Suche
 
Folgen Sie uns auf:

"Inflationsleugner"

16.02.2022  |  Vertrauliche Mitteilungen
Das kürzliche Treffen des neuen deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz (SPD) mit Italiens Ministerpräsidenten und früheren EZB-Chef Mario Draghi verlief zwar ohne offizielles Ergebnis, wird aber von kritischen Beobachtern als möglicher Einstieg in eine "finanzpolitische Zeitenwende“ gesehen.

Diese "Zeitenwende“ wird in ihrem Kern in einer dauerhaften Aufweichung der sogenannten "Maastricht-Kriterien“ bestehen, mit denen die Staatsdefizite der Euroländer eigentlich auf einem dauerhaft vermeintlich "harmlosen“ Niveau gehalten werden sollten.

In der früher von Draghi geleiteten Europäischen Zentralbank (EZB) dürfte diese Aufweichung auch von der aktuellen Chefin Christine Lagarde begrüßt werden, die wegen ihrer anhaltend expansiven Geldpolitik in manchen Fachkreisen nur noch spöttisch als "Madame Inflation“ bezeichnet wird.

Die künftige europäische Geldpolitik wird deshalb auch in Zukunft von einer gefährlichen Kombination aus überdimensionierter Geldschöpfung und weiter steigenden Staatsschulden gekennzeichnet sein. Und es werden mit ziemlicher Sicherheit auch neue Instrumente geschaffen, mit deren Hilfe die "Schuldengemeinschaft“ etabliert werden kann.

Es wird eine "Gemeinschaft“ sein, in der sich vor allem traditionelle Schuldenstaaten wie Frankreich oder Italien wieder auf das besinnen werden, was deren führende Vertreter über Jahrzehnte hinweg meistens am besten konnten: Schuldenmachen. Doch weil die früher damit untrennbar verbundene Abwertung der je-eiligen Landeswährungen in der jetzigen Euro-Zeit nicht mehr möglich ist, müssen diese Schulden eines Tages - soll nicht das ganze Euro-Konstrukt auseinanderfliegen - vergemeinschaftet werden.

Salopp ausgedrückt wird sich damit geradezu zwangsläufig die folgende Situation einstellen: Länder wie z.B. Italien oder Frankreich werden ihren Bürgern schuldenfinanzierte "Wohltaten“ zukommen lassen, die dann von den Steuerzahlern der noch etwas solider wirtschaftenden Länder bezahlt werden müssen.

Und weil diese "Benefits“ i.d.R. mit "frisch gedrucktem Geld“ finanziert wurden, wird sich auch eine zumindest deutlich spürbare Geldentwertung nicht vermeiden lassen. Gerade diese Geldentwertung wird sich noch als ein permanent spürbarer Griff in die Taschen u.a. der deutschen Sparer erweisen.

Wer dabei über ein Sparguthaben von z.B. 100.000 € verfügt, dem werden bei einer Inflationsrate von "nur“ 5% jedes Jahr bereits 5.000 € genommen. Wer bei einem Supermarktüberfall eine Beute in ca. dieser Höhe macht, läuft Gefahr - und das sehr zu Recht - eine mehrjährige Haftstrafe zu kassieren. Doch die Inflationsverantwortlichen, von Finanzministern über Regierungschefs bis hin zu den EZB-Oberen, müssen nicht einmal um ihre stattlichen Pensionsversprechen fürchten, von teilweise massiven Immunitätszusagen ganz zu schweigen.

Die Finanzlage mancher südeuropäischer Staaten ist bereits so verfahren, daß schon bei einem Ausbleiben der laufenden Zufuhr "neuen“ Geldes die Pleite droht. Natürlich wird dies nicht offen kommuniziert, sondern der anhaltend überbordende Finanzbedarf auch dieser Länder wird von den angeblichen Fachleuten mit angeblich notwendigen "Zukunftsinvestitionen“ in Klimaschutz, Energiewende und Digitalisierung erklärt.

Es sind dieselben Experten, die noch vor wenigen Monaten die mit ihrer expansiven Geldpolitik zwangsläufig verbundenen Inflationsgefahren einfach leugneten. Bezeichnenderweise kam in den "großen“ Medien bisher noch niemand darauf, diese Personen als "Inflationsleugner“ zu brandmarken...!


© Vertrauliche Mitteilungen
Auszug aus den "Vertrauliche Mitteilungen", Nr. 4480


Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"