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Aktienmärkte stabil/freundlich - Danke Herr Laschet - EU knickt ein

18.05.2021  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,2165 (06:09 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,2135 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 109,20. In der Folge notiert EUR-JPY bei 132,84. EUR-CHF oszilliert bei 1,0975.

An den Finanzmärkten dominieren Stabilität als auch leichte Risikofreude. Das Thema des Nahost-Konflikts hat am Finanzmarkt weiter keine Traktion.

Die positive Risikobereitschaft ist ablesbar an den Entwicklungen der internationalen Aktienmärkte. Hohe Niveaus werden gehalten oder es sind positive Tendenzen erkennbar (u.a. Nikkei).

Der USD steht unter leichtem Druck gegenüber den Hauptwährungen. Dieser Druck führt bisher jedoch nicht zu markanten Bewegungen.

Die Edelmetalle zeigen sich gegenüber dem USD stark. Das galt gestern insbesondere für Silber. Im Silber wurden technische Widerstände bei 27,90 USD und 28,30 USD überwunden. Die Währungen ohne Fehl und Tadel gewinnen an Boden.

Ein indirekter Zusammenhang lässt sich zu dem Abverkauf des Bitcoin erkennen. Die Rolle, die Elon Musk und Tesla bei der Wertfindung dieser Krypto-Anlage in der jüngeren Vergangenheit spielten ist grotesk. Die Volatilität dieser Anlagegüter wirft Fragen bezüglich der Seriosität dieser Anlagen auf (Aspekt Verbraucherschutz).


Verbrenner: Armin Laschet setzt bitter notwendigen Akzent

CDU/CSU-Kanzlerkandidat Laschet hat sich gegen ein staatlich festgesetztes Enddatum des Verbrennungsmotors ausgesprochen. Laschet sagte, dass man technologische Entwicklungen zulassen solle. Die Grünen wollen ab 2030 keine Autos mit Benzin- oder Dieselantrieb mehr neu zulassen.

In der Tat sind die technologischen Fortschritte insbesondere in der Diesel-Technologie massiv. Das gilt für den CO2 Ausstoß als auch bezüglich des Feinstaubs und Ultrafeinstaubs. Diese neue Flotten führen zu einer umgehenden Reduktion des CO2 Ausstoßes (!) und verbessern die Luftqualität bezüglich Feinstaub und Ultrafeinstaub insbesondere in städtischen Gebieten.

Die ideologische Haltung bestimmter politischer Kreise in der Frage des Verbrennungsmotors gefährdet nicht nur die internationale Führungsrolle Deutschlands in dieser Technologie (eine der wenigen, die übrig sind), sondern gefährdet Hunderttausende von Familien in ihrer Existenz als auch ganze Teile des Mittelstands (Zulieferer) als tragende Säule Deutschlands verbunden mit erheblichen Risiken bezüglich der Staatsfinanzierung. Auf Sicht einer Generation ist der Diesel ein Teil der Lösung und nicht ein Teil des Problems!

Hat Ideologie diesem Land jemals genutzt oder massivste Schäden zugeführt? Lernen wir in Deutschland nicht aus Fehlern der Vergangenheit?


Temporärer EU-Verzicht auf Vergeltungszölle

Die EU verzichtet vor dem Besuch des US-Präsidenten auf höhere Zölle auf US-Waren. Die geplante Erhöhung der Vergeltungszölle (Verdoppelung auf 50% ab 1. Juni 2021) werde für bis zu sechs Monate ausgesetzt. Betroffen wären diverse US-Produkte, unter ihnen Sportschuhe, Whiskey, Motorräder und Motorboote. In einer gemeinsamen Erklärung betonten EU und USA, dass sie als Verbündete hohe Standards im globalen Handel fördern wollen. Länder wie China sollen zur Rechenschaft gezogen werden.

Hier gilt es innezuhalten, denn dieser Kontext ist grotesk. Die USA haben den Handelskrieg losgelöst vom internationalen Regelwerk begonnen und verschärft. Da wurden alle Standards seitens des "Verbündeten USA" unterlaufen, nicht seitens der EU und nicht seitens Chinas. Die USA hätten die Chance gehabt, die Fehler der Vorgängerregierung zu neutralisieren. Genau das machte die Biden-Regierung bisher nicht (Aspekt bitter notwendiges Gastgeschenk). Die EU als "Opfer" der US-Aggression knickt ein und lässt die negativen Folgen der Aktion der USA zu, ohne die beschlossene Reaktion umzusetzen. Wie wirkt das wohl auf den Aggressor? Bestätigend?

Ein EU-Diplomat argumentierte, dass es einen Monat vor dem erwarteten Besuch des US-Präsidenten "schrecklich" ausgesehen hätte, wenn Zölle auf Harley-Davidson-Motorräder und Produkte anderer US-Firmen erhöht worden wären. Gibt es derartige Denke auch in den USA oder ein stahlhartes "America first" (siehe Faktenlage!)?

Bernd Lange (EP, SPD) sagte, dass es verständlich sei, die Zölle nicht direkt vor dem EU-US-Gipfel zu erhöhen. Das sei eine starke Geste der EU. In der Tat! Lange erwartet, dass die USA während des Gipfels eine konkrete Verpflichtung eingehen würden. Das wäre schön! Sofern die USA nicht reagierten, gäbe es keinen Grund, keine Gegenzölle zu erheben. So ist es! Die USA müssten sich revanchieren, das sei eine Zweibahnstraße. Sieht man das in Washington so?

Ich bin gespannt und diskutiere mit mir die Begriffe „europäisches Selbstverständnis“ und Unterordnung. Hardball gegen China und Russland häufig auf Basis von Verdachtsmomenten (nicht regelkonform) und Softball bei erwiesenen Regelbrüchen und Aggressionen der USA gegen das globale Organigramm und internationales Recht.


Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Eurozone: Wenig Veränderung bei Reserven

Die Devisenreserven der Eurozone stellten sich per Berichtsmonat April auf 852,14 Mrd. EUR nach zuvor 849,49 Mrd. USD.


USA: Insgesamt positiv

Der New York Fed Manufacturing Index sank per Berichtsmonat Mai weniger als erwartet von zuvor 26,3 auf 24,3 Punkte (Prognose 23,9). Der NAHB Housing Market Index verharrte per Berichtsmonat Mai erwartungsgemäß bei 83 Zählern und bestätigt damit das historisch betrachtet hohe Niveau.

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© Reuters


Russland: Auf dem Weg der Besserung

Das BIP sank laut vorläufiger Berechnung per 1. Quartal 2021 im Jahresvergleich um 1,0% nach zuvor -1,8%.


Japan: BIP im Griff der "Corona-Konjunktur"

Das BIP sank per 1. Quartal 2021 im Quartalsvergleich um 1,3% (Prognose 1,2%) nach zuvor +2,8%.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone im Währungspaar EUR/USD bei 1.1690 - 1.1720 neutralisiert den positiven Bias des EUR.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH



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