Goldminen-Aktien: Extremer Pessimismus…
03.10.2022 | Andreas Hoose
Angst ist an der Börse ein schlechter Ratgeber. Denn oftmals geschieht das genaue Gegenteil dessen, wovor sich alle fürchten. Im Edelmetall-Sektor könnte es sich lohnen, jetzt genauer hinzusehen - dabei aber die langfristige Perspektive nicht aus den Augen zu verlieren. Denn die Lage ist verzwickt...
Die eigentliche Kunst an der Böse besteht darin, sich von Angst und nackter Panik, aber auch von blinder Gier und überschäumendem Optimismus nicht anstecken zu lassen, und stattdessen eigene Wege zu gehen. Doch was sich so einfach und nachvollziehbar anhört, das ist in der Praxis für die meisten Anleger eine unüberwindbare Hürde.
Der Grund liegt auf der Hand: Schätzungsweise 95 Prozent der Menschen sind unverbesserliche Herdentiere, die sich eher an der BILD-Zeitung, am "heute-journal" oder an der Meinung von Freunden, Bekannten oder den Nachbarn orientieren, als selbst nachzudenken. Interessanterweise gilt das auch für die meisten Fondsmanager und Finanzexperten, die genauso zuverlässig in die Massenwahnfalle tappen, wie Heinz und Lieschen Müller aus Wanne-Eickel…
Auch bei den Goldminenaktien konnte man zuletzt wieder ein überaus eindrucksvolles Massenphänomen beobachten: Weil den Anlegern wegen der Zinsanhebungen der Notenbanken der Schrecken in die Glieder gefahren ist und sie mehrheitlich mehr Angst haben vor steigenden Zinsen als vor der Inflation, jedenfalls im Moment, wurde in den vergangenen Wochen alles verkauft, was nicht niet- und nagelfest war.
Auch die Goldminenaktien wurden hochkant aus den Portfolios geworfen, denn wenn die Herde erst einmal losgaloppiert, dann wird nicht lange gefackelt. In der Folge wurde beim Bullish Percent Index des Goldminensektors der mit Abstand niedrigste Wert der vergangenen sieben Jahre (!) erreicht.
Das bedeutet: Selbst auf dem Höhepunkt der Corona-Panik im März 2020 war die Stimmung dort nicht so grottenschlecht wie in der letzten September-Woche 2022. Die folgende Grafik zeigt das eindrucksvolle Spektakel. Achten Sie auf die rote Markierung links (Corona-Tief) sowie den jüngsten Panik-Ausverkauf ganz rechts (blauer Pfeil)….
Auf den Punkt gebracht kann man festhalten, dass die Anleger für den Goldaktiensektor derzeit noch pessimistischer sind, als während der Weltuntergangsstimmung im März 2020. Geradezu grotesk ist dies auch aus einem ganz besonderen Grund, denn die Inflationsraten sind in der Zwischenzeit geradezu explodiert.
Und kaum ein Sektor dürfte davon langfristig stärker profitieren als die Edelmetalle und die Minenaktien. Doch wie gesagt, wenn erst einmal alle in die gleiche Richtung rennen, dann zählen solche "langweiligen Argumente" nicht
Wie das in solchen Phasen eben so üblich ist, macht der Markt exakt zu einem Zeitpunkt auf dem Absatz kehrt, da alle felsenfest davon überzeugt sind, ihre Goldminen-Aktien jetzt unbedingt verschleudern zu müssen, egal zu welchem Preis.
Ein Indiz dafür, dass der leergefegte Goldaktienmarkt jetzt in die genau entgegengesetzte Richtung aufbrechen dürfte, lässt die Wochenkerze in der obigen Abbildung erahnen: Der lange untere Docht in der Grafik von vergangener Woche lässt darauf schließen, dass die völlig zertrümmerten Gold-Werte von nervenstarken Kontra-Spekulanten seit dem jüngsten Tief konsequent eingesammelt werden. Und da "Gegenbewegungen" gerade in diesem Sektor berüchtigt sind für ihre überaus eindrucksvolle Dynamik, können sich die Anleger dort jetzt auf einiges gefasst machen.
Auch der dreifach gehebelte US-amerikanische Goldminen-ETF mit dem Kürzel GDXU lässt erahnen, wohin die Reise bei den Gold- und Silberminenaktien kurzfristig gehen dürfte: Gemäß der Umsatzanalyse wurde in der letzten September-Woche in dem Sektor ein wichtiges Tief markiert.
Die Chancen stehen günstig, dass das jetzt zunächst einmal die berühmt-berüchtigte Kapitulation der Anleger war, die nun schon seit geraumer Zeit auf sich warten lässt. Ein wichtiges, wenn nicht das wichtigste Indiz für eine solche Interpretation ist der explosionsartige Umsatzanstieg der beiden letzten September-Wochen (blaue Markierung). Auch der MACD ganz unten steht jetzt vor einem Kaufsignal (grüne Markierung).
Die eigentliche Kunst an der Böse besteht darin, sich von Angst und nackter Panik, aber auch von blinder Gier und überschäumendem Optimismus nicht anstecken zu lassen, und stattdessen eigene Wege zu gehen. Doch was sich so einfach und nachvollziehbar anhört, das ist in der Praxis für die meisten Anleger eine unüberwindbare Hürde.
Der Grund liegt auf der Hand: Schätzungsweise 95 Prozent der Menschen sind unverbesserliche Herdentiere, die sich eher an der BILD-Zeitung, am "heute-journal" oder an der Meinung von Freunden, Bekannten oder den Nachbarn orientieren, als selbst nachzudenken. Interessanterweise gilt das auch für die meisten Fondsmanager und Finanzexperten, die genauso zuverlässig in die Massenwahnfalle tappen, wie Heinz und Lieschen Müller aus Wanne-Eickel…
Auch bei den Goldminenaktien konnte man zuletzt wieder ein überaus eindrucksvolles Massenphänomen beobachten: Weil den Anlegern wegen der Zinsanhebungen der Notenbanken der Schrecken in die Glieder gefahren ist und sie mehrheitlich mehr Angst haben vor steigenden Zinsen als vor der Inflation, jedenfalls im Moment, wurde in den vergangenen Wochen alles verkauft, was nicht niet- und nagelfest war.
Auch die Goldminenaktien wurden hochkant aus den Portfolios geworfen, denn wenn die Herde erst einmal losgaloppiert, dann wird nicht lange gefackelt. In der Folge wurde beim Bullish Percent Index des Goldminensektors der mit Abstand niedrigste Wert der vergangenen sieben Jahre (!) erreicht.
Das bedeutet: Selbst auf dem Höhepunkt der Corona-Panik im März 2020 war die Stimmung dort nicht so grottenschlecht wie in der letzten September-Woche 2022. Die folgende Grafik zeigt das eindrucksvolle Spektakel. Achten Sie auf die rote Markierung links (Corona-Tief) sowie den jüngsten Panik-Ausverkauf ganz rechts (blauer Pfeil)….
Auf den Punkt gebracht kann man festhalten, dass die Anleger für den Goldaktiensektor derzeit noch pessimistischer sind, als während der Weltuntergangsstimmung im März 2020. Geradezu grotesk ist dies auch aus einem ganz besonderen Grund, denn die Inflationsraten sind in der Zwischenzeit geradezu explodiert.
Und kaum ein Sektor dürfte davon langfristig stärker profitieren als die Edelmetalle und die Minenaktien. Doch wie gesagt, wenn erst einmal alle in die gleiche Richtung rennen, dann zählen solche "langweiligen Argumente" nicht
Wie das in solchen Phasen eben so üblich ist, macht der Markt exakt zu einem Zeitpunkt auf dem Absatz kehrt, da alle felsenfest davon überzeugt sind, ihre Goldminen-Aktien jetzt unbedingt verschleudern zu müssen, egal zu welchem Preis.
Ein Indiz dafür, dass der leergefegte Goldaktienmarkt jetzt in die genau entgegengesetzte Richtung aufbrechen dürfte, lässt die Wochenkerze in der obigen Abbildung erahnen: Der lange untere Docht in der Grafik von vergangener Woche lässt darauf schließen, dass die völlig zertrümmerten Gold-Werte von nervenstarken Kontra-Spekulanten seit dem jüngsten Tief konsequent eingesammelt werden. Und da "Gegenbewegungen" gerade in diesem Sektor berüchtigt sind für ihre überaus eindrucksvolle Dynamik, können sich die Anleger dort jetzt auf einiges gefasst machen.
Auch der dreifach gehebelte US-amerikanische Goldminen-ETF mit dem Kürzel GDXU lässt erahnen, wohin die Reise bei den Gold- und Silberminenaktien kurzfristig gehen dürfte: Gemäß der Umsatzanalyse wurde in der letzten September-Woche in dem Sektor ein wichtiges Tief markiert.
Die Chancen stehen günstig, dass das jetzt zunächst einmal die berühmt-berüchtigte Kapitulation der Anleger war, die nun schon seit geraumer Zeit auf sich warten lässt. Ein wichtiges, wenn nicht das wichtigste Indiz für eine solche Interpretation ist der explosionsartige Umsatzanstieg der beiden letzten September-Wochen (blaue Markierung). Auch der MACD ganz unten steht jetzt vor einem Kaufsignal (grüne Markierung).