Schneiden Goldaktien bald wieder besser ab?
04.07.2022 | Andreas Hoose
- Seite 2 -
Wer jedoch in Goldminenaktien investierte, der konnte in der gleichen Zeit ein Vermögen machen. Und zwar gleich mehrfach, wie die erratischen Kursausschläge des Barrons Gold Mining Index in dieser Zeit belegt. Achten Sie auf die blaue Linie in der folgenden Grafik:Auch dem Platzen der Internet-Blase um die Jahrtausendwende folgte mit der Baisse von 2001 bis 2003 eine Phase, da Anlagen am Standardaktienmarkt weit hinter Investments in Goldminen-Aktien zurückblieben.
Die folgende Grafik zeigt dazu die Wertentwicklung des Goldaktienindex HUI zwischen 2001 und 2020. Die Baisse von 2001 bis 2003 ist mit einem grünen Rechteck markiert. In Worten: Während sich der Kurswert des S&P 500 in etwa halbierte, verzehnfachte (!) sich der Goldaktienindex HUI. Ein "schwaches Investment" sieht sicherlich anders aus…
Eine ähnliche Beobachtung konnten Anleger noch einmal unmittelbar nach dem Höhepunkt der Finanzkrise von 2008 machen: In der wegen der vorangegangenen Lehman-Pleite von enormen Ängsten und Unsicherheiten geprägten Phase zwischen 2009 und 2011 waren Goldminen-Investments dem breiten Aktienmarkt hinsichtlich der Wertentwicklung erneut um Längen voraus. Der Goldaktien-Index HUI etwa konnte sich erneut verfünffachen. Achten Sie auf das dunkelblaue Rechteck in der Grafik oben.
Schließlich sei an ein noch recht junges Ereignis erinnert: Auf dem Höhepunkt der Corona-Panik im März 2020 gab es kein besseres Investment als Goldminen-Aktien. Besonders die Kurse der kleineren Werte und der Explorer konnten sich binnen weniger Wochen vervielfachen. Die folgende Grafik zeigt das Spektakel erneut am Beispiel des HUI. Der grüne Pfeil markiert den März 2020:
Wer da nun ein Muster erkennt, der sieht das vollkommen richtig:
Goldminen-Aktien sind in der Regel dann schwache Performance-Lieferanten, wenn an der Börse eitel Sonnenschein herrscht und die Anleger euphorische Partys feiern. So wie in der einleitend zitierten Periode zwischen 2012 und 2021.
Sobald die Stimmung aber umschlägt, und Angst und Panik die Aktienmärkte fest im Griff haben, gibt es über einen Zeitraum von vielen Jahrzehnten betrachtet kaum bessere Anlage-Alternativen als die Aktien von Gold und Silberproduzenten. Wer es geschickt anstellt, der kann wegen der enormen Schwankungsbreite dieser Titel in solchen Zeiten sogar mehrfach ein Vermögen machen.
Man könnte es so sagen: Goldminen-Aktien zählen zu den ertragsstärksten, aber auch zu den schwankungsfreudigsten Sektoren, die der Aktienmarkt zu bieten hat. Für eine "Buy-and-Hold-Strategie" sind sie allerdings nur bedingt geeignet. Anleger sollten daher beizeiten daran denken, Gewinne einzutüten.
Die alles entscheidende Frage, die Investoren jetzt beschäftigen sollte, lautet daher, in welcher Phase wir uns derzeit befinden und welche Entwicklungen und Stimmungslagen in den kommenden Monaten zu erwarten sind. Eines scheint dabei schon heute sicher: Euphorie und Glückseligkeit werden in den Börsensälen mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht dominieren…
© Andreas Hoose
www.antizyklischer-boersenbrief.de
Testen Sie den Antizyklischen Börsenbrief. Jeden Monat stellen wir dort Investment- und Tradingchancen vor, die von der Masse der Anleger noch nicht entdeckt wurden. Sie werden sehen: Die wahren Schätze werden nicht mit lautem Getrommel angepriesen - man findet sie abseits der ausgetretenen Pfade. Weitere Informationen finden Sie auf www.antizyklischer-boersenbrief.de.