Gold mit 11er Innenstab
02.08.2021 | Björn Heidkamp
Der abgebildete Chart zeigt die historische Kursentwicklung des Gold Futures von 1985 bis heute, bei Kursen von 1.817,20 USD/Unze. Ein Notierungsstab bildet die Kursschwankungen des Gold Futures für ein Quartal ab.
Aus der Perspektive des langfristigen Quartalscharts befindet sich der Gold Future seit über zwei Jahren in einem klaren Aufwärtstrend. Die vorangegangene mehrjährige Bodenbildungsphase wurde erfolgreich abgeschlossen. Die seit August 2020 laufende sekundäre Abwärtsbewegung ist als Korrektur im übergeordneten Aufwärtstrend zu werten. Mit dem Tief bei 1.673,30 wurde am 08. März das aktuelle Bewegungstief dieses Rücksetzers erreicht.
Niedrige Schwankungsbreite im Juli
Im Juli hat sich die Handelsspanne des gelben Edelmetalls zunehmend eingeengt. Mit einer Schwankungsbreite von knapp 69,50 US$ weist Gold die niedrigste Volatilität der letzten 11 Monate auf.
Dabei konnte der Preis des Goldes weder das Vormonatshoch überschreiten noch das Vormonatstief unterschreiten. Charttechnisch hat der Gold Future im Juli somit einen Innenstab ausgebildet. Grundsätzlich deuten derartige Innenstäbe, insbesondere mit fallender Volatilität, auf Konsolidierungen auf den untergeordneten Zeiteinheiten hin. Normalerweise akkumulieren sich in solchen neutralen Phasen die Stopp-Orders einer größer werdenden Zahl von Händlern unmittelbar in der Nähe von klar zu definierender Handelsmarken. Dadurch nimmt die Wahrscheinlichkeit einer größeren Kursbewegung zu, sobald diese Orders ausgelöst werden.
Mittelfristige Konsolidierung
Zurzeit läuft Gold in eine mittelfristige Seitwärtsbewegung mit der Unterstützungszone um 1.790 und der Widerstandszone um 1.838 hinein. Die Kombination aus Dojis und Aufwärtsstäben deuten auf die Unentschlossenheit der Marktteilnehmer hin. Bei einem Doji befinden sich der Eröffnungs- und der Schlusskurs eines Wochenstabes auf dem gleichen Niveau. Bisher weist die Konsolidierung einen trendbestätigenden Charakter auf. Der erste Versuch der Bullen diesen neutralen Stauraum am Donnerstag nach oben zu verlassen scheiterte jedoch vorerst mit dem Handelsverlauf und dem Schlusskurs vom Freitag.
Potentielle inverse S-K-S Formation weiterhin gültig
Aus der Sichtweise der klassischen Chartanalyse bleibt für die Bullen die Hoffnung, dass sich die rechte Schulter einer inversen „Schulter-Kopf-Schulter-Formation“ ausgebildet hat. (linke Schulter: Novembertief bei 1.769,20; Kopf: Märztief bei 1.673,30, rechte Schulter Junitief bei 1.750). Auch wenn sich das Tief der rechten Schulter nicht idealtypischerweise auf der Höhe der linken befindet, sondern leicht darunter. Bei einer inversen S-K-S-Formation handelt es sich um eine bullische untere Umkehrformation.
Saisonal beste Monate vor der Brust
Aufgrund historischer Erfahrungswerte lassen sich für Rohstoffe und Indizes statistische Durchschnittswerte berechnen. Betrachtet man die historischen Daten der letzten 20 Jahre, so ist die Periode von Juli bis Oktober für die Goldbullen statistisch gesehen der beste Zeitraum des Jahres. Insbesondere der August und der September sind in der Historie als sehr positive Monate aufgefallen, so dass die Goldoptimisten aktuell und in den kommenden Monaten „saisonalen Rückenwind“ erhalten dürften.
Fazit
Aus der Perspektive des Quartalscharts befindet sich das gelbe Edelmetall weiter in einem langfristigen Aufwärtstrend, sodass die mittel- bis langfristigen Erfolgschancen weiter auf der Long-Seite zu finden sein sollten.
Die seit August 2020 bestehende Abwärtskorrekturbewegung endete vorerst am 08. März bei 1.673,30. Der primäre Haupttrend hat sich nun wieder durchgesetzt.
Aus der Perspektive des mittelfristigen Wochencharts konsolidiert Gold in einer engen Range zwischen 1.790 und 1.838. Die Kombination aus starker saisonaler Phase, trendbestätigender Konsolidierung und der angegebenen inversen S-K-S-Formation erhöhen die Wahrscheinlichkeit auf eine Fortsetzung des übergeordneten Aufwärtstrends. Mit einem Schritt über 1.850 in den nächsten Wochen könnte der mittelfristige Aufwärtstrend wieder Fahrt in Richtung Bewegungshoch vom 26. Mai bei 1.915 aufnehmen.
Steigt der Goldpreis über dieses Bewegungshoch bei 1.913,30, ist als erstes Etappenziel der Bereich erhöhter Abgabebereitschaft zwischen 1.950 und 1.962 zu lokalisieren (Bewegungshoch aus November 2020 und Januar 2021). Kurse über 1.962 dürften den Weg für den Goldpreis zurück in Regionen um 2.000 bis 2.060 ebnen.
Bei Kursen unter 1.790 droht ein Absinken in Richtung des Junitiefs bei 1.750. Hält auch dieser Bereich erhöhter Aufnahmebereitschaft nicht, ist von einer Beschleunigung der Abwärtsbewegung auszugehen.
Aus Sicht der Bullen ist weiterhin die Verteidigung der Marke von 1.673,30 zur Aufrechterhaltung der positiven Ambitionen elementar, da ansonsten eine langfristige obere Umkehrformation vollendet werden würde.
Insgesamt ist trotz uneindeutiger Gemengelage das erstgenannte Szenario zu präferieren.
© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de
Aus der Perspektive des langfristigen Quartalscharts befindet sich der Gold Future seit über zwei Jahren in einem klaren Aufwärtstrend. Die vorangegangene mehrjährige Bodenbildungsphase wurde erfolgreich abgeschlossen. Die seit August 2020 laufende sekundäre Abwärtsbewegung ist als Korrektur im übergeordneten Aufwärtstrend zu werten. Mit dem Tief bei 1.673,30 wurde am 08. März das aktuelle Bewegungstief dieses Rücksetzers erreicht.
Niedrige Schwankungsbreite im Juli
Im Juli hat sich die Handelsspanne des gelben Edelmetalls zunehmend eingeengt. Mit einer Schwankungsbreite von knapp 69,50 US$ weist Gold die niedrigste Volatilität der letzten 11 Monate auf.
Dabei konnte der Preis des Goldes weder das Vormonatshoch überschreiten noch das Vormonatstief unterschreiten. Charttechnisch hat der Gold Future im Juli somit einen Innenstab ausgebildet. Grundsätzlich deuten derartige Innenstäbe, insbesondere mit fallender Volatilität, auf Konsolidierungen auf den untergeordneten Zeiteinheiten hin. Normalerweise akkumulieren sich in solchen neutralen Phasen die Stopp-Orders einer größer werdenden Zahl von Händlern unmittelbar in der Nähe von klar zu definierender Handelsmarken. Dadurch nimmt die Wahrscheinlichkeit einer größeren Kursbewegung zu, sobald diese Orders ausgelöst werden.
Mittelfristige Konsolidierung
Zurzeit läuft Gold in eine mittelfristige Seitwärtsbewegung mit der Unterstützungszone um 1.790 und der Widerstandszone um 1.838 hinein. Die Kombination aus Dojis und Aufwärtsstäben deuten auf die Unentschlossenheit der Marktteilnehmer hin. Bei einem Doji befinden sich der Eröffnungs- und der Schlusskurs eines Wochenstabes auf dem gleichen Niveau. Bisher weist die Konsolidierung einen trendbestätigenden Charakter auf. Der erste Versuch der Bullen diesen neutralen Stauraum am Donnerstag nach oben zu verlassen scheiterte jedoch vorerst mit dem Handelsverlauf und dem Schlusskurs vom Freitag.
Potentielle inverse S-K-S Formation weiterhin gültig
Aus der Sichtweise der klassischen Chartanalyse bleibt für die Bullen die Hoffnung, dass sich die rechte Schulter einer inversen „Schulter-Kopf-Schulter-Formation“ ausgebildet hat. (linke Schulter: Novembertief bei 1.769,20; Kopf: Märztief bei 1.673,30, rechte Schulter Junitief bei 1.750). Auch wenn sich das Tief der rechten Schulter nicht idealtypischerweise auf der Höhe der linken befindet, sondern leicht darunter. Bei einer inversen S-K-S-Formation handelt es sich um eine bullische untere Umkehrformation.
Saisonal beste Monate vor der Brust
Aufgrund historischer Erfahrungswerte lassen sich für Rohstoffe und Indizes statistische Durchschnittswerte berechnen. Betrachtet man die historischen Daten der letzten 20 Jahre, so ist die Periode von Juli bis Oktober für die Goldbullen statistisch gesehen der beste Zeitraum des Jahres. Insbesondere der August und der September sind in der Historie als sehr positive Monate aufgefallen, so dass die Goldoptimisten aktuell und in den kommenden Monaten „saisonalen Rückenwind“ erhalten dürften.
Fazit
Aus der Perspektive des Quartalscharts befindet sich das gelbe Edelmetall weiter in einem langfristigen Aufwärtstrend, sodass die mittel- bis langfristigen Erfolgschancen weiter auf der Long-Seite zu finden sein sollten.
Die seit August 2020 bestehende Abwärtskorrekturbewegung endete vorerst am 08. März bei 1.673,30. Der primäre Haupttrend hat sich nun wieder durchgesetzt.
Aus der Perspektive des mittelfristigen Wochencharts konsolidiert Gold in einer engen Range zwischen 1.790 und 1.838. Die Kombination aus starker saisonaler Phase, trendbestätigender Konsolidierung und der angegebenen inversen S-K-S-Formation erhöhen die Wahrscheinlichkeit auf eine Fortsetzung des übergeordneten Aufwärtstrends. Mit einem Schritt über 1.850 in den nächsten Wochen könnte der mittelfristige Aufwärtstrend wieder Fahrt in Richtung Bewegungshoch vom 26. Mai bei 1.915 aufnehmen.
Steigt der Goldpreis über dieses Bewegungshoch bei 1.913,30, ist als erstes Etappenziel der Bereich erhöhter Abgabebereitschaft zwischen 1.950 und 1.962 zu lokalisieren (Bewegungshoch aus November 2020 und Januar 2021). Kurse über 1.962 dürften den Weg für den Goldpreis zurück in Regionen um 2.000 bis 2.060 ebnen.
Bei Kursen unter 1.790 droht ein Absinken in Richtung des Junitiefs bei 1.750. Hält auch dieser Bereich erhöhter Aufnahmebereitschaft nicht, ist von einer Beschleunigung der Abwärtsbewegung auszugehen.
Aus Sicht der Bullen ist weiterhin die Verteidigung der Marke von 1.673,30 zur Aufrechterhaltung der positiven Ambitionen elementar, da ansonsten eine langfristige obere Umkehrformation vollendet werden würde.
Insgesamt ist trotz uneindeutiger Gemengelage das erstgenannte Szenario zu präferieren.
© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de