Rohöl: WTI Future mit kurzer saisonaler Erholung im Abwärtstrend
02.01.2023 | Björn Heidkamp
Der abgebildete Chart zeigt die langfristige Kursentwicklung des Rohöl-Futures von 2009 bis heute, bei Kursen von 80,26 USD/Barrel. Ein Notierungsstab bildet das Kursverhalten des Rohöl-Futures für jeden Monat ab.
Langfristiger Abwärtstrend intakt
Aus der Perspektive des langfristigen Monatscharts befindet sich Rohöl weiterhin einem intakten Abwärtstrend. Am 09. Dezember erreichte der WTI Future mit 70,08 das aktuelle Bewegungstief. Ausgehend von diesem Marktwendepunkt erholten sich die Kurse des schwarzen Goldes bis Ende Dezember auf ein Bewegungshoch bei 81,18. Diese Erholung steht im Einklang mit typischen saisonalen Verläufen, in welchen Rohöl im Zeitraum von Mitte Dezember bis Anfang Januar häufig eine klare Überrendite erzielen konnte.
Bedeutende Unterstützungen im Dezember unterboten
Zwischen dem Kursniveau 77 und 75 befinden sich bedeutende Marktwendepunkte. Im Chart ist deutlich ersichtlich, wie oft dieses Niveau eine entscheidende Schwelle war. Besonders in den Jahren 2011, 2012, 2018 und 2021 hat sich diese Zone zu einem wichtigen Bereich erhöhter Aufnahmebereitschaft entwickelt. Seit Ende September hat der WTI Future diesen Unterstützungsbereich mehrmals erfolgreich getestet Im Dezember wurde diese Schwelle mit dem aktuellen Bewegungstief bei 70,08 unterschritten. Dadurch wurde eine langfristige obere Umkehrformation vollendet.
Ein Markt, der es schafft, Unterstützungszonen wie diese zu unterbieten, wird es in der Mehrzahl der Fälle fertig bringen weitere Bewegungstiefs zu etablieren. In jeder anderen Situation wäre die Aufnahmebereitschaft der Marktteilnehmer in diesem Bereich zu hoch.
Erholung mit abnehmender Schwankungsbreite
Seit Mitte Juni befindet sich der WTI Future aus der Sichtweise des mittelfristigen Wochencharts in einem klaren Abwärtstrend.
Die Aufwärtsbewegung der letzten drei Wochen ist lediglich als gesunde Erholung im bestehenden Abwärtstrend zu bewerten. Nicht nur durch die Weihnachtsfeiertage ist in den letzten Wochen ein Rückgang der Volatilität zu beobachten. Mit 4,13 US$ weist der WTI Future in der abgelaufenen Woche die niedrigste Schwankungsbreite der letzten 21 Wochen auf. Auch wenn solche Phasen längere Zeit anhalten können, so sind sie häufig Vorboten stärkerer Kursbewegungen.
Doji im Messstab
Insgesamt hat der Erholungsversuch der letzten drei Wochen die starke Verlustwoche vom 05. Dezember nicht kompensieren können. Zum dritten Mal in Folge befindet sich der Wochenschlusskurs innerhalb von diesem Messstab. Bei einem vierten Schlusskurs in der Spanne dieses Notierungsstabes spricht man definitionsgemäß von einer Konsolidierung.
Betrachtet man die letzte Börsenwoche, so wurde ein Doji ausgebildet, bei dem Eröffnungs- und der Schlusskurs auf dem gleichen Niveau liegen. Ein Doji signalisiert die Unentschlossenheit der Marktteilnehmer. Der Kampf zwischen Bullen und Bären ist ausgeglichen.
Die Kombination aus Messstab, Doji und nachlassender Volatilität deuten auf eine potentielle Konsolidierung zwischen 84 und 70 hin.
Schwacher saisonaler Jahresstart?
Aufgrund historischer Erfahrungswerte lassen sich für Aktien, Rohstoffe und Währungen statistische Durchschnittswerte berechnen.
Betrachtet man den WTI Future im langfristigen saisonalen Vergleich, so lässt sich Ende Dezember in der geglätteten Zyklenanalyse häufig ein auffälliges Marktwendehoch beobachten.
In den ersten beiden Börsenwochen des Jahres weist der WTI Future in der saisonalen Betrachtung eine auffällig schwache Phase auf. Der aktuelle Kursverlauf des Rohöls zeigt in den letzten Wochen eine gute Übereinstimmung mit den Zyklenverläufen der Vergangenheit auf.
Fazit:
Aus der Perspektive des langfristigen Monatscharts befindet sich Rohöl wieder in einem übergeordneten Abwärtstrend, dessen Fortsetzung nach aller Erfahrung und allem Lehrbuchwissen viel wahrscheinlicher ist als alle alternativen Szenarien.
Unterschreitet der WTI Future, insbesondere mit dem erfahrungsgemäß schwächeren Jahresstart, erneut die o.a. Unterstützungen zwischen 77 und 75 ist ein schneller Test des Bewegungstiefs um 70 wahrscheinlich. Bei Kursen darunter wäre als nächsttieferer Unterstützungsbereich die Zone zwischen 67 und 62 zu nennen. Erst Kurse über 94,50 drehen das langfristige Chartbild wieder zugunsten der Bullen.
Auch aus der Perspektive des mittelfristigen Wochencharts bleibt die Ausgangssituation angespannt. Der Aufwärtsimpuls der letzten drei Wochen ist lediglich als gesunde Erholung im bestehenden Abwärtstrend zu bewerten.
Schließt Rohöl in der kommenden Woche erneut innerhalb des angegebenen Messstabes wird definitionsgemäß aus einer Erholung eine Konsolidierung.
Ein Kursniveau über der im Wochenchart eingezeichneten Abwärtstrendlinie bei 84 würde das mittelfristig negative Chartbild verbessern. Bei diesem Szenario ist ein weiterer Anstieg in Richtung 90 möglich.
Auf keiner wichtigen Zeitzone ist bis dato eine untere Umkehrformation erkennbar.
© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de
Langfristiger Abwärtstrend intakt
Aus der Perspektive des langfristigen Monatscharts befindet sich Rohöl weiterhin einem intakten Abwärtstrend. Am 09. Dezember erreichte der WTI Future mit 70,08 das aktuelle Bewegungstief. Ausgehend von diesem Marktwendepunkt erholten sich die Kurse des schwarzen Goldes bis Ende Dezember auf ein Bewegungshoch bei 81,18. Diese Erholung steht im Einklang mit typischen saisonalen Verläufen, in welchen Rohöl im Zeitraum von Mitte Dezember bis Anfang Januar häufig eine klare Überrendite erzielen konnte.
Bedeutende Unterstützungen im Dezember unterboten
Zwischen dem Kursniveau 77 und 75 befinden sich bedeutende Marktwendepunkte. Im Chart ist deutlich ersichtlich, wie oft dieses Niveau eine entscheidende Schwelle war. Besonders in den Jahren 2011, 2012, 2018 und 2021 hat sich diese Zone zu einem wichtigen Bereich erhöhter Aufnahmebereitschaft entwickelt. Seit Ende September hat der WTI Future diesen Unterstützungsbereich mehrmals erfolgreich getestet Im Dezember wurde diese Schwelle mit dem aktuellen Bewegungstief bei 70,08 unterschritten. Dadurch wurde eine langfristige obere Umkehrformation vollendet.
Ein Markt, der es schafft, Unterstützungszonen wie diese zu unterbieten, wird es in der Mehrzahl der Fälle fertig bringen weitere Bewegungstiefs zu etablieren. In jeder anderen Situation wäre die Aufnahmebereitschaft der Marktteilnehmer in diesem Bereich zu hoch.
Erholung mit abnehmender Schwankungsbreite
Seit Mitte Juni befindet sich der WTI Future aus der Sichtweise des mittelfristigen Wochencharts in einem klaren Abwärtstrend.
Die Aufwärtsbewegung der letzten drei Wochen ist lediglich als gesunde Erholung im bestehenden Abwärtstrend zu bewerten. Nicht nur durch die Weihnachtsfeiertage ist in den letzten Wochen ein Rückgang der Volatilität zu beobachten. Mit 4,13 US$ weist der WTI Future in der abgelaufenen Woche die niedrigste Schwankungsbreite der letzten 21 Wochen auf. Auch wenn solche Phasen längere Zeit anhalten können, so sind sie häufig Vorboten stärkerer Kursbewegungen.
Doji im Messstab
Insgesamt hat der Erholungsversuch der letzten drei Wochen die starke Verlustwoche vom 05. Dezember nicht kompensieren können. Zum dritten Mal in Folge befindet sich der Wochenschlusskurs innerhalb von diesem Messstab. Bei einem vierten Schlusskurs in der Spanne dieses Notierungsstabes spricht man definitionsgemäß von einer Konsolidierung.
Betrachtet man die letzte Börsenwoche, so wurde ein Doji ausgebildet, bei dem Eröffnungs- und der Schlusskurs auf dem gleichen Niveau liegen. Ein Doji signalisiert die Unentschlossenheit der Marktteilnehmer. Der Kampf zwischen Bullen und Bären ist ausgeglichen.
Die Kombination aus Messstab, Doji und nachlassender Volatilität deuten auf eine potentielle Konsolidierung zwischen 84 und 70 hin.
Schwacher saisonaler Jahresstart?
Aufgrund historischer Erfahrungswerte lassen sich für Aktien, Rohstoffe und Währungen statistische Durchschnittswerte berechnen.
Betrachtet man den WTI Future im langfristigen saisonalen Vergleich, so lässt sich Ende Dezember in der geglätteten Zyklenanalyse häufig ein auffälliges Marktwendehoch beobachten.
In den ersten beiden Börsenwochen des Jahres weist der WTI Future in der saisonalen Betrachtung eine auffällig schwache Phase auf. Der aktuelle Kursverlauf des Rohöls zeigt in den letzten Wochen eine gute Übereinstimmung mit den Zyklenverläufen der Vergangenheit auf.
Fazit:
Aus der Perspektive des langfristigen Monatscharts befindet sich Rohöl wieder in einem übergeordneten Abwärtstrend, dessen Fortsetzung nach aller Erfahrung und allem Lehrbuchwissen viel wahrscheinlicher ist als alle alternativen Szenarien.
Unterschreitet der WTI Future, insbesondere mit dem erfahrungsgemäß schwächeren Jahresstart, erneut die o.a. Unterstützungen zwischen 77 und 75 ist ein schneller Test des Bewegungstiefs um 70 wahrscheinlich. Bei Kursen darunter wäre als nächsttieferer Unterstützungsbereich die Zone zwischen 67 und 62 zu nennen. Erst Kurse über 94,50 drehen das langfristige Chartbild wieder zugunsten der Bullen.
Auch aus der Perspektive des mittelfristigen Wochencharts bleibt die Ausgangssituation angespannt. Der Aufwärtsimpuls der letzten drei Wochen ist lediglich als gesunde Erholung im bestehenden Abwärtstrend zu bewerten.
Schließt Rohöl in der kommenden Woche erneut innerhalb des angegebenen Messstabes wird definitionsgemäß aus einer Erholung eine Konsolidierung.
Ein Kursniveau über der im Wochenchart eingezeichneten Abwärtstrendlinie bei 84 würde das mittelfristig negative Chartbild verbessern. Bei diesem Szenario ist ein weiterer Anstieg in Richtung 90 möglich.
Auf keiner wichtigen Zeitzone ist bis dato eine untere Umkehrformation erkennbar.
© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de