Der "Big Short" auf das ungedeckte Papiergeld
28.08.2020 | Prof. Dr. Thorsten Polleit
Der steigende Goldpreis bedeutet nichts anderes, als dass die offiziellen Währungen gegenüber dem Gold abwerten. Die Märkte haben nämlich verstanden: Die Zentralbanken sind drauf und dran, die Kaufkraft deroffiziellen Währungen immer weiter herabzusetzen.
"The Big Short"
Die Finanzwelt hat ihren Fachjargon. Wer auf fallende Aktienkurse setzt, der geht "short"; und wer Aktien kauft, weil er mit Kurssteigerungen rechnet, der geht "long". Damit kann man bereits erahnen, wofür "The Big Short" steht: Die Wette auf fallende Kurse im ganz großen Stil.
Das ist auch der Titel eines Bestsellers: "The Big Short: Inside the Doomsday Machine", veröffentlicht von Michael Lewis im Jahr 2011, verfilmt im Jahr 2015. Es geht darum, dass Hedgefonds-Manager erfolgreich und in großem Stil auf das Platzen des US-Immobilienbooms durch "Big Shorts" in Aktien großer Investmentbanken spekulieren und so die "große Marktbereinigung" herbeiführen.
Der Boom platzt vor allem auch deswegen, weil das System durch Habgier und Maßlosigkeit völlig aus dem Ruder gerät. Der Leser des Buches erfährt, dass der Zusammenbruch der Finanzmärkte nur die notwendige Korrektur einer gewaltigen Übertreibung war, und dass der eigentliche Wahnsinn darin bestand, dass es zu dieser Übertreibung überhaupt kommen konnte.
"The Big Short" ist gewissermaßen nicht nur eine sehr passende Überschrift über die Geschehnisse in den Kreditmärkten in 2008/2009. Sie ist ebenso passend für das, was sich in den heutigen Währungsmärkten abspielt. Genauer: Was sich im Preisverhältnis zwischen dem Gold und den offiziellen Währungen abspielt.
Ob in US-Dollar, Euro, chinesischen Renminbi, japanischen Yen, britischen Pfund oder Schweizer Franken: Der Goldpreis in all diesen Währungen ist in den letzten Jahren merklich in die Höhe geklettert (Abb. 1). Und zwar bereits seit Anfang des 21. Jahrhunderts.
Man hat also immer mehr Einheiten der offiziellen Währungen aufwenden müssen, um damit eine Feinunze Gold erwerben zu können. Das lässt sich auch anders ausdrücken: Man musste immer weniger Feinunzen hingeben, um einen US-Dollar, Euro, Renminbi, Yen etc. zu kaufen. Oder noch einfacher: Die offiziellen Währungen haben gegenüber dem Gold abgewertet.
"Die beste und sicherste Tarnung ist immer noch die blanke und nackte Wahrheit. Die glaubt niemand." - Max Frisch
"The Big Short"
Die Finanzwelt hat ihren Fachjargon. Wer auf fallende Aktienkurse setzt, der geht "short"; und wer Aktien kauft, weil er mit Kurssteigerungen rechnet, der geht "long". Damit kann man bereits erahnen, wofür "The Big Short" steht: Die Wette auf fallende Kurse im ganz großen Stil.
Das ist auch der Titel eines Bestsellers: "The Big Short: Inside the Doomsday Machine", veröffentlicht von Michael Lewis im Jahr 2011, verfilmt im Jahr 2015. Es geht darum, dass Hedgefonds-Manager erfolgreich und in großem Stil auf das Platzen des US-Immobilienbooms durch "Big Shorts" in Aktien großer Investmentbanken spekulieren und so die "große Marktbereinigung" herbeiführen.
Quelle: Refinitiv; Graphik Degussa.
Der Boom platzt vor allem auch deswegen, weil das System durch Habgier und Maßlosigkeit völlig aus dem Ruder gerät. Der Leser des Buches erfährt, dass der Zusammenbruch der Finanzmärkte nur die notwendige Korrektur einer gewaltigen Übertreibung war, und dass der eigentliche Wahnsinn darin bestand, dass es zu dieser Übertreibung überhaupt kommen konnte.
"The Big Short" ist gewissermaßen nicht nur eine sehr passende Überschrift über die Geschehnisse in den Kreditmärkten in 2008/2009. Sie ist ebenso passend für das, was sich in den heutigen Währungsmärkten abspielt. Genauer: Was sich im Preisverhältnis zwischen dem Gold und den offiziellen Währungen abspielt.
Ob in US-Dollar, Euro, chinesischen Renminbi, japanischen Yen, britischen Pfund oder Schweizer Franken: Der Goldpreis in all diesen Währungen ist in den letzten Jahren merklich in die Höhe geklettert (Abb. 1). Und zwar bereits seit Anfang des 21. Jahrhunderts.
Man hat also immer mehr Einheiten der offiziellen Währungen aufwenden müssen, um damit eine Feinunze Gold erwerben zu können. Das lässt sich auch anders ausdrücken: Man musste immer weniger Feinunzen hingeben, um einen US-Dollar, Euro, Renminbi, Yen etc. zu kaufen. Oder noch einfacher: Die offiziellen Währungen haben gegenüber dem Gold abgewertet.
Quelle: Refinitiv; Berechnungen Degussa. Die Serien sind indexiert (Januar 1999 = 100). Periode Januar 1999 bis August 2020.