Inflation zerstört Wohlstand. 7 Punkte, die Sie wissen sollten
21.08.2022 | Prof. Dr. Thorsten Polleit
Woher die Inflation kommt, und was sie bewirkt, ist wichtig zu verstehen, um sein Vermögen vor der Inflation schützen zu können. Der nachstehende Text versucht, das Wichtigste zusammenzufassen.
Der erste Punkt
Inflation - das andauernde, fortgesetzte Ansteigen der Güterpreise auf breiter Front - ist Folge der exzessiven Geldmengenausweitung durch die Zentralbanken. So hat die Europäische Zentralbank die Geldmenge M3 (sie beinhaltet das Bargeld und die Guthaben der Bürger und Unternehmen bei den Geschäftsbanken) seit Ende 2019 um mehr als 20 Prozent ausgeweitet, während die Euro-Volkswirtschaften kaum gewachsen sind. Der dadurch entstandene "Geldmengenüberhang" lässt nun die Güterpreise gewaltig ansteigen.
Zwar versuchen Politiker, Bürokraten, Zentralbankräte und die ihnen zuarbeitenden Hauptstromökonomen regelmäßig, die wahre Ursache der Inflation zu vertuschen, indem sie alle möglichen Sündenböcke anführen (wie zum Beispiel steigende Energiekosten, raffgierige Unternehmer, die die Preise erhöhen, und maßlose Gewerkschaften, die überzogene Lohnforderungen stellen). Das sind jedoch nur Ablenkungsmanöver: Inflation ist immer und überall ein monetäres Phänomen, sie wird von den staatlichen Zentralbanken produziert.
Der zweite Punkt
Inflation ist das Ergebnis einer falschen und/oder einer kriminellen Geldpolitik. Sie ist keine Naturkatastrophe, sondern sie ist menschengemacht. Das betonte beispielsweise schon Ludwig Erhard (1897-1977). Er schrieb (Zitat): "Die Inflation kommt nicht über uns als ein Fluch oder als ein tragisches Geschick; sie wird immer durch eine leichtfertige oder sogar verbrecherische Politik hervorgerufen." (Zitat Ende) Wie wahr!
Derzeit versuchen viele Politiker, Bürokraten, Wissenschaftler und Aktivisten das weltweite Wirtschafts- und Gesellschaftssystem umzubauen. Die Schlagworte dafür sind "Great Reset" und "Große Transformation". Die Umstellungskosten sind gewaltig - in Form von Produktions- und Beschäftigungsverlusten, der Vernichtung von wirtschaftlichen Existenzen. Damit diese Kosten nicht allzu offen zutage treten und den Widerstand der breiten Bevölkerung gegen den geplanten Umbau wecken, legen die Staaten gewaltige schuldenfinanzierte Ausgabenprogramme auf, die die Konjunkturen stützen sollen - und das Ganze wird von den Zentralbanken mit neu geschaffenem Geld bezahlt.
Dadurch ermöglichen die Zentralbanken eine Politik, die bei offener Darlegung ihrer wahren Kosten von der hart arbeitenden Bevölkerung vermutlich nicht geduldet und zurückgewiesen würde. Doch nun kommt der Schwindel zusehends ans Tageslicht: Die Inflation steigt stark an. Als Verursacher der Inflation werden in der Öffentlichkeit aber nicht primär die Zentralbanken und ihre Geldmengenvermehrung angeprangert, sondern das "Establishment" versucht - wie bereits ausgeführt - die Verantwortung für die Inflation auf irgendwelche anderen Faktoren abzuwälzen, die Öffentlichkeit zu täuschen, und das erschwert es ihr, die Inflationspolitik zu stoppen.
Der dritte Punkt
Die Inflation, für die die Zentralbanken sorgen, wird nicht nur vorübergehend hoch, sondern dauerhaft hoch bleiben. Denn sie soll auch dazu beitragen, die gewaltigen Schuldenlasten, die vor allem die Staaten aufgebaut haben, zu entwerten. Dazu halten die Zentralbanken die Zinsen so niedrig, dass sie unter der Inflationsrate liegen. Auf diese Weise bleibt der Realzins negativ - und die Staaten können sich zu negativen Realzinsen finanzieren, und Zins- und Tilgungszahlungen mit entwertetem Geld leisten. Der Geprellte ist der Geldhalter, der Gläubiger.
Von dieser "Finanziellen Repression" ist derzeit leider keine Abkehr zu erkennen: Die Schuldenpyramide, die in den letzten Dekaden aufgetürmt wurde, verträgt keine hohen Zinsen, keine echte Bereinigungsrezession mehr. In der Inflationspolitik wird vielmehr von vielen mittlerweile die Politik des vergleichsweise kleinsten Übels erblickt. Die Inflation wird daher in den kommenden Jahren vermutlich nicht auf die 2-Prozentmarke zurückkehren, vielmehr ist zu befürchten, dass Inflationsraten von schätzungsweise 5 bis 10 Prozent zum Normalfall werden könnten.
Der vierte Punkt
Inflation ist ein wirtschaftliches und soziales Übel. Sie sorgt für Kapitalfehllenkung, schädigt damit Wachstum und Beschäftigung. Die Volkswirtschaft bleibt hinter ihren Möglichkeiten zurück.
Die Inflation verursacht den meisten Menschen Not und Leid. Wenn die Güterpreise durch die Inflation immer weiter ansteigen, dann kann man sich für sein Geld immer weniger Güter kaufen. Die Kaufkraft des Geldes und auch die Kaufkraft der Ersparnisse schwindet. Weil Löhne und Pensionen meist langsamer steigen, als die Inflation zunimmt, ist das Ergebnis eine Verarmung der breiten Bevölkerung.
Die (hohe) Inflation zerrüttet das Gemeinwesen, bringt die Menschen gegeneinander auf, vergiftet das Miteinander, radikalisiert die Politik. Sie zerstört damit die bürgerliche Gesellschaft, mästet den Staat und die von ihm begünstigten Sonderinteressengruppen. Die Inflation macht, einmal in Gang gekommen und nicht gestoppt, aus einer freiheitlichen Wirtschaft und Gesellschaft eine unfreie.
Der erste Punkt
Inflation - das andauernde, fortgesetzte Ansteigen der Güterpreise auf breiter Front - ist Folge der exzessiven Geldmengenausweitung durch die Zentralbanken. So hat die Europäische Zentralbank die Geldmenge M3 (sie beinhaltet das Bargeld und die Guthaben der Bürger und Unternehmen bei den Geschäftsbanken) seit Ende 2019 um mehr als 20 Prozent ausgeweitet, während die Euro-Volkswirtschaften kaum gewachsen sind. Der dadurch entstandene "Geldmengenüberhang" lässt nun die Güterpreise gewaltig ansteigen.
Zwar versuchen Politiker, Bürokraten, Zentralbankräte und die ihnen zuarbeitenden Hauptstromökonomen regelmäßig, die wahre Ursache der Inflation zu vertuschen, indem sie alle möglichen Sündenböcke anführen (wie zum Beispiel steigende Energiekosten, raffgierige Unternehmer, die die Preise erhöhen, und maßlose Gewerkschaften, die überzogene Lohnforderungen stellen). Das sind jedoch nur Ablenkungsmanöver: Inflation ist immer und überall ein monetäres Phänomen, sie wird von den staatlichen Zentralbanken produziert.
Der zweite Punkt
Inflation ist das Ergebnis einer falschen und/oder einer kriminellen Geldpolitik. Sie ist keine Naturkatastrophe, sondern sie ist menschengemacht. Das betonte beispielsweise schon Ludwig Erhard (1897-1977). Er schrieb (Zitat): "Die Inflation kommt nicht über uns als ein Fluch oder als ein tragisches Geschick; sie wird immer durch eine leichtfertige oder sogar verbrecherische Politik hervorgerufen." (Zitat Ende) Wie wahr!
Derzeit versuchen viele Politiker, Bürokraten, Wissenschaftler und Aktivisten das weltweite Wirtschafts- und Gesellschaftssystem umzubauen. Die Schlagworte dafür sind "Great Reset" und "Große Transformation". Die Umstellungskosten sind gewaltig - in Form von Produktions- und Beschäftigungsverlusten, der Vernichtung von wirtschaftlichen Existenzen. Damit diese Kosten nicht allzu offen zutage treten und den Widerstand der breiten Bevölkerung gegen den geplanten Umbau wecken, legen die Staaten gewaltige schuldenfinanzierte Ausgabenprogramme auf, die die Konjunkturen stützen sollen - und das Ganze wird von den Zentralbanken mit neu geschaffenem Geld bezahlt.
Dadurch ermöglichen die Zentralbanken eine Politik, die bei offener Darlegung ihrer wahren Kosten von der hart arbeitenden Bevölkerung vermutlich nicht geduldet und zurückgewiesen würde. Doch nun kommt der Schwindel zusehends ans Tageslicht: Die Inflation steigt stark an. Als Verursacher der Inflation werden in der Öffentlichkeit aber nicht primär die Zentralbanken und ihre Geldmengenvermehrung angeprangert, sondern das "Establishment" versucht - wie bereits ausgeführt - die Verantwortung für die Inflation auf irgendwelche anderen Faktoren abzuwälzen, die Öffentlichkeit zu täuschen, und das erschwert es ihr, die Inflationspolitik zu stoppen.
Der dritte Punkt
Die Inflation, für die die Zentralbanken sorgen, wird nicht nur vorübergehend hoch, sondern dauerhaft hoch bleiben. Denn sie soll auch dazu beitragen, die gewaltigen Schuldenlasten, die vor allem die Staaten aufgebaut haben, zu entwerten. Dazu halten die Zentralbanken die Zinsen so niedrig, dass sie unter der Inflationsrate liegen. Auf diese Weise bleibt der Realzins negativ - und die Staaten können sich zu negativen Realzinsen finanzieren, und Zins- und Tilgungszahlungen mit entwertetem Geld leisten. Der Geprellte ist der Geldhalter, der Gläubiger.
Von dieser "Finanziellen Repression" ist derzeit leider keine Abkehr zu erkennen: Die Schuldenpyramide, die in den letzten Dekaden aufgetürmt wurde, verträgt keine hohen Zinsen, keine echte Bereinigungsrezession mehr. In der Inflationspolitik wird vielmehr von vielen mittlerweile die Politik des vergleichsweise kleinsten Übels erblickt. Die Inflation wird daher in den kommenden Jahren vermutlich nicht auf die 2-Prozentmarke zurückkehren, vielmehr ist zu befürchten, dass Inflationsraten von schätzungsweise 5 bis 10 Prozent zum Normalfall werden könnten.
Der vierte Punkt
Inflation ist ein wirtschaftliches und soziales Übel. Sie sorgt für Kapitalfehllenkung, schädigt damit Wachstum und Beschäftigung. Die Volkswirtschaft bleibt hinter ihren Möglichkeiten zurück.
Die Inflation verursacht den meisten Menschen Not und Leid. Wenn die Güterpreise durch die Inflation immer weiter ansteigen, dann kann man sich für sein Geld immer weniger Güter kaufen. Die Kaufkraft des Geldes und auch die Kaufkraft der Ersparnisse schwindet. Weil Löhne und Pensionen meist langsamer steigen, als die Inflation zunimmt, ist das Ergebnis eine Verarmung der breiten Bevölkerung.
Die (hohe) Inflation zerrüttet das Gemeinwesen, bringt die Menschen gegeneinander auf, vergiftet das Miteinander, radikalisiert die Politik. Sie zerstört damit die bürgerliche Gesellschaft, mästet den Staat und die von ihm begünstigten Sonderinteressengruppen. Die Inflation macht, einmal in Gang gekommen und nicht gestoppt, aus einer freiheitlichen Wirtschaft und Gesellschaft eine unfreie.