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Gold - Der Goldrausch 2020 ist vorläufig beendet

11.08.2020  |  Florian Grummes
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Auf dem Tageschart hat sich am letzten Freitag eine erste klare Umkehrkerze gezeigt. Seit dem Hoch bei 2.075 USD hat der Goldpreis vorübergehend bereits 85 USD abgegeben. Dadurch verliert die Stochastik heute ihren eingebetteten superbullischen Zustand. Für die Bären ist somit alles angerichtet und der Tageschart hat jetzt jede Menge Korrekturbedarf.

Sollte der Goldpreis daher kurzfristig die erste Unterstützung bei ca. 1.980 USD nicht halten und verteidigen können, ist ein zügiger Rutsch in Richtung 1.890 – 1.920 USD zu erwarten. Als erstes Ziel wäre in diesem Bereich die Unterkante des steilen hellgrünen Aufwärtstrendkanals zu nennen. Ebenso das ehemalige Allzeithoch bei 1.920 USD.

Im zweiten Schritt, welcher aber vermutlich mehr Zeit benötigen wird, ist ein Rückfall an die Oberkante des mittleren und bereits wesentlich flacheren Aufwärtstrendkanals denkbar. Aktuell verläuft diese Oberkante bei 1.740 USD. Sie steigt aber täglich und würde Mitte September ungefähr bei 1.760 USD notieren. Leicht darüber liegt bei 1.800 USD zudem der entscheidende Widerstand, dessen Überschreiten die Übertreibung der letzten Wochen entfesselt hatte.

Als drittes Korrektur-Ziel kann das Juni-Tief bei 1.670 USD angeführt werden. Im ganz extremen Fall korrigiert der Goldpreis sogar bis zu seiner schnell steigenden 200-Tagelinie (1.648 USD). Noch ist es allerdings zu früh um sich mit derart tiefen Kurszielen genau zu beschäftigen.

Mit dem klaren Umkehrsignal am Freitag sowie dem miserablen Start in die laufende Handelswoche hat der Tageschart ein Verkaufssignal aktiviert. Insbesondere der Verlust der eingebetteten Stochastik wirkt schwer. Damit dürften jetzt die monatelang verstummten Bären zum Gegenangriff ansetzen. Da sehr viele unerfahrene Trader und Investoren in den steilen Anstieg der letzten Wochen noch auf den Goldzug aufgesprungen sind, müssen wir ein übles Blutbad antizipieren.


3. Terminmarktstruktur Gold

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Die Terminmarktdaten zeigen sich trotz der explodierten Gold- und Silberpreise weiterhin sehr stabil. Insgesamt hat sich die Konstellation damit weiter verbessert. Das jahrzehntelange Spielchen der Preismanipulation über den Papiergoldmarkt scheint derzeit jedenfalls nicht mehr zu funktionieren. Wie anders ist es zu erklären, dass die kommerziellen Spieler ihre Shortpositionen nicht mehr in die stark steigenden Preise erhöhen (können)?

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Der Hauptgrund dürfte in der deutlichen Zunahme der physischen Auslieferungswünsche zu finden sein. So kamen in der letzten Handelswoche weitere 9.047 Anträge auf physische Auslieferung hinzu. Schon jetzt liegen damit für den August-Kontrakt bereits 43.921 „Delivery Notices“ vor. Im bisherigen Rekordmonat Juni waren es insgesamt 55.102. Gleichzeitig sind die COMEX-Lagerbestände per 6. August 2020 gegenüber der Vorwoche um 171.805 Unzen auf 36,41 Mio. Unzen Gold gesunken. Ebenso haben sich die bereits zur Kundenauslieferung reservierten Goldbestände („eligible“) um 905.860 Unzen auf 20,86 Mio. Unzen reduziert.

Insgesamt scheint der Terminhandel an der COMEX weiter an Einfluss zu verlieren. Dieser Trend begann mit der physischen Goldexchange in Shanghai und wurde in diesem Jahr dank Corona mit einem heftigen Angebots- und Nachfrageschock beschleunigt. Im historischen Vergleich und unter klassischer Betrachtungsweise liefert der CoT-Report nach wie vor ein klares Verlaufssignal. Ordnet man das Ganze aber in die jetzt stark veränderte Situation ein, verliert der CoT-Report mehr und mehr an Bedeutung. Die explodierende physische Nachfrage lässt das Papierkartenhaus alt aussehen. Man möchte in diesen Wochen nicht in der Haut eines kommerziellen Leerverkäufers an der COMEX stecken.



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