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NewDe?Fla - Liquiditätsloch durch Bohrer vertieft

03.05.2020  |  Christian Vartian
Die fortgesetzten Stilllegungen und Grenzsperren mit bedeutender Auswirkung vertiefen ihre realwirtschaftliche Schadensstiftung, das ist keine Überraschung. Entsprechende Horrorzahlen zu Arbeitslosigkeit und Wirtschaftskrise, welche hereinkommen, überraschen daher auch nicht. Sie sind ab jetzt nicht einmal mehr überregional generalisierbar, weil in manchen Staaten unterschiedliche Regionen geöffnet sind (inkl. Außengrenzen teilweise) und andere im LockDown.

Bis jetzt reicht das neue Zentralbankgeld plus das Regierungsgeld, welches die Zentralbank indirekt per Kauf der Staatsanleihen der Regierung finanziert, zusammen nicht aus und je länger das dauert, umso weniger reicht es aus.

In der abgelaufenen Woche kam dann noch ein weiterer Vertiefungsbohrer zum schwarzen Loch hinzu, nämlich Äußerungen der USA über eine schadenersatzrechtliche Verantwortlichmachung Chinas als Erstausbreiter des Pandemiemikroorganismus. Dazu ebensolcher Streit Australien gegen China. Uns liegen keinerlei Informationen dazu vor, ob das irgendeine Berechtigung hätte oder nicht, aber es beeinflußte die Finanzmärkte sofort negativ:

Ob Gold

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Ob SPX 500

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Eine solche Drohung führt zur Deinvestition. Und sie führt auch zu einer juristischen Verschiebung am FOREX-Markt, hier mit blauem Pfeil im EUR USD markiert, welcher plötzlich anstieg:

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weil der mit Schadenersatz Bedrohte dann halt eher aus Währungen des pot. Klägers hinauswechselt, was wir recht abrupt sahen. Das wiederrum verzerrt alle möglichen Algorithmen in Computern von Fonds, sodaß dabei Chaotisches herauskommt, weil diese Währungsverschiebungen aus juristischen Gründen eben nicht mit einprogrammiert haben.

In der Folge kann man aus dem aktuellen Bild überhaupt nichts herauslesen.

Die Chartgeometrie, Stochastik, RSI … eigentlich fast alles sowohl bei Gold als aber auch beim SPX 500 verlangt aber ohnehin eine Korrektur der sehr starken, zuletzt erfolgten Anstiege, sodaß aus völlig überraschendem Anlaß bisher auch nichts geschieht, was nicht aus anderem Grunde ohnehin anstand.

Die meisten der von uns gehaltenen Aktien der neuen Infrastruktur, die ja nirgends stillgelegt ist, kam mit den ersten Quartalszahlen, in welchen Stillegungen inkludiert sind und sie waren überraschend gut. Werbeeinnahmenrückgänge drohen auch hier, dafür steigt wegen Home Office usw. der Nutzungsgrad.

Zu anderen Aktiensektoren nehmen wir wegen der Deflation, die ja nun wirklich nicht erst mit der Pandemie begann, keine Stellung. Aktien haben keine Nationalität, wir würden bei einer Gold zu Silber Ratio von 50 sicher eine BMW einer Ford vorziehen, sind also realwirtschaftlich eher US-skeptisch aufgestellt gewesen vor der Pandemie wie seit der Pandemie unverändert geblieben.

Die Gold zu Silber Ratio steht aber nicht bei 50 sondern bei 113,50, was eine beinhart schwerdeflatorische Situation ist und in einer solchen ist es letztlich unwichtig, was man noch weniger will als was Anderes, es geht darum, das zu haben, was der traurigen Weltliquidität und Weltwirtschaftswachstumslage entspricht, statt sein Gehirn zur Unzeit mit Pauschalismus zu belasten, wie "Wie kann man in der Depression Aktien kaufen" und andere Pauschalunsinnigkeiten auf die man nur antworten kann: Was verwenden Sie denn im Home-Office?

Klar in Details denken hilft, auch wenn man die Glaskugel nicht hat.

Zum Beispiel wäre rein prozeßtechnisch wenn die USA vor einem US-Gericht eine Schadenersatzklage gewänne, weder eine Klage in Den Haag notwendig, noch ein Default bei der Bedienung von US-Treasuries, diese Wertpapiere in US-Währung, begeben nach US-Recht und zahlbar in den USA unterliegen einem Wertpapierrecht und jeder Halter, der gegen die USA einen hypotethischen Schadenersatzprozeß verlöre, hätte eben zu vergegenwertigen, dass der Treasury die ganz solvent bezahlt- also nicht defaultet, halt auf ein gerichtliches Sperrkonto und der Gewinner des Prozesses eben dann den Erlös des Sperrkontos bekäme.

Daher sind die Gerüchte ernst zu nehmen auch dann wenn uns absolut nichts an Informationen vorliegt, dass über die Rechtfertigung einer solchen Klage irgendeinen Aufschluß gäbe.

Man muß unserer Ansicht nach auch wegetechnisch Dinge im Auge haben, von deren Berechtigung noch Eintrittswahrscheinlichkeit man schlicht keine Ahnung hat. Jedenfalls war das bisher die goldene Erfolgsnummer für ein sehr erfolgreiches Portolio mit sehr hoher Resistenz in allen Szenarien.


© Mag. Christian Vartian
www.vartian-hardassetmacro.com



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