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Gold halten zahlt sich aus. Vor allem für Langfristanleger

19.06.2020  |  Prof. Dr. Thorsten Polleit
- Seite 3 -
Nehmen wir an, die gestrichelte Linie in Abb. 3 wäre eine Annäherung des fairen Wertes des Goldpreises. Hätte man beispielsweise im Januar 2004 gekauft und im März 2008 verkauft, hätte man einen Preiszuwachs von 35 Prozent erzielt (das heißt eine annualisierte Rendite von durchschnittlich 7,4 Prozent). Bei einem Kauf im September 2011 hingegen hätte man bis November 2015 gut 38 Prozent verloren (das entsprach einer annualisierten Rendite von minus 10,6 Prozent). Doch es gibt eine Möglichkeit, die ganze Sache besser in den Griff zu bekommen - und zwar über die Wahl eines langen Anlagehorizontes.


Der lange Atem

Je länger der Anlagehorizont ausfällt, desto geringer ist tendenziell die Bedeutung des Kaufzeitpunktes für die Anlagerendite. Die Erklärung dafür lautet wie folgt: Der Goldpreis bildet eine im Zeitablauf ansteigende Zeitreihe. Ein entscheidender Grund dafür ist, dass die Zentralbanken, in enger Kooperation mit den Geschäftsbanken, die Geldmengen immer weiter ausdehnen. Das lässt die Güterpreise im Zeitablauf ansteigen, einschließlich des Goldpreises. Je länger also der Anlagehorizont, desto geringer fällt tendenziell ins Gewicht, ob man zu teuer oder zu billig gekauft hat.

Indem man sich bemüht, Aufschluss über den fairen Preis zu gewinnen (soweit das möglich ist), und indem man vor allem aber auch einen möglichst langen Anlagehorizont wählt, lässt sich die Unsicherheit verringern, lassen sich prinzipiell bessere Anlageergebnisse erzielen. Denn ersteres hält dazu an, nicht zum falschen Zeitpunkt zu kaufen, zweiteres senkt die Gefahr, eine einmal getroffene gute Entscheidung nicht überhastet rückgängig zu machen. Hinzu kommt eine ganz geringe Wahrscheinlichkeit, dass der Anleger mit dem Halten von Gold etwas falsch machen könnte in den kommenden Jahren.

Das internationale System des ungedeckten Geldes gerät zusehends aus den Fugen. Die politisch diktierte "Lockdown-Krise" hat die Schuldentragfähigkeit des Systems drastisch verschlechtert - weil die Wirtschaftsleistung abgesunken ist, und weil die Verschuldung von Privaten und Staaten weiter in die Höhe schnellt. Die Zentralbanken finanzieren die neuen Schulden mit extrem niedrigen Zinsen und einer drastischen Ausweitung der Geldmengen. Eine baldige Abkehr von dieser Geld- beziehungsweise Inflationspolitik ist nicht erkennbar. In diesem Umfeld wird Gold für Anleger und Investoren zusehends attraktiver.

Die Kaufkraft des Goldes kann durch die Geldpolitik nicht herabgesetzt werden, und das Gold leidet auch nicht - anders als Bankguthaben - unter einem negativen Realzins. Zudem trägt Gold kein Kredit- beziehungsweise Zahlungsausfallrisiko wie die bei Banken gehaltenen Guthaben. Das alles spricht dafür, Gold im Portfolio zu halten, auch und gerade mit einem langen Zeithorizont. Das Halten von Gold hat sich in der Vergangenheit ausgezahlt, insbesondere für Anleger, die einen langen Atem, die Durchhaltevermögen hatten. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass das auch künftig so sein wird.

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© Prof. Dr. Thorsten Polleit
Quelle: Auszug aus dem Marktreport der Degussa Goldhandel GmbH


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