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Globale Krise 2020 - intensiver, schwerwiegender, anders!

14.03.2020  |  Uli Pfauntsch
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Börsennotierte Unternehmen haben insgesamt rund 10 Billionen Dollar Schulden. Nimmt man Unternehmen und Familienbetriebe hinzu, die nicht börsennotiert sind, erhöht sich die Verschuldung auf 15,5 Billionen Dollar oder satten 74% des US-Bruttoinlandsprodukts.

Es ist überflüssig zu erwähnen, dass diese Verschuldung untragbar ist und einer "Neutronenbombe" gleicht, die nun im Begriff ist zu explodieren. Der Nachfrageschock infolge des COVID-19 Virus sorgt dafür, dass viele große Unternehmen an ihrem Schuldendienst zunehmend scheitern werden.

Bonds von Shale-Öl- und Gas-Unternehmen wie Chesapeake handeln noch etwa zu 20 Cent auf den Dollar. Angesichts der Tatsache, dass nun nahezu alle neuen Bohrlöcher in den USA im Verlust produzieren, wird es im Öl- und Gassektor zu einer beispiellosen Welle von Pleiten und Kreditausfällen kommen. Das wäre nicht so schlimm, wenn das Problem rein auf den Ölsektor begrenzt wäre.

Doch auch zahlreiche andere Branchen stecken mittlerweile in großen Schwierigkeiten, einschließlich Airlines, Kreuzfahrt-Riesen, Casinos, Hotelketten, Restaurants, etc. Der Banken- und Finanzsektor steht angesichts des drohenden Liquiditätsbedarfs vor einer immensen Herausforderung.

Zusätzlich zu den hochverschuldeten Unternehmen stehen US-Verbraucher mit 14 Billionen Dollar in der Kreide und die US-Staatsverschuldung übertraf kürzlich die Marke von 23 Billionen Dollar.


Schulden werden niemals zurückbezahlt

Der weltweite Schuldenberg summiert sich auf ungerechnet 32.500 Dollar für jeden Mann, Frau und Kind auf diesem Planeten. Fakt ist, dass diese Schulden niemals zurückbezahlt werden. In einem deflationären Szenario, wie wir es heute erleben, muss jeder Cent einer Schuld zurückbezahlt werden - wenn nicht vom Kreditnehmer, dann vom Kreditgeber selbst.

Damit haben wir uns bereits in einen Zustand versetzt, in dem die sozialen Sicherungssysteme scheitern werden. Sollten die Zahlungsströme innerhalb eines Wirtschaftskreislaufs einfrieren, besteht sogar die reelle Gefahr, dass die gesamte Lieferkette unterbrochen wird, etwa Lieferungen von Amazon ausbleiben oder bestimmte Lebensmittel und Artikel in Supermärkten nicht mehr erhältlich sein könnten.


Italien und die Auswirkungen

Die wirtschaftlichen Auswirkungen machen sich in der Weltwirtschaft nun schlagartig bemerkbar. Italien kämpft nun nicht nur mit einer medizinischen Krise, auch die Wirtschaft liegt vollkommen auf Eis. Man prüft nun verzweifelte Optionen, etwa eine Art Moratorium für alle inländischen Schulden. Was kann Italien tun, um eine eskalierende wirtschaftliche Implosion zu verhindern? Das Problem ist, dass Italien kein souveräner Kreditnehmer ist, der einfach unbegrenzt Geld drucken kann, um seine Ausgaben zu finanzieren. Man verwendet das Geld eines anderen, den Euro.

Der italienische Ministerpräsident forderte die EZB auf zu helfen, "Whatever it Takes". Jeder, der italienische Anleihen kauft oder besitzt (darunter auch deutsche Banken, Versicherungen, Rentenfonds, Staatsfonds etc.), setzt darauf, dass die EZB für Italien ein unbegrenztes Rettungspaket (Bail Out) bereitstellt.

Es bleibt für die EZB keine andere Wahl, als Italien zu retten - oder es bedeutet das Ende des Euro. Das ist die Wette. Doch nicht nur Italien ist in Schwierigkeiten. Die heutige globale Wirtschaft ist komplex und engmaschig vernetzt. Wir befinden uns im Epizentrum einer massiven wirtschaftlichen Krise. Jedes Unternehmen und jede Person, die auf Einkommen angewiesen ist, um Schulden zu bedienen, wird zweifelsfrei in Schwierigkeiten geraten, wenn das Einkommen versiegt.


Was tun Regierungen und Notenbanken?

Donald Trump schlug etwa vor, Unternehmen wie Airlines und Kreuzfahrt-Riesen finanziell unter die Arme zu greifen oder die Lohnsteuer auszusetzen, letztendlich ein ähnlicher Effekt wie Helicoper Money. Das Problem: Die US-Regierung hatte bereits vor dem Ausbruch von COVID-19 höhere Ausgaben als Einnahmen. Über das letzte Jahr 1,1 Billion Dollar. Würde Trump beispielsweise die Lohnsteuer streichen, explodiert das Defizit um mehr als das Doppelte. Hinzu kämen noch "Bail-Out" Programme für die angeschlagene Shale-Industrie, Airlines, Casinos, Kreuzfahrt-Riesen, etc.


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