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Stabilität an Finanzmärkten - Politrisiken minimiert - danke Herr Maas

26.04.2021  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,2113 (06:23 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,2045 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 107,67. In der Folge notiert EUR-JPY bei 130.41. EUR-CHF oszilliert bei 1,1052.

Positive Wirtschaftsdaten (siehe Datenpotpourri) dominierten in den letzten 24 Handelsstunden aus den USA, dem UK und der Eurozone. Das wirkte sich an den Aktienmärkten stabilisierend aus. Der USD steht gegen Hauptwährungen unter Druck, jedoch nicht nennenswert gegenüber den edlen Metallen, den Währungen ohne Fehl und Tadel. An der politischen Frontlinie kommt es zu Entspannungen. Russland hat die Militärmanöver beendet. Außenminister Maas übt sich gegenüber Moskau in ein wenig Diplomatie (siehe unten).

Friedfertigkeit in der Welt ist der Schlüssel zur erfolgreichen Bekämpfung der Klima- und Armutsprobleme, zur Entwicklung der Wohlstandspotentiale, um Migrationsströmen den Boden zu entziehen, aber auch für starke Finanzmärkte.

Die Töne, die uns aus dem Munde der voraussichtlichen Kanzlerkandidatin der Grünen Baerbock erreichen, stehen im Widerspruch zu dieser Agenda. Sie hatte jüngst für einen harten Kurs gegenüber Russland und China plädiert. Sie forderte unter anderem, der North Stream II die politische Unterstützung zu entziehen.

Wie haben sich die Grünen seit den 80er Jahren nur verändert. Bei den massiven Völkerrechtsverletzungen der USA sind sie unfassbar still. Sie thematisieren nicht die völkerrechtswidrigen Todeslisten der US-Präsidenten. Sie verurteilen auch nicht die völkerrechtswidrigen Eingriffe der USA in die Souveränität dritter Staaten. Bei westlichen Narrativen gegen China und Russland sind sie dagegen in der ersten und lautesten Reihe. Wenn es darum geht, Deutschland zu deindustrialisieren, sind sie in der ersten Reihe (auch Diesel). Wem nützt das bloß alles? Haben Sie Antworten?


Danke Herr Maas!

An dieser Stelle bedanke ich mich bei unserem Außenminister Maas, der sich offenbar in zarten Ansätzen der Kunst der Diplomatie gegenüber Russland zuwendet.

Nach der durch die Ukraine hervorgerufene Eskalation (Dekret 117/2021 faktische Kriegserklärung an Russland, Nichteinhaltung von Minsk II), die vom Westen nicht thematisiert wurde, wurde die Reaktion Russlands (Militärmanöver) vom Westen als Aktion propagiert, um in der Öffentlichkeit ein unzulässiges Bild zu verankern.

Außenminister Maas hat vor einem Konfrontationskurs gegen Russland gewarnt und damit der Grünen-Kanzlerkandidatin Baerbock widersprochen. Das war und ist höchste Zeit, aber faktisch hat Deutschland die Konfrontation bisher mitgetragen. Ergo ergeben sich ob der neuen Wendung des Herrn Maas Fragen der Belastbarkeit des Politikansatzes (oder schon Wahlkampf?). Das Urteil Russlands war zuletzt klar und unmissverständlich unter Bezugnahme auf die Fakten und Realitäten seit 2014.

Maas argumentierte, die EU und der Westen hätten Moskau mit neuen Sanktionen im Fall Nawalny und zuvor im Ukraine-Russland-Konflikt gezeigt, dass sie entschlossen reagieren würden, so Maas. Meine Frage Herr Maas, auf welchen belastbaren Erkenntnissen basieren diese Sanktionen? Dürfte ich mir in einem deutschen Gefängnis meine privaten Ärzte kommen lassen? Wenn ich jetzt auf verbotene Demos in Deutschland gehe, droht mir was?

Maas sagte, wir könnten kein Interesse daran haben, uns in dieses Konfrontationsgeschrei einzureihen. Leider haben wir das in der Vergangenheit zur Genüge gemacht. Berlin wolle einen Dialog und eine gute Nachbarschaft mit Russland. Das klingt gut, aber hat der Westen inklusive Deutschlands das dafür notwendige Vertrauen nicht nahezu latent durch asymmetrische Darstellungen und Sanktionen auf Basis nicht bewiesener Narrative losgelöst vom internationalen Recht untergraben.

Dazu aktuell: Der tschechische Präsident Zeman stellte die von Ministerpräsident Babis gegen Russland erhobenen Verdacht infrage. Babis hatte einen russischen Geheimdienst für eine Explosion eines Munitionslagers (2014) verantwortlich gemacht und ließ 18 russische Diplomaten ausweisen. Zeman sagte, es gebe zwei Ermittlungshypothesen. Es könne sich nicht um einen Anschlag gehandelt, sondern um unsachgemäßen Umgang mit Sprengmitteln. Damit ist nicht klar, wer verantwortlich ist. In Unklarheit Vorverurteilungen zu forcieren ist skandalös.

Maas äußerte, es gebe viele Schlauberger, die nun immer härtere Maßnahmen forderten. Man müsse aufhören, denen nachzulaufen, die immer härtere Maßnahmen forderten. Letztlich könne doch keiner ein Interesse daran haben, dass aus permanenten Provokationen irgendwann ernsthafte Auseinandersetzungen würden. Es sei deshalb gut, dass Russland offenbar das Gesprächsangebot von US-Präsident Biden annehmen wolle.

Auf die Frage, ob er sich Bidens Bemerkung anschließe, dass Putin ein Mörder sei, sagte Maas, er hätte es bisher noch nicht gesagt und hätte auch nicht vor, es zu tun. Herr Maas, US-Präsident Obama unterzeichnete wöchentlich Todeslisten für Morde in Drittstaaten. Trump ließ einen iranischen Diplomaten im Irak inklusive unbescholtener Zivilisten töten (Mord, Bruch der Souveränität eines Drittstaates). Mit dem "Killer" ist das so eine Sache …


Thema China und Uiguren - Link zu einem "must read"

China ist für die Weltwirtschaft als Impulsgeber und Wachstumstreiber von herausragender Bedeutung. Das gilt vor allen Dingen für Deutschland. Anders ausgedrückt sorgt Stabilität in China für Wirtschaftsstabilität in Deutschland und Europa. Das erfordert Sachlichkeit im Umgang miteinander.

Unbelegte Narrative, falsche Fotos (siehe Link) und unzulässige westliche Einmischung (NED siehe Link) sind zu hinterfragen. Frau Baerbocks Positionen weisen sehr viel Nähe zu den US-Positionen aus, die nachweislich in der Historie massivste Qualitätsmängel aufwiesen. Welche Interessen vertritt Frau Baerbock?

https://www.infosperber.ch/politik/welt/der-konflikt-in-xinjiang-und-seine-entstehung/


Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:

Eurozone: Starke PMIs

Laut Erstschätzungen ergibt sich bei den Marlit PMIs per Aprilfolgendes Bild:
  • Markit PMI Verarbeitendes Gewerbe: 63,3 (Prognose 62,0 nach zuvor 62,5
  • Markit PMI Dienstleistungen: 50,3 (Prognose 49,1) nach zuvor 49,6
  • Markit PMI Composite Index: 53,7 (Prognose 52,8) nach zuvor 53,2
  • Großbritannien: Starke PMIs

Laut Erstschätzungen ergibt sich bei den Marlit PMIs per Aprilfolgendes Bild:
  • Markit PMI Verarbeitendes Gewerbe: 60,7 (Prognose 59,0) nach zuvor 58,9
  • Markit PMI Dienstleistungen: 60,1 (Prognose 59,0) nach zuvor 56,3
  • Markit PMI Composite Index: 60,0 (Prognose 58,2) nach zuvor 56,4


USA: Starke PMIs

Laut Erstschätzungen ergibt sich bei den Marlit PMIs per Aprilfolgendes Bild:
  • Markit PMI Verarbeitendes Gewerbe: 60,6 (Prognose 60,5) nach zuvor 59,1
  • Markit PMI Dienstleistungen: 63,1 (Prognose 61,9) nach zuvor 60,4
  • Markit PMI Composite Index: 62,2 nach zuvor 59,7

Der Absatz neuer Wohnimmobilien stellte sich per Berichtsmonat März auf 1.021 Mio. Objekte (Prognose 886.000) nach zuvor 846.000 (revidiert von 775.000) in der auf das Jahr hochgerechneten Fassung


Russland: Deutliche Leitzinserhöhung

Die Zentralbank erhöhte den Leitzins von zuvor 4,50% auf 5,0%% (Prognose 4,75%). Die zuletzt deutlich anziehende Preisinflation auch bedingt durch den Rubelverfall (politischer Hintergrund) ist maßgeblicher Katalysator der Zinserhöhung.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Ein Überwinden der Widerstandszone im Währungspaar EUR/USD bei 1.2090 - 1.2120 neutralisiert den positiven Bias des USD.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH



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