Euro mit nachlassendem Abwärtsdruck
07.11.2022 | Björn Heidkamp
Der abgebildete Chart zeigt die langfristige Kursentwicklung des Währungspaares EUR/USD von 2011 bis heute, bei Kursen von 0,9980 USD. Ein Notierungsstab bildet das Kursverhalten des Euro Futures für jeden Monat ab.
Langfristiger Abwärtstrend weiter intakt
Seit Februar hat die europäische Gemeinschaftswährung um mehr als 16 Prozent verloren. Dabei wurde im Juni das analytisch kaum zu überschätzende Unterstützungsbollwerk höchster Qualität zwischen 1,0480 und 1,0370 deutlich unterschritten. Ausgelöst durch dieses Verkaufssignal war eine Zunahme der Abwärtsdynamik zu beobachten. Vorerst stoppte dieser langfristige Abwärtstrend am 27. September bei Kursen von 0,9627, dem tiefsten Stand seit September 2002.
Abnehmende Abwärtsdynamik
Die Dynamik der letzten Abwärtsbewegung hat den mittelfristigen Abwärtstrend aus technischer Sicht überreizt, so dass aufgrund des stark verbrauchten Abwärtsmomentums der letzten Monate einige technische Oszillatoren einen überverkauften Zustand aufweisen. Aktuell scheint der Euro die Kursverluste der letzten Monate erst einmal zu "verdauen". Seit Erreichen des letzten Pivotpunktes im September bei 0,9627 schafften es die Bären nicht mehr neue Bewegungstiefs zu etablieren.
Umkehr-Innenstab auf Monatschart
Im Oktober erreichte der Euro Future weder ein neues Monatshoch noch einen neues Monatstief. Charttechnisch spricht man von einem Innenstab, welcher in der Regel einer Konsolidierung auf der untergeordneten Zeitzone entspricht. Erstmalig seit Mai befindet sich der Monatsschlusskurs oberhalb der Eröffnung zu Monatsbeginn. Im Zusammenhang mit der technischen überverkauften Situation erhöht sich damit die Chance auf eine technische Erholung im bestehenden langfristigen Abwärtstrend.
Konsolidierung auf dem mittelfristigen Wochenchart
Aus der Perspektive des mittelfristigen Wochencharts hat sich wie oben angedeutet ein Konsolidierungsbereich zwischen dem Unterstützungsbereich bei 0,9627 bis 0,9675 und dem Widerstandsbereich bei 1,0130 und 1,0180 ausgebildet. Die Kombination aus Wechselstäben und Dojis ist typisch für einen derartigen Stauraum. In der letzten Oktoberwoche schafften es die Bullen erstmalig seit Februar die auf dem Wochenchart eingezeichnete Abwärtstrendlinie kurzfristig zu überschreiten, ehe die Kurse in der letzten Woche wieder unterhalb des Abwärtstrends handelten.
Mit dem Schlusskurs knapp unter diesem Abwärtstrend dürften die Eurooptimisten in der nächsten Woche einen erneuten Ausbruchversuch über diesen Widerstand starten.
MACD mit spekulativem Kaufsignal
Auf dem mittelfristigen Wochenchart hat der MACD seine Signallinie von unten nach oben durchstoßen und dadurch aus einer rein technischen Perspektive ein spekulatives mittelfristiges Kaufsignal generiert. Natürlich ist der MACD Indikator nicht das Evangelium, aber in Kombination mit dem realen Kursgeschehen, wie z.B. ein Überschreiten einer wichtigen Abwärtstrendlinie oder eines wichtigen Widerstandsbereiches, erhöht sich die analytische Bedeutung deutlich.
Saisonaler Rückenwind für die Bullen
Aufgrund historischer Erfahrungswerte lassen sich für Rohstoffe, Indizes und Währungen statistische Durchschnittswerte berechnen. Betrachtet man die historischen Daten der letzten 20 Jahre, so ist die Periode von Mitte November bis Ende Dezember für die Eurobullen statistisch gesehen der beste Zeitraum des Jahres. Dadurch dürften die Eurooptimisten "saisonalen Rückenwind" erhalten.
Fazit:
Aus der Perspektive des langfristigen Monatscharts befindet sich die europäische Gemeinschaftswährung in einem klaren Abwärtstrend mit dem aktuellen Bewegungstief bei 0,9627. Aufgrund des verbrauchten Abwärtsmomentums in diesem Jahr deuten die ersten Oszillatoren auf einen überverkauften Zustand. Im Zusammenhang mit dem Umkehr-Innenstab erhöhen sich somit die Chancen auf eine technische Erholung innerhalb des bestehenden Abwärtstrends.
Auf der mittelfristigen Zeitzone des Wochencharts wurde der übergeordnete Abwärtstrend durch eine Konsolidierung zwischen dem Unterstützungsbereich bei 0,9627 bis 0,9675 und dem Widerstandsbereich bei 1,0130 und 1,0180 abgelöst. Positiv zu werten ist die Tatsache, dass der MACD-Indikator ein spekulatives Kaufsignal generiert hat.
Insbesondere in Kombination mit der kommenden starken saisonalen Phase erhöhen sich die Hoffnungen der Bullen die bevorstehenden Widerstände um die eingezeichnete Abwärtstrendlinie bei aktuell 1,001 und den Hochs der Konsolidierung zwischen 1,0130 und 1,0180 zu überschreiten. Als Konsequenz ergäbe sich Erholungspotential innerhalb des primären Abwärtstrends bis in den Bereich erhöhter Abgabebereitschaft um 1,0370 bis 1,048. Bei Kursen darüber eröffnet sich weiteres Erholungspotential von 1,06 bis 1,07, ohne den langfristigen Abwärtstrend zu gefährden.
Fällt der Euro unter den Unterstützungsbereich zwischen 0,9675 und 0,96 verschlechtert sich das mittelfristig verhalten positive Chartbild wieder. Bei diesem aktuell unwahrscheinlicheren Szenario wäre ein weiterer Kursrutsch bis 0,90 abzuleiten.
© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de
Langfristiger Abwärtstrend weiter intakt
Seit Februar hat die europäische Gemeinschaftswährung um mehr als 16 Prozent verloren. Dabei wurde im Juni das analytisch kaum zu überschätzende Unterstützungsbollwerk höchster Qualität zwischen 1,0480 und 1,0370 deutlich unterschritten. Ausgelöst durch dieses Verkaufssignal war eine Zunahme der Abwärtsdynamik zu beobachten. Vorerst stoppte dieser langfristige Abwärtstrend am 27. September bei Kursen von 0,9627, dem tiefsten Stand seit September 2002.
Abnehmende Abwärtsdynamik
Die Dynamik der letzten Abwärtsbewegung hat den mittelfristigen Abwärtstrend aus technischer Sicht überreizt, so dass aufgrund des stark verbrauchten Abwärtsmomentums der letzten Monate einige technische Oszillatoren einen überverkauften Zustand aufweisen. Aktuell scheint der Euro die Kursverluste der letzten Monate erst einmal zu "verdauen". Seit Erreichen des letzten Pivotpunktes im September bei 0,9627 schafften es die Bären nicht mehr neue Bewegungstiefs zu etablieren.
Umkehr-Innenstab auf Monatschart
Im Oktober erreichte der Euro Future weder ein neues Monatshoch noch einen neues Monatstief. Charttechnisch spricht man von einem Innenstab, welcher in der Regel einer Konsolidierung auf der untergeordneten Zeitzone entspricht. Erstmalig seit Mai befindet sich der Monatsschlusskurs oberhalb der Eröffnung zu Monatsbeginn. Im Zusammenhang mit der technischen überverkauften Situation erhöht sich damit die Chance auf eine technische Erholung im bestehenden langfristigen Abwärtstrend.
Konsolidierung auf dem mittelfristigen Wochenchart
Aus der Perspektive des mittelfristigen Wochencharts hat sich wie oben angedeutet ein Konsolidierungsbereich zwischen dem Unterstützungsbereich bei 0,9627 bis 0,9675 und dem Widerstandsbereich bei 1,0130 und 1,0180 ausgebildet. Die Kombination aus Wechselstäben und Dojis ist typisch für einen derartigen Stauraum. In der letzten Oktoberwoche schafften es die Bullen erstmalig seit Februar die auf dem Wochenchart eingezeichnete Abwärtstrendlinie kurzfristig zu überschreiten, ehe die Kurse in der letzten Woche wieder unterhalb des Abwärtstrends handelten.
Mit dem Schlusskurs knapp unter diesem Abwärtstrend dürften die Eurooptimisten in der nächsten Woche einen erneuten Ausbruchversuch über diesen Widerstand starten.
MACD mit spekulativem Kaufsignal
Auf dem mittelfristigen Wochenchart hat der MACD seine Signallinie von unten nach oben durchstoßen und dadurch aus einer rein technischen Perspektive ein spekulatives mittelfristiges Kaufsignal generiert. Natürlich ist der MACD Indikator nicht das Evangelium, aber in Kombination mit dem realen Kursgeschehen, wie z.B. ein Überschreiten einer wichtigen Abwärtstrendlinie oder eines wichtigen Widerstandsbereiches, erhöht sich die analytische Bedeutung deutlich.
Saisonaler Rückenwind für die Bullen
Aufgrund historischer Erfahrungswerte lassen sich für Rohstoffe, Indizes und Währungen statistische Durchschnittswerte berechnen. Betrachtet man die historischen Daten der letzten 20 Jahre, so ist die Periode von Mitte November bis Ende Dezember für die Eurobullen statistisch gesehen der beste Zeitraum des Jahres. Dadurch dürften die Eurooptimisten "saisonalen Rückenwind" erhalten.
Fazit:
Aus der Perspektive des langfristigen Monatscharts befindet sich die europäische Gemeinschaftswährung in einem klaren Abwärtstrend mit dem aktuellen Bewegungstief bei 0,9627. Aufgrund des verbrauchten Abwärtsmomentums in diesem Jahr deuten die ersten Oszillatoren auf einen überverkauften Zustand. Im Zusammenhang mit dem Umkehr-Innenstab erhöhen sich somit die Chancen auf eine technische Erholung innerhalb des bestehenden Abwärtstrends.
Auf der mittelfristigen Zeitzone des Wochencharts wurde der übergeordnete Abwärtstrend durch eine Konsolidierung zwischen dem Unterstützungsbereich bei 0,9627 bis 0,9675 und dem Widerstandsbereich bei 1,0130 und 1,0180 abgelöst. Positiv zu werten ist die Tatsache, dass der MACD-Indikator ein spekulatives Kaufsignal generiert hat.
Insbesondere in Kombination mit der kommenden starken saisonalen Phase erhöhen sich die Hoffnungen der Bullen die bevorstehenden Widerstände um die eingezeichnete Abwärtstrendlinie bei aktuell 1,001 und den Hochs der Konsolidierung zwischen 1,0130 und 1,0180 zu überschreiten. Als Konsequenz ergäbe sich Erholungspotential innerhalb des primären Abwärtstrends bis in den Bereich erhöhter Abgabebereitschaft um 1,0370 bis 1,048. Bei Kursen darüber eröffnet sich weiteres Erholungspotential von 1,06 bis 1,07, ohne den langfristigen Abwärtstrend zu gefährden.
Fällt der Euro unter den Unterstützungsbereich zwischen 0,9675 und 0,96 verschlechtert sich das mittelfristig verhalten positive Chartbild wieder. Bei diesem aktuell unwahrscheinlicheren Szenario wäre ein weiterer Kursrutsch bis 0,90 abzuleiten.
© Björn Heidkamp
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