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Ölpreis geht auf breiter Front zurück!

25.07.2007  |  Eugen Weinberg
Energie

Bereits seit Tagen haben wir vor starken Überhitzungserscheinungen am Ölmarkt gewarnt. Diese Meinung wird vom gestrigen Preiseinbruch eindrucksvoll bestätigt. Trotz einiger bullisher Meldungen verlor der Kassapreis für Brentöl mehr als 3 USD, der Brent-Future fiel 1,50 USD und in New York gaben die WTI-Notierungen bis auf 73 USD je Barrel nach. BP meldete, dass die CATS-Pipeline in der Nordsee noch für einige Wochen geschlossen bleiben wird. Statoil hat wegen Korrosionsschäden die Produktion auf dem Heidrun-Ölfeld in der Nordsee mit einer Kapazität von 120 Tsd. Barrel pro Tag gestoppt. Darüber hinaus steigt derzeit die Nachfrage nach Energieträgern aus Japan in Folge der Schließung des größten AKW Kashiwazaki-Kariwawa. Solange die Hurrikan-Sasion ruhig verläuft und sich die Situation im Nahen Osten nicht verschärft, wird sich der Abwärtstrend fortsetzen.

Laut Bloomberg rechnet der Konsens bei der heutigen Veröffentlichung der US-Lagerbestandsdaten seitens der DOE mit einem Rückgang der Bestände bei Rohöl von 1,375 Mio. Barrel, bei Benzin von 125 Tausend Barrel und bei Destilla-ten mit einem Anstieg von 750 Tausend Barrel. Wir glauben dagegen, dass die Benzin-Lagerbestände zunehmen werden, was den Ölpreis belasten dürfte.

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Edelmetalle

Die Edelmetalle blieben gestern trotz schwacher Ölpreise stabil. Unterstützend wirkte der schwache US-Dollar, der ein neues Allzeithoch markierte, woraufhin der Goldpreis kurzfristig bis auf 687,40 USD gestiegen ist. Dies war der höchste Stand seit Anfang Mai. Damit lag der Goldpreis nur wenige US-Dollar unter dem Jahreshoch vom 23. April. Dennoch setzte später eine Korrektur ein und der Goldpreis gab bis auf 680 US-Dollar je Feinunze nach. Wir sehen dies als kurzfristige Korrektur an.

Aquarius Platinum und Anglo Platinum gaben bekannt, dass sie durch den Streik einen Produktionausfall von knapp 9.400 Unzen Platin erlitten haben. Für Platin und Palladium bleiben wir aufgrund der starken ETF-Nachfrage positiv gestimmt.


Industriemetalle

Wie von uns erwartet ist die Bleirallye ins Stocken geraten, nachdem der Preis mehrmals die 3.500 US-Dollar Marke ohne Erfolg getestet hatte. Dieser Preisanstieg wurde aus unserer Sicht größenteils spekulativ und charttechnisch getrieben und sollte entsprechend zu einem raschen Rückgang führen. Die Bleihütte von Doe Run, die seit 13. Juli nur zur Hälfte zur Vefügung stand, wird Anfang August wieder volle Kapazität erreichen. Wir rechnen damit, dass der Preis in den nächsten Wochen wieder unter 3.000 fällt.

Nickel gab gestern wieder massiv um über 1000 USD je Tonne ab, als die Lager-bestände erneut um 804 Tonnen bzw. knapp 7% zulegten. Dies war der zwölfte Anstieg der Nickel-Lagerbestände in Folge. Insgesamt haben sie einen Anstieg von 91% seit Jahresanfang verzeichnet. Beim Nickelpreis gehen wir kurz- bis mittelfristig von einer Bewegung im Band zwischen 30.000 und 35.000 USD aus, bei einem Fall unter die 30.000 sind auch sehr rasch 25.000 USD möglich.

Der Preisrückgang bei Kupfer auf unter 8.000 USD dürfte weitere Korrekturen begünstigen, da sich die Versorgungssituation wieder verbessert hat und u.E. der Markt derzeit dem charttechnischen Bild eine große Bedeutung beimisst.


© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst

Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets





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