USA: "Cares Act" macht Arbeitslosigkeit für manche attraktiv
21.07.2020 | Vertrauliche Mitteilungen
Nach - je nach Region - rund dreimonatigem "Lockdown“ gestaltet sich das Hochfahren der US-amerikanischen Wirtschaft schwieriger als erwartet. Es fehlt nämlich in manchen Fällen an der Bereitschaft arbeitslos gewordener Kräfte zur Rückkehr an den alten Arbeitsplatz.
Dafür ursächlich ist nach verbreiteter Beobachterauffassung der von Donald Trump verfügte "Cares Act", mit dem die je nach Bundesstaat unterschiedlich hohen Arbeitslosengelder um bis zu 600 Dollar wöchentlich aufgestockt werden.
Laut einem Bericht der Tageszeitung "Die Welt“ liegt die Höhe des wöchentlichen Arbeitslosengeldes im in dieser Hinsicht "großzügigsten“ Bundesstaat Massachusetts bei 555 Dollar. Addiert man die 600 Dollar aus dem "Cares Act“ hinzu, landet man bereits bei 1.155 Dollar wöchentlich oder mehr als 4.600 Dollar im Monat. Und auch im Bundesstaat Mississippi mit einer nur vergleichsweise geringen Absicherung sind es nun rund 3.250 Dollar, die ein Arbeitsloser monatlich erhält.
Quer durch das ganze Land kann man inzwischen Klagen von Unternehmern hören, die ihre früheren Arbeitskräfte gerne wieder einstellen würden. Doch viele der jetzt Arbeitslosen wollen zumindest noch den Juli abwarten, weil so lange nämlich noch die "Cares Act“-Zahlungen mindestens laufen.
Das in gewissen Konstellationen längst aus Deutschland bekannte "Phänomen“, bei dem ein Arbeitsloser netto gleich viel oder sogar mehr Geld zur Verfügung hat, als wenn er arbeiten würde, hat sich damit vorübergehend nun auch in den USA breit gemacht.
Die Entscheidung, ein Angebot zur Wiederaufnahme der Arbeit abzulehnen, ist allerdings nicht risikofrei. Die Firmen müssen dies nämlich den Behörden mitteilen, die dann im Regelfall mit einer Streichung der Corona-Hilfen und oft auch des regulären Arbeitslosengeldes reagieren.
Außerdem gehen diese Kräfte zudem das Risiko ein, daß ihr früherer Arbeitsplatz dann mit einem anderen Bewerber besetzt wird und sie später leer ausgehen, wenn der "Cares Act“ auslaufen und ganz Amerika sich wieder auf Jobsuche begeben wird.
Wann dies sein wird, ist allerdings noch unsicher. Die Demokraten würden den wöchentlichen 600 Dollar-Bonus gerne über den 31. Juli hinaus verlängern. Manche bis in den Herbst hinein, einige sogar bis ins nächste Jahr. Die Republikaner sind strikt dagegen und würden gerne diejenigen mit einem Sonderbonus belohnen, die sich erfolgreich eine neue Stelle gesucht haben.
Am Ende dürfte es - wie in der Politik meistens üblich - auf einen Kompromiß hinauslaufen: es bleibt bei festen monatlichen Zahlungen mindestens bis in den Herbst hinein, aber bei geringeren Beträgen. Manche Experten fürchten bereits jetzt, daß vor allem viele kleinere Unternehmen die während dieser Zeit "erschwerte“ Personalsuche kaum überstehen können.
© Vertrauliche Mitteilungen
Auszug aus den "Vertrauliche Mitteilungen", Nr. 4399
Dafür ursächlich ist nach verbreiteter Beobachterauffassung der von Donald Trump verfügte "Cares Act", mit dem die je nach Bundesstaat unterschiedlich hohen Arbeitslosengelder um bis zu 600 Dollar wöchentlich aufgestockt werden.
Laut einem Bericht der Tageszeitung "Die Welt“ liegt die Höhe des wöchentlichen Arbeitslosengeldes im in dieser Hinsicht "großzügigsten“ Bundesstaat Massachusetts bei 555 Dollar. Addiert man die 600 Dollar aus dem "Cares Act“ hinzu, landet man bereits bei 1.155 Dollar wöchentlich oder mehr als 4.600 Dollar im Monat. Und auch im Bundesstaat Mississippi mit einer nur vergleichsweise geringen Absicherung sind es nun rund 3.250 Dollar, die ein Arbeitsloser monatlich erhält.
Quer durch das ganze Land kann man inzwischen Klagen von Unternehmern hören, die ihre früheren Arbeitskräfte gerne wieder einstellen würden. Doch viele der jetzt Arbeitslosen wollen zumindest noch den Juli abwarten, weil so lange nämlich noch die "Cares Act“-Zahlungen mindestens laufen.
Das in gewissen Konstellationen längst aus Deutschland bekannte "Phänomen“, bei dem ein Arbeitsloser netto gleich viel oder sogar mehr Geld zur Verfügung hat, als wenn er arbeiten würde, hat sich damit vorübergehend nun auch in den USA breit gemacht.
Die Entscheidung, ein Angebot zur Wiederaufnahme der Arbeit abzulehnen, ist allerdings nicht risikofrei. Die Firmen müssen dies nämlich den Behörden mitteilen, die dann im Regelfall mit einer Streichung der Corona-Hilfen und oft auch des regulären Arbeitslosengeldes reagieren.
Außerdem gehen diese Kräfte zudem das Risiko ein, daß ihr früherer Arbeitsplatz dann mit einem anderen Bewerber besetzt wird und sie später leer ausgehen, wenn der "Cares Act“ auslaufen und ganz Amerika sich wieder auf Jobsuche begeben wird.
Wann dies sein wird, ist allerdings noch unsicher. Die Demokraten würden den wöchentlichen 600 Dollar-Bonus gerne über den 31. Juli hinaus verlängern. Manche bis in den Herbst hinein, einige sogar bis ins nächste Jahr. Die Republikaner sind strikt dagegen und würden gerne diejenigen mit einem Sonderbonus belohnen, die sich erfolgreich eine neue Stelle gesucht haben.
Am Ende dürfte es - wie in der Politik meistens üblich - auf einen Kompromiß hinauslaufen: es bleibt bei festen monatlichen Zahlungen mindestens bis in den Herbst hinein, aber bei geringeren Beträgen. Manche Experten fürchten bereits jetzt, daß vor allem viele kleinere Unternehmen die während dieser Zeit "erschwerte“ Personalsuche kaum überstehen können.
© Vertrauliche Mitteilungen
Auszug aus den "Vertrauliche Mitteilungen", Nr. 4399