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Saudis und VAE lassen Biden abblitzen - nun rückt Venezuela in den Fokus

18.04.2022  |  Vertrauliche Mitteilungen
Als Gegenreaktion auf die von den meisten westlichen Staaten gegen Russland verhängten Sanktionen führt man im Kreml eine Liste unfreundlicher Staaten, wo zum Teil auch deren höchste Repräsentanten wie etwa US-Präsident Joe Biden mit Einreisesperren belegt werden.

Nicht auf dieser neuen russischen Liste stehen Länder wie China, Indien, Brasilien, Mexiko oder auch das NATO-Mitglied Türkei, die sich bisher keiner gegen Russland gerichteten Sanktionsmaßnahme angeschlossen haben. Auch das für die westliche Ölversorgung nach wie vor wichtige Saudi-Arabien sowie die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) werden von Moskau nicht als unfreundlich gesonnen eingestuft.

In diese neue Beziehungswelt passt die kürzliche Weigerung der Führungen der beiden vorgenannten Staaten, mit dem US-Präsidenten überhaupt nur zu telefonieren, als dieser eine arabische Unterstützung für Hilfspläne zugunsten der Ukraine und zur Stabilisierung der weltweiten Energiemärkte ausloten wollte. Die Saudis, so viel zur Erklärung, fühlen sich von den USA unter Biden schlecht behandelt.

Sie vermissen Unterstützung im jemenitischen Bürgerkrieg, Hilfe für ihr eigenes ziviles Atomprogramm (während die Atompläne des Iran voranschreiten) sowie zivilrechtliche Hilfe für ihren Kronprinzen Mohammed, der in den USA u.a. wegen der Kashoggi-Ermordung im Jahr 2018 mehrere Zivilklagen am Hals hat. Recht bald nach der Gesprächsablehnung gegenüber Biden telefonierte sowohl die saudische als auch die VAE-Führung nacheinander mit Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj, nachdem man sie um entsprechende Vermittlungsversuche gebeten hatte . . .

Weil man in Washington seit der Entscheidung, zukünftig auf russisches Öl und Gas zu verzichten, nach entsprechenden Ersatzlieferungen sucht und dabei offenbar nicht mehr auf den Mittleren Osten bauen kann, hat man den neuen Fokus jetzt wieder nach Südamerika, nach Venezuela, gerichtet. Ein Ende der seit Jahren gegen Caracas gerichteten Konfrontationspolitik ist längst eingeleitet.

Erste Gespräche über Energiethemen wurden geführt und noch ist darüber strengstes Stillschweigen vereinbart. Die seinerzeit von Washington ausgesprochene Anerkennung des Oppositionsführers Juan Guaido als eigentlichen Präsidenten Venezuelas und die gegen den linkspopulistischen Präsidenten Nicolas Maduro gerichteten Anklagen wegen angeblichen Drogenhandels und der Geldwäsche werden nicht mehr verfolgt. Auch von dem im Jahr 2020 auf Maduro ausgesetzten Kopfgeld ist keine Rede mehr.

Tatsächlich hatte sich Venezuela (das über die weltweit größten bekannten Ölreserven verfügt) neben Kuba und Nicaragua zu einem der engsten russischen Verbündeten in Lateinamerika entwickelt. Kurz nach dem Ukraine-Angriff hatte Caracas sogar Putin noch den Rücken gestärkt. Nach einem danach geführten Telefonat zwischen Maduro und Biden kamen zwei US-Ölmanager plötzlich aus venezolanischer Haft frei, worüber sich US-Außenminister Antony Blinken sehr erfreut zeigte.

Die Freilassung ist ganz klar eine Geste des "guten Willens“ seitens des Maduro-Regimes. Denn jetzt sieht man in Caracas die Chance gekommen für eine wieder deutliche Erhöhung der Ölproduktion. Diese war wegen anhaltenden Missmanagements, Korruption und nicht zuletzt wegen von den USA verhängten Sanktionen von annähernd 3 Millionen Barrel täglich auf weniger als 700 000 gesunken, was für eine starke Armutswelle mitverantwortlich war, die das Land in den letzten Jahren geplagt hatte. Nun möchte der staatliche Ölkonzern PDVSA schon Ende dieses Jahres wieder rund 2 Mio. Barrel täglich fördern.

Bitte gestatten Sie in diesem Zusammenhang noch ein kommentarloses Wort zur russischen Öl- und Gasförderung: Würden alle russischen Ölkunden sofort auf die Abnahme verzichten, könnte Moskau noch für etwa 25 Tage Öl fördern und einlagern. Wenn diese Läger gefüllt wären, müßten große Teile der russischen Ölförderanlagen abgeschaltet werden.

Geologen gehen davon aus, daß dann eine spätere Wiederaufnahme der Förderung bei vielen Ölfeldern technisch kaum mehr möglich wäre. Ein Großteil der russischen Ölreserven (des vielleicht zukünftigen Wohlstands dieses Landes) wäre dann "unrettbar“ in der Erde verborgen. Ob man im Kreml wohl so weit denkt?


© Vertrauliche Mitteilungen
Auszug aus den "Vertrauliche Mitteilungen", Nr. 4488



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