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"Irrlichternde" Yellen - G-7 pikante Replik - US-Handelsbilanz/Gold

05.05.2021  |  Folker Hellmeyer
- Seite 2 -
US-Handelsbilanz (Struktur/Aristoteles) im Kontext mit Goldstandard

Die Entwicklung der US-Handelsbilanz ist prekär. Im letzten Berichtsmonat wurde mit -74,4 Mrd. USD ein neuer Negativrekord aufgestellt. Die nachfolgende charttechnische Darstellung belegt, dass es seit Anfang der 70er Jahre zu dieser Negativentwicklung unter Schwankungen gekommen ist.

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Chart: Darstellung von Quartalsergebnissen ab 1950


Anfang der 70er Jahre hat die US-Administration die USD-Anbindung an den Goldpreis gestoppt. Hintergrund war, dass unter anderem die französische Zentralbank ihre USD-Reserven zu einem fixierten Kurs in Gold (1 Unze 35 USD) eintauschte, da die Führung der öffentlichen US-Haushalte im Rahmen des Vietnamkriegs Angriffsflächen bot.

Mit der Loslösung des USD von der Goldbindung ging der tendenzielle Verfall der US-Außenhandelsposition einher. Dennoch wäre es fehlerhaft, eine monokausale Begründung für diese Defizite anzuführen. Die Loslösung vom Goldstandard war und ist aber ein bedeutender Katalysator.

Um die Bedeutung der Loslösung von der US-Goldbindung zu verdeutlichen, macht es Sinn, die öffentliche Verschuldungsdynamik der USA im historischen Kontext einzubeziehen (Struktur/Aristoteles). Auch hier wird deutlich, dass sich ab den 70er Jahren eine Negativentwicklung herausbildete.

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Chart: Federal Budget


Fazit: Gold kennt keine Defizite. Deswegen ist es seit 5000 Jahren Währung ohne Fehl und Tadel. Importiert China deswegen derzeit mehr Gold? Setzt Russland deswegen neben anderen Ländern verstärkt auf Gold? (= Emanzipation vom US-System)?


Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:

Eurozone: Gute Daten aus der Peripherie der Eurozone

In Finnland sank die Arbeitslosenquote per März von 7,9% auf 7,7% und markierte den tiefsten Stand seit August 2020 (7,5%). In Griechenland stieg der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe per April von 51,8 auf 54,4 Zähler. Es wurde der höchste Wert seit Februar 2020 (56,20) erreicht.


Schweiz: Verbrauchervertrauen setzt positiven Akzent

Der Index des Verbrauchervertrauens stieg per 2. Quartal 2021 in der saisonal bereinigten Fassung von -14,24 auf -7,10 Punkte und markierte den höchsten Stand seit dem 3. Quartal 2019 (-8,00) in der uns bis zum 3. Quartal 2019 vorliegenden Historie.


UK: Positiver Akzent bei PMI

Der von Markit/CIPS ermittelte Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe legte in der finalen Fassung auf 60,9 Punkte zu (vorläufiger Wert und Prognose 60,7).


USA: Handelsbilanz mit Negativrekord

Das Defizit der Handelsbilanz stieg per März von zuvor 70,5 Mrd. USD (revidiert von 71,1 Mrd. USD) auf 74,4 Mrd. USD (Prognose 74,5 Mrd. USD). Damit wurde ein neuer Negativrekord in der Historie dieser Datenreihe aufgestellt. Der Auftragseingang der US-Industrie stieg per März im Monatsvergleich um 1,1% (Prognose 1,3%). Der Vormonatswert wurde von -0,8% auf -0,5% revidiert. Damit fiel das aggregierte Zweimonatsergebnis etwas besser als erwartet aus.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone im Währungspaar EUR/USD bei 1.1690 - 1.1720 neutralisiert den positiven Bias des USD.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH



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