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Es geht um mehr als Corona. Setzen Sie weiter auf Gold und Silber

20.11.2020  |  Prof. Dr. Thorsten Polleit
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Langfristig gesehen waren beide Zeitreihen positiv miteinander verbunden: Eine steigende Geldmenge ging einher mit einem steigenden Goldpreis (wenngleich auch dieser Verbund nicht immer eng war). Was ist die Erklärung? Eine im Zeit-ablauf (großzügig) steigende Geldmenge befördert tendenziell alle Güterpreise in die Höhe. Das betrifft auch das Gold. Und da zu erwarten ist, dass die Anle-ger dem gelben Metall auch künftig als Wertaufbewahrungsmittel, als „ultima-tives Zahlungsmittel“ vertrauen, stellt eine Fortsetzung der Geldmengenvermeh-rung, die leider zu befürchten ist, einen im Trendverlauf steigenden Preis für Gold und auch für Silber in Aussicht.


Auf Gold und Silber setzen

Als Anleger ist man gut beraten, skeptisch zu sein, wie das einleitende Zitat von Thomas Mann zu diesem Aufsatz vermitteln soll. Angesichts der Probleme im weltweiten ungedeckten Papiergeldsystem ist das Halten von physischem Gold und Silber eine nahe liegende Empfehlung: Mit physischem Gold und Silber ist es prinzipiell möglich, dem Kaufkraftschwund der offiziellen Währungen und Zahlungsausfällen langfristig zu entkommen.

Diese Eigenschaften von Gold und Silber sind für Anleger attraktiv - vor allem auch wegen der Folgen, die die weltweiten politischen Entwicklungen nach sich ziehen, und die weitreichende Veränderungen für Wirtschaft und Gesellschaft einzuläuten scheinen. Der nun folgende Aufsatz versucht, eine Orientierungshilfe zu geben.


Gold war eindeutig der langfristige "Outperformer"

Goldminenaktienindex (HUI), S&P 500 und Goldpreis (USD/oz) (1)


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Quelle: Refinitiv; Berechnung Degussa.
(1) Serien sind indexiert (Jan. ’00 = 100).


Hätte man Anfang 2000 bis heute in Goldminenaktien investiert, hätte man eine Rendite von 338 Prozent erzielt. (Das heißt, aus 100 US-Dollar wären 438 US-Dollar geworden.) Das war zwar deutlich besser als die Rendite von 127 Prozent, die man mit dem S&P 500 erwirtschaftet hätte (ohne Dividenden), doch mit Gold hätte man die höchste Rendite erzielt, und zwar 551 Prozent. Was lässt sich daraus lernen?

Zunächst ist festzustellen, dass Gold etwas anderes ist als eine Goldminenaktie. Gold kann wahlweise als Rohstoff oder als das "ultimative Zahlungsmittel" angesehen werden. Eine Goldminenaktie ist ein Anteil an einem Unternehmen, und ihr Kursverlauf hängt vom betriebswirtschaftlichen Erfolg der Firma ab. Der wiederum wird nicht allein vom Goldpreis bestimmt, sondern vor allem durch das Management der Firma. Fehlschlagende Explorationsprojekte und Probleme bei der Kapitalstruktur etwa können dem Aktienkurs einer Goldminenfirma schaden, obwohl der Goldpreis steigt.

Ob Goldminenaktien besser laufen als Ak-tien anderer Industrie- und Wirtschaftssektoren, hängt natürlich ganz entscheidend vom Goldpreis ab. Wer daher meint, dass der Goldpreis in den kommenden Jahren stark steigen wird - vielleicht sogar stärker als in den letzten fünf bis zehn Jahren -, der hat in der Tat gute Gründe auf Goldminenaktien zu setzen (beziehungsweise auf ein diversifiziertes Portfolio von Goldminenaktien, um Risiken zu verringern) - oder aber gleich auf physisches Gold. Denn physisches Gold hat keine betriebswirtschaftlichen Risiken, und dass die Kurse der Goldminenaktien dauerhaft stärker steigen als der Goldpreis ist nicht allzu wahrscheinlich.



© Prof. Dr. Thorsten Polleit
Auszug aus dem Marktreport der Degussa Goldhandel GmbH


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