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Gold mit Volatilitätsformation auf dem Quartalschart

04.10.2021  |  Björn Heidkamp
Der abgebildete Chart zeigt die historische Kursentwicklung des Gold Futures von 1986 bis heute, bei Kursen von 1.758,40 USD/Unze. Ein Notierungsstab bildet die Kursschwankungen des Gold Futures für ein Quartal ab.

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Aus der Perspektive des Quartalscharts befindet sich der Gold Future seit Mitte 2019 in einem langfristigen Aufwärtstrend. Seit Erreichen der Bestmarke im August 2020 bei 2.060 wurde der übergeordnete Trend durch eine sekundäre Abwärtsbewegung abgelöst. Am 08. März stoppte diese Abgabebereitschaft der Bären bei 1.673,30 vorerst.

Wiederholt schafften es die Bullen jedoch noch nicht den primären Aufwärtstrend wieder durchzusetzen, so dass Gold seit März in eine trendbestätigende richtungslose Seitwärtsbewegung zwischen 1.916 und 1.673 hineingelaufen ist.


Konsolidierung mit abnehmender Schwankungsbreite

Auffällig ist, dass besonders auf der "großen" Zeitebene des Quartalscharts ein für Konsolidierungen typischer Rückgang der Schwankungsbreite zu beobachten ist. Innerhalb des abgelaufenen Quartals ist mit einer Spanne von 119 US$ die niedrigste Volatilität der letzten sieben Quartale zu messen. Dadurch hat sich innerhalb der größeren Seitwärtsbewegung eine engere Konsolidierung zwischen 1.838 und 1.716 ausgebildet. Auch wenn solche schwankungsarmen Phasen längere Zeiten anhalten können, so sind sie häufig Vorboten starker Kursbewegungen.

Charakteristisch bei längeren Konsolidierungen mit niedriger Volatilität wird die daran anschließende Bewegung meist sehr stark und dynamisch ausfallen, weil Stoporderaufträge in beide Richtungen relativ nahe am aktuellen Kursgeschehen platziert sein dürften.


Folge der "Vola"?

Insgesamt ist das besondere an der Volatilität, dass sie noch zyklischer verläuft als das Kursgeschehen selber. Im Regelfall folgt die "Vola" ihrer eingeschlagenen Richtung weiter, bis sie einen kritischen Wert erreicht. Dann kommt es zu einer Umkehr und somit zu einer starken Zunahme ("Explosion"). In einer Vielzahl der Fälle werden die Kurse dieser Explosion folgen und in die gleiche Richtung des Ausbruchs tendieren.


ii-Pattern auf Quartalschart

In den letzten beiden Quartalen hat das gelbe Edelmetall jeweils ein höheres Quartalstief als das Vorquartalstief und ein tieferes Quartalshoch als das Vorquartalshoch ausgebildet. Dadurch hat sich die Volatilitätsformation eines doppelten Innenstabes (ii-Pattern) ausgebildet. Solche Formationen spiegeln typischerweise Seitwärtsbewegungen mit fallender Schwankungsbreite auf den untergeordneten Zeitebenen wider.


Mittelfristige Konsolidierung

Wie oben angedeutet handelt der Gold Future aus der Perspektive des Wochencharts in einer mittelfristigen richtungslosen Konsolidierung zwischen 1.838 und 1.1716. Erst Kurse außerhalb dieser Zone dürften die Trendrichtung für die nächsten Monate andeuten. Insgesamt weisen derartige Konsolidierungen in der Regel einen trendbestätigenden Charakter auf.

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Saisonalität bis Ende November positiv

Bei der Betrachtung der typischen Durchschnittsverläufe aus der Vergangenheit lässt sich nach einem kurzen Rücksetzer bis Mitte Ende Oktober ein weiterer Anstieg bis Ende November beobachten. Besonders der November ist mit einer positiven Durchschnittsrendite wieder auffallend.


Fazit

Aus der Perspektive des Quartalscharts befindet sich das gelbe Edelmetall weiter in einem langfristigen Aufwärtstrend, sodass die mittel- bis langfristigen Erfolgschancen weiter auf der Long-Seite zu finden sein sollten.

Die seit August 2020 bestehende Abwärtskorrekturbewegung endete vorerst am 08. März bei 1.673,30. Nach mehreren erfolglosen Versuchen der Bullen konnte der primäre Haupttrend noch nicht wieder durchgesetzt werden.

Ein potentieller Ausbruch aus dem doppelten Innenstab auf dem Quartalschart dürfte die Kursrichtung für die nächsten Monate vorgeben. Die Kombination aus Innenstab, "7er Volabar" und einem Umsatzrückgang konnten in der Historie zuverlässige Hinweise geben, dass es zu einer Umkehr der Volatilität und somit zu starken Kursbewegungen gekommen ist.

Aus der Perspektive des mittelfristigen Wochencharts spiegelt der "7er" Innenstab auf dem Quartalschart eine Range zwischen 1.716 und 1.838 wider. Der Zusammenhang aus starker saisonaler Phase und trendbestätigender Konsolidierung erhöhen die Wahrscheinlichkeit auf eine Fortsetzung des übergeordneten Aufwärtstrends. Dagegen sprechen allerdings die fallenden Hochs (1.1916, 1.838) bei etwa gleichbleibenden Tiefs (1.716, 1.719) auf dem Quartalschart.

Mit einem Schritt über 1.840 verbessert sich das langfristige Chartbild. Kurse in Richtung Bewegungshoch vom 26. Mai bei 1.915 wären in einer ersten Reaktion zu erwarten.

Steigt der Goldpreis über dieses Bewegungshoch, ist mit weiteren Kurszuwächsen in Richtung dem Bereich erhöhter Abgabebereitschaft zwischen 1.950 und 1.962 zu rechnen (Bewegungshoch aus November 2020 und Januar 2021). Kurse über 1.962 dürften den Weg für den Goldpreis zurück in Regionen um 2.000 bis 2.060 ebnen.

Bei Kursen unter 1.716 droht ein schnelles Absinken in Richtung des Märztiefs bei 1.673. Hält auch dieser Bereich erhöhter Aufnahmebereitschaft nicht, ist von einer Beschleunigung der Abwärtsbewegung auszugehen.

Aus Sicht der Bullen ist somit die Verteidigung der Marke von 1.673,30 zur Aufrechterhaltung der positiven Ambitionen elementar, da ansonsten eine langfristige obere Umkehrformation vollendet werden würde.


© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de


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