Mindestgeschwindigkeit der Wirtschaft
29.09.2020 | John Mauldin
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Mein guter Freund Mike Shedlock leistet außerordentlich gute Arbeit dabei, die wechselhaften Arbeitslosenzahlen während dieser Krise zu verfolgen. Wenn man sowohl staatliche als auch bundesstaatliche Zusatzleistungen hinzurechnet, dann zeigt dies eine deutlich größere Zahl. Der untere Chart umfasst Gig-Arbeiter, Freiberufler sowie Leute, die ihre staatlichen Leistungen erschöpft haben, etc.
Jeder mit irgendeiner Verbindung zur Realwirtschaft kennt Leute, die noch immer durch das Raster fallen. Wir haben einfach keine Möglichkeit, das zu messen. Wie ich zuvor erwähnte, macht U-6 14,3% aus. Ich wette, dass die echte Arbeitslosenrate näher bei 16% liegt. Im weiteren Verlauf von Mikes Artikel heißt es, dass sich die Dinge zwar verbessern, die Verbesserungsrate jedoch langsamer wird. Doch zurück zu meinem Hauptpunkt.
Eine Zeit lang bedeutete "Arbeitslosigkeit" nicht unbedingt Einkommensverlust, weil der Kongress die Zusatzleistungen für Arbeitslose temporär um 600 Dollar in der Woche erhöhte, während zeitgleich 1.200-Dollar-Schecks pro Person ausgehändigt wurden, was das Einkommen einiger Arbeiter tatsächlich erhöhte. Ende Juli lief dieses Programm aus. Trumps Maßnahmen haben einen Teil davon in manchen Staaten ersetzt, doch die Mengen sind deutlich geringer.
Dies zeigt sich bereits in den Verbraucherausgaben. Banken können diese Zahl nachverfolgen, weil der Großteil der Zusatzleistungen elektronisch geliefert wird. Sie können Ausgabenmuster der Erhalter von Arbeitslosenleistungen vs. anderer Personen analysieren. Hier, was im August bei der Bank of America passierte:
Als die Zusatzleistungen zurückgingen, fiel das Wachstum von Bankkartenausgaben der Leistungsempfänger, während die Ausgaben der anderen Personen zunahmen. Der Rückgang war bei Verbrauchern mit niedrigerem Einkommen schlimmer. Das sollte uns nicht überraschen. Lange vor COVID-19 gab ein großer Teil der Bevölkerung praktisch all sein Einkommen aus. Diejenigen, die ihre Jobs im März/April verloren und bisher nicht wieder eingestellt wurden, haben keine andere Wahl als ihre Ausgaben einzuschränken. Sie haben keine Reserven und wenig Kreditfähigkeit.
Vor einigen Jahren schrieb ich, dass 60% der Amerikaner weniger als 500 Dollar Ersparnisse besitzen würden. Ich habe keine kürzlichen Daten betrachtet, doch es ist schwer vorstellbar, dass sich dies gebessert hat. Punkt ist, dass die Amerikaner damals von Gehaltscheck zu Gehaltscheck lebten. Heute leben viele Amerikaner von Arbeitslosengeld zu Arbeitslosengeld.
Es ist einfach zu vergessen, dass verbesserte Arbeitslosenleistungen mehr geholfen haben als arbeitslose Menschen. In vielen Fällen waren die "Erhalter" einfach Mittel zum Zweck. Sie erhielten Geld von der Regierung und sendeten dieses dann sofort an ihre Kreditgeber und Vermieter. Der fiskalpolitische Stimulus hielt diese Leute auch über Wasser. Und es wird ihnen auch letztlich schaden. Tatsächlich trifft der Einkommensverlust allgemein auf. Die Bank of Amerika weiß ebenfalls, wo die Leistungsempfänger Ausgaben tätigten, da sie deren Kartentransaktionen bearbeiten.