Ergas: Abschaltplan?
21.04.2022 | Vertrauliche Mitteilungen
Die Bundesregierung bereitet die deutsche Wirtschaft längst auf einen Ausfall russischer Erdgas-Lieferungen vor. Unter Federführung der Bundesnetzagentur werden Pläne für die gestaffelte Abschaltung der Erdgasversorgung erarbeitet. Dabei soll es - grob gesagt - die folgende Reihenfolge geben:
Zunächst würde die laufende Gasversorgung für diejenigen Betriebe unterbrochen, die sich in ihren Gaslieferverträgen ohnehin mit zeitweiligen Unterbrechungen der Versorgung einverstanden erklärt haben (und die dafür von günstigen Gaspreisen profitieren).
Danach kämen Gaskraftwerke an die Reihe, die als für die Strom-Versorgungssicherheit nicht systemrelevant eingestuft sind. Danach träfe es bereits gewerbliche Gaskunden, die eigentlich nicht mit einer Versorgungsunterbrechung gerechnet hatten.
Es steht zu erwarten, daß Produzenten von - wie auch immer definierten - Luxuswaren hier eher mit einer Abschaltung rechnen müssen als z.B. Lebensmittelhersteller. Private Haushaltskunden, so lautet der erklärte Wunsch der Politik, sollen nach Möglichkeit keine Versorgungsunterbrechung erleiden.
In einigen Branchen zeigt man sich bereits jetzt alarmiert, weil dort eine nicht nur kurzzeitige Unterbrechung der Gasversorgung zu massiven Schäden, bis hin zur Insolvenzgefahr, führen würde. Zu den dieserart gefährdeten Betrieben zählen z.B. die Verzinkereien, wo das Zink in den Kesseln permanent auf etwa 450 °C gehalten werden muß.
Sollte es einmal erkalten, ließe es sich nicht mehr verflüssigen, was bei größeren Anlagen alleine schon einen mehrstelligen Millionenschaden verursachen würde. Hinzu kämen massive Schäden (bis hin zum Totalverlust) an den technischen Anlagen.
Über ähnliche Probleme spricht man in den Betrieben der Glasindustrie. Chemische Anlagen könnten zwar in den meisten Fällen kontrolliert heruntergefahren werden. Doch das spätere Wiederhochfahren würde bei einigen Anlagen Monate in Anspruch nehmen und entsprechende Zusatzkosten verursachen.
Hinzu kämen gerade im Chemiebereich zahlreiche Abhängigkeiten mit anderen Herstellern, so daß für diesen Bereich im Abschaltfall ein regelrechter und teilweise kaum zu beherrschender Dominoeffekt droht. Die Arbeit an dem offiziellen - und zunächst wohl geheim gehaltenen - Abschaltplan scheint deshalb schon jetzt in einen Verteilungskampf auszuarten.
© Vertrauliche Mitteilungen
Auszug aus den "Vertrauliche Mitteilungen", Nr. 4489
Zunächst würde die laufende Gasversorgung für diejenigen Betriebe unterbrochen, die sich in ihren Gaslieferverträgen ohnehin mit zeitweiligen Unterbrechungen der Versorgung einverstanden erklärt haben (und die dafür von günstigen Gaspreisen profitieren).
Danach kämen Gaskraftwerke an die Reihe, die als für die Strom-Versorgungssicherheit nicht systemrelevant eingestuft sind. Danach träfe es bereits gewerbliche Gaskunden, die eigentlich nicht mit einer Versorgungsunterbrechung gerechnet hatten.
Es steht zu erwarten, daß Produzenten von - wie auch immer definierten - Luxuswaren hier eher mit einer Abschaltung rechnen müssen als z.B. Lebensmittelhersteller. Private Haushaltskunden, so lautet der erklärte Wunsch der Politik, sollen nach Möglichkeit keine Versorgungsunterbrechung erleiden.
In einigen Branchen zeigt man sich bereits jetzt alarmiert, weil dort eine nicht nur kurzzeitige Unterbrechung der Gasversorgung zu massiven Schäden, bis hin zur Insolvenzgefahr, führen würde. Zu den dieserart gefährdeten Betrieben zählen z.B. die Verzinkereien, wo das Zink in den Kesseln permanent auf etwa 450 °C gehalten werden muß.
Sollte es einmal erkalten, ließe es sich nicht mehr verflüssigen, was bei größeren Anlagen alleine schon einen mehrstelligen Millionenschaden verursachen würde. Hinzu kämen massive Schäden (bis hin zum Totalverlust) an den technischen Anlagen.
Über ähnliche Probleme spricht man in den Betrieben der Glasindustrie. Chemische Anlagen könnten zwar in den meisten Fällen kontrolliert heruntergefahren werden. Doch das spätere Wiederhochfahren würde bei einigen Anlagen Monate in Anspruch nehmen und entsprechende Zusatzkosten verursachen.
Hinzu kämen gerade im Chemiebereich zahlreiche Abhängigkeiten mit anderen Herstellern, so daß für diesen Bereich im Abschaltfall ein regelrechter und teilweise kaum zu beherrschender Dominoeffekt droht. Die Arbeit an dem offiziellen - und zunächst wohl geheim gehaltenen - Abschaltplan scheint deshalb schon jetzt in einen Verteilungskampf auszuarten.
© Vertrauliche Mitteilungen
Auszug aus den "Vertrauliche Mitteilungen", Nr. 4489