Rohöl: WTI-Future testet wichtiges Unterstützungsniveau
10.02.2020 | Björn Heidkamp
Der abgebildete Chart zeigt die langfristige Kursentwicklung des Rohöl-Futures von 2005 bis heute, bei Kursen von 50,32 USD/Barrel. Ein Notierungsstab bildet das Kursverhalten des Rohöl Futures für jeden Monat ab.
Seit Mai 2019 pendelt das schwarze Gold in einer Seitwärtsbewegung zwischen dem starken Unterstützungsbereich bei 50,50 bis 49,50 und dem Widerstandsbereich bei 60 bis 61 hin und her. Charakteristisch für einen solchen neutralen Stauraum sind häufige Richtungswechsel innerhalb einer bestimmten Handelsspanne.
Zwei politische "Bullenfallen"
Die oben angegebene Seitwärtsbewegung wurde seitdem zweimal verlassen: Im September 2019 beim Angriff auf die Ölanlagen Saudi-Arabiens und Anfang Januar 2020 aufgrund der politischen Eskalation zwischen den USA und dem Iran.
Beide Ausbruchversuche erreichten mit dem politischen Ereignis ihre Höhepunkte im Bereich 63,40 und 64 und wurden in den Tagen darauf sofort mit Dynamik wieder umgekehrt. Somit wurden viele Bullen in bei beiden Fällen auf dem falschen Fuß erwischt, da die erwartete wahrscheinlichere positive Anschlussbewegung ausblieb und das generierte Kaufsignal sofort wieder negiert worden ist.
Netto-Long-Positionen des "Manged Moneys" reduzieren sich stark
Seit dem Bewegungshoch bei 63,95 Anfang Januar stürzten die Rohölkurse um mehr als 22% ab. Am 04.02 wurde mit 49,57 das aktuelle Bewegungstief erreicht. Dadurch wurden einige wichtige kurz- und mittelfristige Unterstützungen wie beispielsweise die 200-Tage-Linie ohne Gegenwehr der Bullen unterschritten.
Viele eingegangene Long-Positionen des "Managed Moneys" wurden in dieser Abwärtsbewegung ausgestoppt bzw. liquidiert. Die Netto-Long-Positionen haben sich von 310.527 auf 126.709 Kontrakte reduziert.
Kurzfristiger Abwärtstrend trifft auf Unterstützungsbereich
Durch die starken Kursverluste seit Jahresbeginn befindet sich der WTI-Future in einem klaren kurzfristigen Abwärtstrend. Mit dem Tief in der abgelaufenen Woche wurde die seit Februar 2016 bestehende eingezeichnete Aufwärtstrendlinie knapp unterschritten. Ferner wurde der starke Unterstützungsbereich zwischen 50,50 und 49,50 getestet.
Durch das stark verbrauchte Momentum der letzten Wochen erhöht sich die Aufnahmebereitschaft der Investoren mit immer weiter fallenden Kursen, insbesondere in Verbindung mit dem angegebenen Unterstützungsbereich.
Das Chance-Risiko-Verhältnis für weiter fallende Kurse verschlechtert sich und erhöht somit die Möglichkeit auf eine Gegenbewegung. Zumindest dürften kurzfristige Short-Spekulanten ihren Gewinnrealisierungsstopp näher an das aktuelle Kursgeschehen platzieren.
Fazit:
Aktuell befindet sich der WTI-Future in einem kritischen Bereich. Durch die starke kurzfristige Abwärtsbewegung der letzten Wochen handelt Rohöl am Tief einer seit Mai 2019 bestehenden neutralen Seitwärtsbewegung.
Langfristig negativ zu bewerten ist die Tatsache, dass der seit Februar 2016 bestehende eingezeichnete Aufwärtstrend erstmalig knapp unterschritten wurde. Aus Sicht der Rohöl Investoren wäre es wichtig, wenn diese Trendlinie schnell wieder zurück erobert werden könnte.
Für die WTI Bullen besteht jedoch die Hoffnung, dass es ausgehend von der Zone zwischen 49,50 und 50,50 zu einer Erholung kommen kann, da eine erschöpfte kurzfristige Abwärtsbewegung mit stark reduzierten Netto-Long-Positionen des "Manged Moneys" auf einen starken Unterstützungsbereich getroffen ist.
Bei Kursen über 52 würde eine kurzfristige untere Umkehrformation vollendet werden, so dass eine schnelle Erholung auf die Abwärtsbewegung seit Anfang Januar bis in den Bereich 55 bis 57 möglich ist.
Von entscheidender Bedeutung für die Bullen ist, dass der eingezeichnete kritische Bereich um 49 nicht klar unterschritten wird. Ansonsten würde sich das langfristig neutrale Chartbild deutlich verschlechtern. Ein weiteres Absinken bis zum dem nächsttieferen Unterstützungsbereich zwischen 44 und 42 wäre bei diesem Szenario anzunehmen.
© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de
Seit Mai 2019 pendelt das schwarze Gold in einer Seitwärtsbewegung zwischen dem starken Unterstützungsbereich bei 50,50 bis 49,50 und dem Widerstandsbereich bei 60 bis 61 hin und her. Charakteristisch für einen solchen neutralen Stauraum sind häufige Richtungswechsel innerhalb einer bestimmten Handelsspanne.
Zwei politische "Bullenfallen"
Die oben angegebene Seitwärtsbewegung wurde seitdem zweimal verlassen: Im September 2019 beim Angriff auf die Ölanlagen Saudi-Arabiens und Anfang Januar 2020 aufgrund der politischen Eskalation zwischen den USA und dem Iran.
Beide Ausbruchversuche erreichten mit dem politischen Ereignis ihre Höhepunkte im Bereich 63,40 und 64 und wurden in den Tagen darauf sofort mit Dynamik wieder umgekehrt. Somit wurden viele Bullen in bei beiden Fällen auf dem falschen Fuß erwischt, da die erwartete wahrscheinlichere positive Anschlussbewegung ausblieb und das generierte Kaufsignal sofort wieder negiert worden ist.
Netto-Long-Positionen des "Manged Moneys" reduzieren sich stark
Seit dem Bewegungshoch bei 63,95 Anfang Januar stürzten die Rohölkurse um mehr als 22% ab. Am 04.02 wurde mit 49,57 das aktuelle Bewegungstief erreicht. Dadurch wurden einige wichtige kurz- und mittelfristige Unterstützungen wie beispielsweise die 200-Tage-Linie ohne Gegenwehr der Bullen unterschritten.
Viele eingegangene Long-Positionen des "Managed Moneys" wurden in dieser Abwärtsbewegung ausgestoppt bzw. liquidiert. Die Netto-Long-Positionen haben sich von 310.527 auf 126.709 Kontrakte reduziert.
Kurzfristiger Abwärtstrend trifft auf Unterstützungsbereich
Durch die starken Kursverluste seit Jahresbeginn befindet sich der WTI-Future in einem klaren kurzfristigen Abwärtstrend. Mit dem Tief in der abgelaufenen Woche wurde die seit Februar 2016 bestehende eingezeichnete Aufwärtstrendlinie knapp unterschritten. Ferner wurde der starke Unterstützungsbereich zwischen 50,50 und 49,50 getestet.
Durch das stark verbrauchte Momentum der letzten Wochen erhöht sich die Aufnahmebereitschaft der Investoren mit immer weiter fallenden Kursen, insbesondere in Verbindung mit dem angegebenen Unterstützungsbereich.
Das Chance-Risiko-Verhältnis für weiter fallende Kurse verschlechtert sich und erhöht somit die Möglichkeit auf eine Gegenbewegung. Zumindest dürften kurzfristige Short-Spekulanten ihren Gewinnrealisierungsstopp näher an das aktuelle Kursgeschehen platzieren.
Fazit:
Aktuell befindet sich der WTI-Future in einem kritischen Bereich. Durch die starke kurzfristige Abwärtsbewegung der letzten Wochen handelt Rohöl am Tief einer seit Mai 2019 bestehenden neutralen Seitwärtsbewegung.
Langfristig negativ zu bewerten ist die Tatsache, dass der seit Februar 2016 bestehende eingezeichnete Aufwärtstrend erstmalig knapp unterschritten wurde. Aus Sicht der Rohöl Investoren wäre es wichtig, wenn diese Trendlinie schnell wieder zurück erobert werden könnte.
Für die WTI Bullen besteht jedoch die Hoffnung, dass es ausgehend von der Zone zwischen 49,50 und 50,50 zu einer Erholung kommen kann, da eine erschöpfte kurzfristige Abwärtsbewegung mit stark reduzierten Netto-Long-Positionen des "Manged Moneys" auf einen starken Unterstützungsbereich getroffen ist.
Bei Kursen über 52 würde eine kurzfristige untere Umkehrformation vollendet werden, so dass eine schnelle Erholung auf die Abwärtsbewegung seit Anfang Januar bis in den Bereich 55 bis 57 möglich ist.
Von entscheidender Bedeutung für die Bullen ist, dass der eingezeichnete kritische Bereich um 49 nicht klar unterschritten wird. Ansonsten würde sich das langfristig neutrale Chartbild deutlich verschlechtern. Ein weiteres Absinken bis zum dem nächsttieferen Unterstützungsbereich zwischen 44 und 42 wäre bei diesem Szenario anzunehmen.
© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de