EZB verlängert Geldflut - Minenaktien historisch günstig - Analyse zu Silber
27.07.2021 | Markus Blaschzok
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Die Notenbanken sind dazu verdammt weiterhin Geld aus dem Nichts zu erzeugen, um die Zinsen noch einige Jahre niedrig halten zu können
Dass die Annahme der meisten Investoren, die FED könnte die Anleihenkäufe bald drosseln, falsch ist, bestätigte vergangene Woche Christine Lagarde, Chefin der Europäischen Zentralbank. Erst kürzlich hatte die EZB offiziell ihr Inflationsziel von „knapp unter zwei Prozent“ auf durchschnittlich zwei Prozent angehoben, nachdem die FED diese Änderung bereits vor einem Jahr vollzog. Nun hat man die Bedingungen für eine Drosselung der Anleihenkäufe neu definiert, womit man sich neuen Spielraum für eine weitere Ausdehnung der Anleihenkäufe geschaffen hat.
Christine Lagarde erklärte, es gebe drei Bedingungen, die erfüllt sein müssten, bevor man die Zinsen anheben werde.
1. Die Teuerung, gemessen am HVPI, muss deutlich vor dem Ende des Projektionszeitraums (aktuelles Jahr und die zwei folgenden Jahre) mindestens zwei Prozent erreichen.
2. Die Teuerung muss nach Ansicht der EZB bis zum Ende des Projektionszeitraums über zwei Prozent bleiben.
3. Die Kerninflationsrate (HVPI ex Energie- und Nahrungsmittelpreise) muss so hoch sein, dass die Teuerung auch mittelfristig bei zwei Prozent bleiben wird, auch wenn die Preise zeitweise deutlich stärker als zwei Prozent ansteigen.
Damit hat sich die EZB ein so breites und schwammiges Ziel gesetzt, dass sie selbst dann, wenn die Teuerung in den nächsten Monaten deutlich über zwei Prozent ansteigen wird, die Anleihenkäufe auch noch in den kommenden zwei Jahren ungehindert fortsetzen kann. Es wird also bis weit in 2024 hinein Geld gedruckt werden, womit alle Zweifel der Investoren an der Nachhaltigkeit der hohen Preissteigerungsraten eigentlich hinweggewischt sein sollten.
Da die EZB und die FED Anleihen aufkaufen müssen, um einen sofortigen Zinsanstieg zu verhindern, wird das Ankaufprogramm PEPP von bisher 1,85 Billionen Euro sicherlich verlängert und aufgestockt werden. Der Sündenbock für den Reset des Kreditgeldsystems dürften erst einmal weiterhin neue Mutanten und drohende Lockdowns sein, die die Märkte in Angst und Schrecken versetzen.
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Aktuell herrscht ein Umfeld historisch niedriger Realzinsen, was extrem bullisch für die Edelmetallpreise ist
Die Realzinsen werden also auch in den kommenden Jahren negativ bleiben, was das beste Umfeld für steigende Edelmetallpreise ist, wie obiger Chart zeigt. Immer dann, wenn die Realzinsen negativ werden und Sparguthaben in dieser Finanziellen Repression ihre Kaufkraft verlieren, steigt der Goldpreis diametral gegensätzlich an. Die Investoren werden spätestens im nächsten Jahr merken, dass die hohen Inflationsraten hoch bleiben und die Notenbanken ihre QE-Programme nicht drosseln werden.
Dies wird die Inflationserwartungen anheizen, worauf die große Flucht in Edelmetalle und Minenaktien beginnen wird. Investieren Sie daher weiterhin in Edelmetalle - die große Wirtschaftskrise beginnt erst mit steigenden Zinsen und die hohe Inflation wird bleiben!
Technische Analyse zu Silber: Bear Flag? Wie weit noch bis zum Kaufsignal?
Terminmarkt: COT-Report vom 23.07.2021
Der Preis fiel zur Vorwoche um 1,10 US-Dollar, während die Spekulanten 8 Tsd. Kontrakte abbauten. Das ist zu wenig - hier zeigt sich ein Überangebot und Schwäche am Markt. Die großen vier Händler an der COMEX hatten ihre Netto-Shortposition um 7 Tage der Weltproduktion reduziert. Dass sich diese so deutlich eindecken konnten, unterstreicht die Schwäche des Silbermarktes noch einmal - ohne deren Eindeckung wäre der Silberpreis noch tiefer gefallen.
Die Kleinspekulanten sind bereits ziemlich bärisch positioniert, was als antizyklischer Indikator ein leichter Hoffnungsschimmer für die Bullen ist. Die aggregierte Long-Position ist jedoch immer noch extrem hoch und spricht weiterhin eher für eine Korrektur des Silberpreises. Zum Open Interest sind die Daten weiterhin deutlich im Verkaufsbereich und es besteht das hohe Risiko eines Long-Drops auf 22 US-Dollar oder tiefer.