Gold - Der Goldrausch 2020 ist vorläufig beendet
11.08.2020 | Florian Grummes
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4. Sentiment GoldQuelle: Sentimenttrader
Mit den stark steigenden Goldpreisen hat natürlich auch die Euphorie im Edelmetallsektor deutlich zugenommen. Im Grunde genommen präsentiert sich die Situation heute spiegelbildlich zum August 2018. Damals prügelten die Bären die Notierungen im Hochsommer noch bis auf 1.160 USD nach unten. Die Stimmung war völlig im Keller. Angst und Aufgabestimmung regierten.
Genau in diesem Umfeld begann die Rally am Goldmarkt, welche heute, fast genau zwei Jahren später, fast täglich für neue Allzeithochs sorgt und die Preise für eine Feinunze insgesamt um über 900 USD verteuert hat. Jetzt herrschen Euphorie und Kaufpanik. Die Angst etwas zu verpassen lässt die Anleger in blinder Panik und nur noch von Emotionen getrieben Gold kaufen.
Auf dieser Grundlage ermittelt das Sentiment-Barometer Optix Höchstwerte, die seit dem großen Top im Jahre 2011 nicht mehr am Goldmarkt gesehen wurden. Damit liefert das Sentiment ein klares Verkaufssignal und mahnt Antizykliker unbedingt zu Geduld und Zurückhaltung.
5. Saisonalität Gold
Quelle: Seasonax
Für gewöhnlich findet der Goldpreis in den Sommermonaten Juni oder Juli einen wichtigen Tiefpunkt und kann dann meist bis in den September oder gar Oktober starke Anstiege verzeichnen. In diesem Jahr wurde das Sommertief schon sehr früh am 7.Juni bei 1.670 USD erzielt. Seitdem explodierten die Goldnotierungen in noch nie gesehenem Ausmaß. Statistisch betrachtet könnte dieser Trend noch ein bis zwei Monate so weiterlaufen.
Allerdings stehen am 3.November die Präsidentschaftswahlen in den USA an. Dieses Großereignis wirft zunehmend seine Schatten voraus und dürfte die gesamte öffentliche Diskussion als auch zumindest teilweise das Geschehen an den Finanzmärkten in den kommenden Monaten stark beeinflussen. Filtert man daher nur die Jahre einer US-Präsidentschaftswahl heraus, verändert sich der saisonale Ausblick für den Goldmarkt doch erheblich. Demnach dürften die nächsten drei Monate unterm Strich eher schwierig werden und tiefere Kurse mit sich bringen. Wirklich gefährlich werden dürften dem Goldpreis vor allem aber die letzten sechs Wochen vor der US-Wahl.
Natürlich ist das Jahr 2020 schon jetzt eine absolute Ausnahmeerscheinung, so dass die Saisonalität grundsätzlich mit sehr viel Vorsicht zu genießen ist. Kurzfristig bzw. bis in den September hinein liegen aber noch minimal grüne Vorzeichen vor. Spätestens im September sollten Anleger aber unbedingt vorsichtig werden, denn mehrwöchige Abverkäufe vor den US-Wahlen haben Tradition.
6. Bitcoin gegen Gold
Quelle: Chaia