Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Einfluss der US-Wahlen auf den Goldpreis, Bitcoin und PayPal

27.10.2020  |  Markus Blaschzok
- Seite 2 -
Das viele billige Geld, das Unternehmen und Verbraucher kurzfristig entlastet und die Illusion von Wohlstand vorgaukelt, ermöglicht diese schnelle Wirtschaftserholung, die jedoch später durch deutlich langsameres Wachstum teuer erkauft werden muss.

Das viele billige Geld, das über die Märkte schwappt, wird jedoch auch die Kaufkraft des US-Dollars und des Euros aushöhlen sowie mittel- bis langfristig für eine Fortsetzung der Rezession oder eine Stagnation der realwirtschaftlichen Entwicklung führen. Primär ist es aktuell die Geldmenge, die die Illusion von Wohlstand und Vermögen vorgaukelt.

In der Stagflation - einer Rezession gepaart mit einem Anstieg der Konsumentenpreise - wird der Goldpreis weitaus stärker ansteigen können als die Aktienmärkte. Deshalb sollte man sich vor der Inflation schützen und die zusätzlichen Gewinnchancen bei Gold und Silber nutzen, bevor die Hausse zum Ende des Jahres oder spätestens im kommenden Jahr wieder richtig Fahrt aufnehmen und der Goldpreis auf neue Allzeithochs ansteigen wird.


Gold ETC-Produkte nun auch steuerfrei

Nach einem Urteil des Bundesfinanzhofs (AZ: VIII R 7/17), dem obersten Steuergerichts in der Bundesrepublik, wurde einem klagenden Ehepaar aus Thüringen Recht gegeben. Dieses hatte die Abgeltungssteuer auf einem Gewinn aus einem Gold-ETC (WKN: A0LP78) vom Finanzamt zurückgefordert, da dies ebenso eine gedeckte Goldanlage wie Xetra-Gold sei und somit dem Halten von Gold gleichgesetzt werden müsste. Das sah der BFH ebenso und sie bekamen Recht. Mit diesem Urteil dürften alle Anleger, die Goldprodukte in Form von ETFs oder ETCs über einem Jahr halten, künftig von der Abgeltungssteuer verschont bleiben und in der Lage sein, die Steuer vom Finanzamt zurückzufordern.


Wird die Bitcoin-Blase weiter aufgepumpt?

Der Bitcoin stieg erstmals seit anderthalb Jahren wieder über 13.000 US-Dollar je Bitcoin an. Im Juli war dieser bereits bei 9.350 US-Dollar aus einer Konsolidierungsformation ausgebrochen und auf 11.500 US-Dollar in der vorletzten Woche angestiegen. Der letzte Anstieg des Bitcoins wurde durch die Meldung, dass PayPal künftig das Halten von Kryptowährungen ermöglichen wird, zusätzlich getrieben. So sollen die vier Kryptowährungen, Bitcoin, Litecoin, Bitcoin-Cash und Ethereum schon in Bälde verfügbar sein, beginnend in den USA und später im Rest der Welt. Diese Meldung hat Spekulanten dazu veranlasst Kryptowährungen, allen voran den Bitcoin, zu kaufen und dessen Preis nach oben zu treiben.

Open in new window
Der Bitcoin konnte wieder auf über 13.000 US-Dollar ansteigen


Was sich im ersten Moment wie ein riesiger Erfolg für die Kryptowährungen anhört, entpuppt sich bei genauerem Blick jedoch als wahrscheinlich unsinnige Werbeaktion. Nicht alles was glänzt ist Gold und so wird man bei PayPal zwar die genannten vier Kryptowährungen halten können, doch das war es auch schon, wobei sogar viele Nachteile gegenüber dem Halten von Euro oder US-Dollar entstehen.

Auch wenn man Kryptowährungen bei PayPal besitzen wird, so kann man mit diesen nicht direkt zahlen. PayPal wandelt bei einer Zahlung das Kryptoguthaben automatisch in Fiat-Währungen um, sodass der Verkäufer immer Fiat-Währungen, also Euro oder US-Dollar erhält. Dies führt den Besitz von Kryptowährungen bei PayPal ad absurdum.

Dazu kommt, dass man seine Kryptowährungen, die zentral bei PayPal gelagert werden sollen, weder abheben noch andere Guthaben an Kryptowährungen aus einer eigenen Wallet an PayPal übertragen kann, was den Besitz von Kryptowährungen bei PayPal wieder ad absurdum führt.

PayPal gibt an keine Gebühren für den Tausch von staatlichen Fiat-Währungen in Kryptowährungen erheben zu wollen, doch wird der Spread zwischen An- und Verkauf sehr hoch sein, wie bei allen ähnlichen Anbietern. Damit dürften relativ hohe Verluste beim An- und Verkauf von Kryptowährungen entstehen, was den Sinn eines Tausches in diese Kryptowährungen bei PayPal wieder ad absurdum führt. Sollte man spekulative Gewinne aus dem relativ kurzfristigen Halten von Kryptowährungen unter einem Jahr erzielen, müsste man diese spekulativen Gewinne versteuern, was ein weiteres Problem darstellt.

Zusätzlich ist man bei PayPal, das eng mit den Notenbanken und Regierungen zusammenarbeitet, völlig transparent, was die Nutzung von Kryptowährungen bei PayPal wieder ad absurdum führt. Den einzig sinnvollen Nutzen den PayPals Kryptowährungen in der aktuellen Ausgestaltung bieten wird, ist der spekulative Kauf auf Sicht von mindestens einem Jahr, um Gewinne steuerfrei vereinnahmen zu können. Dies rentiert sich nur, wenn der Kursgewinn größer sein wird als die wahrscheinlich hohen An- und Verkaufs-Spreads und man erst dann die Gewinne steuerfrei beginnt abzuverkaufen.

Warum man dies jedoch auf PayPal anstatt auf einer anderen Kryptobörse mit niedrigeren Spreads und somit niedrigeren Kosten machen sollte, zumal man diese dann in einer eigenen Wallet selbst verwahren kann, entbehrt jeder Logik.


Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"