5 Gründe, warum Gold grün ist
14.01.2023 | Ronald Peter Stöferle
In diesem erfrischend faktenorientierten Bericht wirft Ronald Stöferle, Berater von Matterhorn Asset Management (MAM), einen tieferen Blick auf den falschen „Ökokrieg“ um Gold.
In einer Welt stetig wachsender öffentlicher Narrative, die im absoluten Widerspruch zur transparenten Realität stehen (vom „Krieg Putins“ bis zur „vorübergehenden Inflation“), sollte es niemanden überraschen, dass der aktuelle ESG-Fokus und die „Armee der Grünen Revolution“ des woken Westens jenes eine Edelmetall ins politische Visier nehmen, das als die größte Bedrohung für ein sterbendes Fiat-Währungssystem gilt: Gold. Großspurig und mit kühnen Behauptungen hat das globale Umweltregime einen unaufrichtigen Frontalangriff auf den Goldbergbau (und damit auf Gold) gestartet, der praktischerweise mit ökologischen Bedrohungen gerechtfertigt wird.
Sehr praktisch…
Glücklicherweise bietet Ronald Stöferle mit seiner Analyse der Verwendungs-/Verbrauchszahlen von Gold, der CO2-Eckdaten sowie ökologischer Vergleiche mit konventionellen Fiat-Währungen einen wesentlich stärker faktengestützten (anstatt politisch aufgeladenen) Kontext zu diesem ansonsten fingierten Krieg gegen das wertvollste Metall der Geschichte.
5 Gründe, warum Gold grün ist
Auch in der Goldbranche ist ESG mittlerweile in aller Munde. Hinter dem Buchstabenkürzel ESG verbirgt sich das Bestreben, Unternehmen zu einer ökologischeren, sozialeren und verantwortungsvolleren Unternehmensführung zu motivieren. Einschlägige ESG-Ratings sollen dem Investor und der Zivilgesellschaft die Möglichkeit geben, den Fortschritt in diesem Bemühen verfolgen und die branchenbesten Unternehmen identifizieren zu können.
Doch es greift zu kurz, Nachhaltigkeit auf diese einschlägigen ESG-Ratings zu beschränken. Schließlich bewerten die Ratings nur die Minenunternehmen, nicht aber etwa die Edelmetalle selbst. Unter dieser beschränkten Sicht auf Nachhaltigkeit leidet Gold besonders. So wird etwa über die Goldförderung meist in einem negativen Kontext berichtet. Unmenschliche Arbeitsbedingungen in einigen Goldminen in Afrika oder die Umweltbedrohung durch Cyanid-Kontamination stehen im Fokus dieser Berichterstattung.
Das Aufspüren derartiger Verfehlungen ist zweifelsohne berechtigt und wichtig. Dass derartige Nachrichten umweltbewusste oder sozial engagierte Anleger von einer Investition in das gelbe Metall vollständig abhalten, ist jedoch eine überschießende Reaktion. Es mag auf den ersten Blick überraschend klingen: Insbesondere umweltbewusste Anleger sollten auf Gold als Anlageinstrument setzen. Denn Gold ist grün, weil
1. Gold gebraucht und nicht verbraucht wird
2. CO2-Emission nur bei der relativ unbedeutenden Förderung von neuem Gold anfallen
3. Gold vielseitig einsetzbar ist
4. viele andere Rohstoffe ökologisch deutlich schlechter abschneiden
5. gerade auch Fiat-Geld eine schlechte Umweltbilanz aufweist.
1. Gold wird gebraucht und nicht verbraucht
In der öffentlichen Debatte sind aktuell verkürzte Darstellungen sehr en vogue. Elektroautos gelten als klimafreundlich, weil der Betrieb im Unterschied zu Autos mit Verbrennermotoren keine Emissionen verursacht. Etwaige zusätzlichen Emissionen und Umweltbelastungen bei der Stromproduktion sowie bei der Herstellung und der Verschrottung des Autos anfallen, bleiben unberücksichtigt. Dabei sollte für eine ökologische Bewertung ausschließlich die Gesamtbetrachtung über den gesamten Lebenszyklus relevant sein. Und in dieser Betrachtung ist Gold wegen seiner elementaren Eigenschaften, des Förderprozesses und seiner Wertbeständigkeit in der Tat das nachhaltigste Metall der Welt.
Seit mehr als 7.000 Jahren wird Gold gefördert. In diesem Zeitraum wurden über 205.000 Tonnen produziert, was der Größe von rund 3,5 olympischen Schwimmbecken entspricht. Mehr als die Hälfte davon wurde seit den 1950er-Jahren abgebaut. Für die Nachhaltigkeit und den ökologischen Fußabdruck von Gold entscheidend ist, dass praktisch das gesamte jemals geförderte Gold nach wie vor verwendet wird.
Bei jedem Goldschmuck, bei jeder Goldmünze, bei jedem Goldbarren besteht eine gewisse Chance, dass ein Teil davon bereits seit vielen Jahrhunderten, vielleicht sogar Jahrtausenden genutzt wird. Im Unterschied zu Verbrauchsgütern wie Nahrungsmitteln, Gebrauchsgegenständen, aber auch Immobilien wird Gold nicht verbraucht, sondern lediglich gebraucht.
Daher fällt die Neuförderung von Gold in einer Gesamtbetrachtung kaum ins Gewicht. Das Stock-to-Flow-Ratio bildet dieses Verhältnis von Neuförderung (Flow) zu Gesamtbestand (Stock) ab. Der aktuelle Wert von rund 58 besagt, dass die bereits existierende Menge an Gold 58-mal so groß ist wie die Neuförderung. Anders gesagt, die jährliche „Inflationsrate“, also das Wachstum des weltweiten Goldbestandes im Vergleich zur bereits geförderten und weiter genutzten (!) Menge, ist gering und relativ stabil. Sie schwankt zwischen 1,2% und maximal 2,4%.
Als Edelmetall zeichnet sich Gold dadurch aus, dass es chemisch nicht mit Luft oder ihren Komponenten wie Sauerstoff, Kohlendioxid und anderen Gasen reagiert. Das schützt Gold davor, seinen Glanz zu verlieren. Gold bleibt daher in seiner reinsten Form ewig erhalten.
Das macht es zum perfekten Investmentvehikel, das von Generation zu Generation weitergereicht werden kann. Die sozialen und ökologischen Kosten der Goldförderung können folglich auf eine fast unendliche lange Zeitspanne aufgeteilt werden, was sie gegen null konvergieren lässt. Die Beständigkeit von Gold hat auch zufolge, dass Gold nie als Müll entsorgt werden muss. Niemand wird Gold freiwillig wegwerfen, sondern es gewinnbringend recyceln wollen.
In einer Welt stetig wachsender öffentlicher Narrative, die im absoluten Widerspruch zur transparenten Realität stehen (vom „Krieg Putins“ bis zur „vorübergehenden Inflation“), sollte es niemanden überraschen, dass der aktuelle ESG-Fokus und die „Armee der Grünen Revolution“ des woken Westens jenes eine Edelmetall ins politische Visier nehmen, das als die größte Bedrohung für ein sterbendes Fiat-Währungssystem gilt: Gold. Großspurig und mit kühnen Behauptungen hat das globale Umweltregime einen unaufrichtigen Frontalangriff auf den Goldbergbau (und damit auf Gold) gestartet, der praktischerweise mit ökologischen Bedrohungen gerechtfertigt wird.
Sehr praktisch…
Glücklicherweise bietet Ronald Stöferle mit seiner Analyse der Verwendungs-/Verbrauchszahlen von Gold, der CO2-Eckdaten sowie ökologischer Vergleiche mit konventionellen Fiat-Währungen einen wesentlich stärker faktengestützten (anstatt politisch aufgeladenen) Kontext zu diesem ansonsten fingierten Krieg gegen das wertvollste Metall der Geschichte.
5 Gründe, warum Gold grün ist
Auch in der Goldbranche ist ESG mittlerweile in aller Munde. Hinter dem Buchstabenkürzel ESG verbirgt sich das Bestreben, Unternehmen zu einer ökologischeren, sozialeren und verantwortungsvolleren Unternehmensführung zu motivieren. Einschlägige ESG-Ratings sollen dem Investor und der Zivilgesellschaft die Möglichkeit geben, den Fortschritt in diesem Bemühen verfolgen und die branchenbesten Unternehmen identifizieren zu können.
Doch es greift zu kurz, Nachhaltigkeit auf diese einschlägigen ESG-Ratings zu beschränken. Schließlich bewerten die Ratings nur die Minenunternehmen, nicht aber etwa die Edelmetalle selbst. Unter dieser beschränkten Sicht auf Nachhaltigkeit leidet Gold besonders. So wird etwa über die Goldförderung meist in einem negativen Kontext berichtet. Unmenschliche Arbeitsbedingungen in einigen Goldminen in Afrika oder die Umweltbedrohung durch Cyanid-Kontamination stehen im Fokus dieser Berichterstattung.
Das Aufspüren derartiger Verfehlungen ist zweifelsohne berechtigt und wichtig. Dass derartige Nachrichten umweltbewusste oder sozial engagierte Anleger von einer Investition in das gelbe Metall vollständig abhalten, ist jedoch eine überschießende Reaktion. Es mag auf den ersten Blick überraschend klingen: Insbesondere umweltbewusste Anleger sollten auf Gold als Anlageinstrument setzen. Denn Gold ist grün, weil
1. Gold gebraucht und nicht verbraucht wird
2. CO2-Emission nur bei der relativ unbedeutenden Förderung von neuem Gold anfallen
3. Gold vielseitig einsetzbar ist
4. viele andere Rohstoffe ökologisch deutlich schlechter abschneiden
5. gerade auch Fiat-Geld eine schlechte Umweltbilanz aufweist.
1. Gold wird gebraucht und nicht verbraucht
In der öffentlichen Debatte sind aktuell verkürzte Darstellungen sehr en vogue. Elektroautos gelten als klimafreundlich, weil der Betrieb im Unterschied zu Autos mit Verbrennermotoren keine Emissionen verursacht. Etwaige zusätzlichen Emissionen und Umweltbelastungen bei der Stromproduktion sowie bei der Herstellung und der Verschrottung des Autos anfallen, bleiben unberücksichtigt. Dabei sollte für eine ökologische Bewertung ausschließlich die Gesamtbetrachtung über den gesamten Lebenszyklus relevant sein. Und in dieser Betrachtung ist Gold wegen seiner elementaren Eigenschaften, des Förderprozesses und seiner Wertbeständigkeit in der Tat das nachhaltigste Metall der Welt.
Seit mehr als 7.000 Jahren wird Gold gefördert. In diesem Zeitraum wurden über 205.000 Tonnen produziert, was der Größe von rund 3,5 olympischen Schwimmbecken entspricht. Mehr als die Hälfte davon wurde seit den 1950er-Jahren abgebaut. Für die Nachhaltigkeit und den ökologischen Fußabdruck von Gold entscheidend ist, dass praktisch das gesamte jemals geförderte Gold nach wie vor verwendet wird.
Bei jedem Goldschmuck, bei jeder Goldmünze, bei jedem Goldbarren besteht eine gewisse Chance, dass ein Teil davon bereits seit vielen Jahrhunderten, vielleicht sogar Jahrtausenden genutzt wird. Im Unterschied zu Verbrauchsgütern wie Nahrungsmitteln, Gebrauchsgegenständen, aber auch Immobilien wird Gold nicht verbraucht, sondern lediglich gebraucht.
Daher fällt die Neuförderung von Gold in einer Gesamtbetrachtung kaum ins Gewicht. Das Stock-to-Flow-Ratio bildet dieses Verhältnis von Neuförderung (Flow) zu Gesamtbestand (Stock) ab. Der aktuelle Wert von rund 58 besagt, dass die bereits existierende Menge an Gold 58-mal so groß ist wie die Neuförderung. Anders gesagt, die jährliche „Inflationsrate“, also das Wachstum des weltweiten Goldbestandes im Vergleich zur bereits geförderten und weiter genutzten (!) Menge, ist gering und relativ stabil. Sie schwankt zwischen 1,2% und maximal 2,4%.
Als Edelmetall zeichnet sich Gold dadurch aus, dass es chemisch nicht mit Luft oder ihren Komponenten wie Sauerstoff, Kohlendioxid und anderen Gasen reagiert. Das schützt Gold davor, seinen Glanz zu verlieren. Gold bleibt daher in seiner reinsten Form ewig erhalten.
Das macht es zum perfekten Investmentvehikel, das von Generation zu Generation weitergereicht werden kann. Die sozialen und ökologischen Kosten der Goldförderung können folglich auf eine fast unendliche lange Zeitspanne aufgeteilt werden, was sie gegen null konvergieren lässt. Die Beständigkeit von Gold hat auch zufolge, dass Gold nie als Müll entsorgt werden muss. Niemand wird Gold freiwillig wegwerfen, sondern es gewinnbringend recyceln wollen.