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Umsturz mit Fiat-Geld

28.03.2021  |  Prof. Dr. Thorsten Polleit
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Zur Rhodium-"Preisexplosion"

Seit Anfang 2016 ist der Preis für Rhodium gewaltig gestiegen: um etwa 3.800 Prozent (in der Spitze waren es sogar mehr als 4.500 Prozent). Rhodium zeichnet sich durch physikalische Eigenschaften aus, die denen der anderen Platinmetallen wie Platin und Palladium sehr nahe kommen, und es wird ebenfalls vorwiegend in der Fahrzeugkatalysatorentechnik eingesetzt.

Rhodium fällt bei der Platin-, Palladium- und Nickelförderung mit an; reine Rhodiumminen gibt es nicht. Das wichtigste Förderland ist Südafrika (etwa 85 Prozent der Gesamtförderung). Rhodium wird aber auch in Russland, Zimbabwe, Kanada und die USA gefördert. Die bedeutendsten Minengesellschaften, die Rhodium fördern, sind Sibanye Stillwater, Anglo American Platinum und Impala Platinum.


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Quelle: Refinitiv; Graphik Degussa.


Im Jahr 2020 ist die Rhodiumförderung - als Folge der Coronavirus-Krise - schätzungsweise (SFA Oxford) um 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr eingebrochen auf etwa 590.000 Feinunzen (also etwa 18,4 Tonnen); hinzu kam ein Recycle-Angebot von schätzungsweise 325.000 Feinunzen. Zwar ist auch die Gesamtnachfrage nach Rhodium krisenbedingt gefallen, aber dennoch dürfte der Gesamtmarkt einen sehr großen Nachfrageüberhang herausgebildet haben, der den Auftrieb des Rhodiumpreises sicherlich befördert hat.

Die politischen Bestrebungen, um die Schadstoffbelastung durch Verbrennungsmotoren zu verringern, allen voran in Europa und in China, hatten seit etwa Anfang 2016 den Preis für Palladium bereits merklich beflügelt, jüngst ist auch der Platinpreis dieser Entwicklung gefolgt. An den atemberaubenden Preissprung des Rhodiums reichen sie allerdings nicht heran. Anleger sollten sich jedoch nicht vom bereits erfolgten Rhodiumpreisanstieg verlocken lassen. Rhodium wird vor allem für industrielle Zwecke eingesetzt. Steigt sein Preis zu stark an, ist damit zu rechnen, dass über kurz oder lang Substitutionseffekte einsetzen, die dem bisherigen Preisauftrieb entgegenwirken.

Man erinnere sich: Im Mai 2008 erreichte der Rhodiumpreis 9.825 USD/oz, fiel dann bis November 2008 auf 950 USD/oz zurück, und der Preis rutschte - wie bereits erwähnt - noch weiter auf 630 USD/oz bis Anfang 2016 ab. Wer sich in Platinmetallen engagieren möchte, der sollte vielmehr den Blick auf Platin richten - dessen Preis dem Palladium (wie auch Gold und Silber) immer noch merklich hinterherhinkt: Seit Anfang 2006 ist der Rhodiumpreis um 805 Prozent gestiegen, der Palladiumpreis um 832Prozent, der Platinpreis um 25 Prozent (Gold: +239 Prozent, Silber: +200 Prozent).


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Quelle: Refinitiv; Graphik Degussa.


© Prof. Dr. Thorsten Polleit
Auszug aus dem Marktreport der Degussa Goldhandel GmbH


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