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Rohöl: Keine Reaktion auf bullische Zahlen

09.08.2007  |  Eugen Weinberg
Energie

Die Ölpreise bewegten sich am Mittwoch in einer engen Handelsspanne, die nur durch zwei kurze Sprünge nach der Bekanntgabe der US-Lagerbestandsdaten unterbrochen wurde. Die Lagerbestandszahlen lagen durch die Bank deutlich unter den Erwartungen. Laut DOE sind die Rohöllagerbestände um 4,136 Mio. Barrel anstatt 2,75 Mio. die vom Konsens erwartet wurden gefallen. Bei Benzin leerten sich die Lager um 1,723 Mio. Barrel, hier war der Markt sogar von einem signifikanten Anstieg ausgegangen. Auch bei den Destillaten fiel der Anstieg mit 974 Tsd. Barren deutlich geringer aus als die prognostizierten 1,775 Mio. Barrel. Angesichts dieser Zahlen, die als sehr bullish zu werten sind, überraschte die relative schwache Reaktion des Preises. Wir deuten dies als ein erneutes Zeichen der Schwäche und rechnen weiter mit einer Fortsetzung der Korrektur beim Ölpreis.

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Edelmetalle

Der Goldpreis konnte im gestrigen Handel wieder zulegen und schloss knapp über 674 USD. Die gestrigen Kursgewinne sind vor allem auf die erneute Schwäche des US-Dollars zurückzuführen, der im Tagesverlauf knapp 1 Cent verlor und sich nun in der Nähe des Allzeittiefs gegenüber dem Euro notiert. Für den Rest des Jahres rechnen wir weiterhin mit steigenden Notierungen für die Edelmetalle. Eine mögliche Zinssenkung seitens der Fed könnte wegen der Nähe zur psychologisch wichtigen Marke von 700 USD sogar eine wahre Hausse bei Gold hervorrufen.

Der Preis für Platin geriet zuletzt unter Druck, nachdem sich die zwei größten Produzenten der Welt, Anglo Platnium und Impala Platinum, mit den Gewerkschaften geeinigt hatten und die Löhne erhöhten. Zwar ist dies langfristig positiv für den Preis zu deuten, kurzfristig ist jedoch die Unsicherheit aus dem Markt.


Industriemetalle

Blei, Kupfer und Nickel kamen gestern schwer unter die Räder. Bei Blei resultieren die heftigen Kursverluste von 2,8% aus der Ankündigung von Doe Run Resources, dass die am 13. Juli beschädigte Bleihütte ab Ende dieser Woche wieder voll Einsatzfähig sein wird. Wir glauben, dass der Bleipreis bald wieder zwischen 2600 und 2800 USD pro Tonne notiert.

Bei Nickel und Kupfer waren ganz klar die Lagerbestände die Auslöser für die Korrektur. So wurden bei Kupfer gestern 8.750 Tonnen zusätzlich in die LME-Lagerhäuser eingeliefert, die Lagerbestände steigen daraufhin um 8,2% - dies ist der stärkste Anstieg seit 19 Monaten. Wir glauben, die die Import-Dynamik chinas in den nächsten Monaten weiter abnehmen und damit die Lagerbestände weltweit steigen lassen wird und rechnen mit den künftig tieferen Preisen.

Auch bei Nickel setzte sich der Lageraufbau wie von uns erwartet munter fort, hier verzeichneten die Lagerbestände einen Anstieg über 1.100 Tonnen bzw. 6,9%. Die von uns schon mehrmals angesprochene "Torschlusspanik", wobei sich viele Marktteilnehmer so schnell wie mölglich von ihren Positionen trennen, ist offensichtlich ausgebrochen und das Erreichen der 25.000er Marke in den nächsten Wochen wird immer wahrscheinlicher. Darüber hinaus stellen wir fest, dass die sich seit sehr langer Zeit bestehende Backwardation bei Nickel nun am vorderen Ende in einen Contango, d.h. die Terminpreise liegen über dem Kassakurs, gewandelt hat, dies deutet ebenfalls auf einen gut versorgten Markt hin und ist daher negativ für den Preis.


© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst

Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets





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