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Der Griff ans Eigentum

06.03.2021  |  Prof. Dr. Thorsten Polleit
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"Der unvergleichliche Erfolg des Marxismus beruht auf dem Umstande, daß er tief verankerten uralten Wunschträumen und Ressentiments der Menschheit Erfüllung verheißt. Er verspricht ein Paradies auf Erden, ein Schlaraffenland voll Glück und Genuß und, was den Schlechtweggekommenen noch süßer mundet, Erniedrigung aller, die stärker und besser sind als die Menge. Er lehrt, Logik und Denken, die die Ungereimtheit solcher Wunschträume und Rachephantasien zeigen, beiseitezuschieben. Er ist unter allen Reaktionen, die sich gegen die vom Rationalismus aufgerichtete Herrschaft des wissenschaftlichen Denkens über Leben und Handeln kehren, die radikalste." - Ludwig von Mises

Propagiert wird dieser ungeheuerliche sozialistische Entwurf vor allem vom World Economic Forum (WEF) - der Interessengemeinschaft des "Establishment" bestehend aus politischer Macht, "Big Business", "Big Banking" und "Big Tech". Das WEF setzt sich für einen "Großen Neustart" ("Great Reset") ein, durch den die Volkswirtschaften der Welt neu ausgerichtet werden sollen, der sogar letztlich das Eigentum aufhebt. Alles, was der Mensch zum Leben braucht, soll er fortan dann vom Staat bekommen, es sich von ihm leihen. Der Staat, die internationale Staatengemeinschaft, soll alles und bis zuletzt bestimmen: Nahrung, Wohnraum, Gesundheit, Bildung, Energie, Transport etc.

Viele Staaten sind dieser Dystopie im Zuge der Coronavirus-Verbreitung nähergekommen. Sie haben ihren Volkswirtschaften einen Lockdown verordnet, der zu Produktionseinbruch, Kapitalvernichtung und Massenarbeitslosigkeit geführt hat. Die dadurch entstandenen Einkommens- und Umsatzverluste werden mit neu geschaffenem Geld bezahlt, das die Zentralbanken in Umlauf bringen. Die Zahl von Menschen, die abhängig gemacht wird von staatlichen Zuwendungen, steigt. Das verringert den öffentlichen Widerstand gegen das ungehemmte Vordringen des Staates in das Wirtschafts- und Gesellschaftsleben, und die Wahrscheinlichkeit für eine Rückkehr zur Vorkrisen-Normalität schwindet.

Die Volkswirtschaften werden in eine Befehls- und Lenkungswirtschaft verformt, in der das Eigentum zwar formal erhalten bleibt, de facto jedoch der Staat bestimmt, was die Eigentümer mit ihrem Eigentum machen dürfen. Der Staat legt fest - durch Anordnungen, Geund Verbote, Gesetze, Subventionen und Steuern -, welche Industrien erblühen und welche aus dem Markt gedrängt werden. Die Deutschen haben schon leidige Erfahrungen mit dieser Art Kommandowirtschaft gesammelt: Es wurde im Kaiserreich ab 1916 ("Hindenburg- Programme") und unter den Nationalsozialisten ab 1933 praktiziert. Nun soll es die Blaupause sein für den weltumspannenden "sozialistischen Neustart".


Der Weg in den Weltsozialismus

Jedes sozialistische System erfordert Herrscher und Beherrschte. Ein Zentralbüro der Wenigen oder ein einzelner Diktator müssen bestimmen, wer was wann wo und wie produzieren muss, und wer was wann wo und in welcher Menge konsumieren darf. Die erzeugten Güter müssen zugeteilt werden, Mobilität von Kapital und Personen erfolgt auf Weisung und Erlaubnis von ganz oben, von einem Weltplanungsrat. Um die Planvorgaben umzusetzen, Ziel-abweichungen zu verhindern und Regelverstöße zu bestrafen, ist ein gewaltiger Bürokratie-, Überwachungs-, Polizei- und Gefängnisapparat erforderlich. Im Zeitalter der Digitalisierung stehen dem Überwachungsstaat dafür ungeahnte Mittel zur Verfügung.

Der staatliche Einfluss auf Presse und Kommunikation erzeugt politisch gewünschte Narrative, schaltet kritische Stimmen aus ("Cancel Culture"). Gerade dadurch wird das demokratische Prinzip auf den Kopf gestellt: Nicht mehr die Wähler geben denen, die auf den Regierungsbänken sitzen, die Ziele vor. Vielmehr verhält es sich umgekehrt: Die Regierenden geben vor, was die Wähler zu tun haben. Ein bekanntes Phänomen: Die Sozialisten berufen sich auf das Demokratieprinzip, solange sie nicht in herrschender Stellung sind. Sobald sie es sind, ist es vorbei mit der Demokratie. Der Weg in den Weltsozialismus trägt bereits heute antidemokratische Züge. Am Ziel angekommen, wird er ganz sicher nichtdemokratisch sein.

Die eigentumslose Wirtschaft und Gesellschaft, die das WEF propagiert, wird nicht die Leistungsfähigkeit haben, um das Überleben der Weltbevölkerung derzeit fast 8 Milliarden Menschen sicherzustellen. Sie zu ernähren, zu behausen und zu bekleiden, ist nur möglich, weil es eine eigentumsbasierte kapitalistische Wirtschaftsweise gibt (beziehungsweise weil sie noch nicht ganz aufgegeben wurde). Die Umsetzung der WEF-Zukunftsvision würde den Hungertod von Millionen, wenn nicht Milliarden von Menschen bedeuten, liefe auf eine globale Entvölkerung hinaus - gegenüber der die Opferzahlen unter Joseph Stalin, Mao Zedong und Pol Pot vermutlich verblassen würden.

Besonders problematisch ist, dass der "Große Neustart" für viele Menschen nicht als der Weg in den Weltsozialismus erkennbar ist und daher auch keine nennenswerten Proteste auslöst. Um das Abgleiten in die finstere Welt des Sozialismus zu verhindern, ist Aufklärung notwendig, ist ein weitreichendes Umdenken erforderlich.

Ein Schlüssel dazu ist ökonomische Lehre: Sie kann unmissverständlich aufzeigen, dass der Sozialismus und all seine Spielarten, einschließlich der WEF-Pläne, zum Scheitern verurteilt sind. Sie kann einsichtig machen, dass das Eigentum, das System der freien Märkte überzeugende Lösungen für die drängenden Probleme der Zeit bereithält, die derzeit jedoch übersehen, ignoriert oder schlichtweg verfemt werden.


© Prof. Dr. Thorsten Polleit
Auszug aus dem Marktreport der Degussa Goldhandel GmbH



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