Gold - Aufwärtsbewegung verliert an Momentum
30.01.2023 | Florian Grummes
1. Rückblick
Der Goldpreis startet bislang stark in das neue Handelsjahr. Ausgehend vom Schlusskurs des alten Handelsjahres (1.824 USD) steht in der Spitze ein respektabler Anstieg von 125 USD bzw. rund 6,9% zu Buche. Seit dem dreifachen Boden um 1.615 USD Anfang November fällt die Bilanz mit einem Anstieg von über 330 USD bzw. 20,5% sogar noch beeindruckender aus.
Primär dürfte diese Rally vor allem der Tatsache geschuldet sein, dass der Goldpreis im November nach sieben roten Monatskerzen und einem Abschlag von 455 USD bzw. -22% einfach extrem überverkauft gewesen ist. Außerdem sorgten Leerverkaufseindeckungen sowie eine generelle Entspannung an den Finanzmärkten zusammen mit der Wiedereröffnung Chinas als auch die sich verschärfende geopolitische Lage mit dem voranschreitenden Trend zur Abkehr vom US-Petrodollar und das Erreichen der Schuldenobergrenze in den USA für die starke Erholung in den letzten drei Monaten.
Silber konsolidiert für den Schluss-Spurt
Während sich der Goldpreis von einem Hoch zum nächsten vorarbeitet, läuft der Silberpreis seit Mitte Dezember grob gesagt zwischen 23 und 24,20 USD seitwärts. Zuvor hatte Silber allerdings sein Tief bereits am 1.September mit 17,56 USD erreicht und sich fulminant innerhalb von drei Monaten um fast 40% erholen können.
Die mehrwöchige Konsolidierung am Silbermarkt hinterlässt weiterhin einen bullischen Eindruck und könnte in den kommenden Wochen zu einem Ausbruch nach oben führen. Denkbare Kursziele wären dann ca. 27 USD und evtl. sogar 30 USD.
Sollte es dazu im Februar oder März kommen, würde ein deutlich anziehender Silberpreis wohl das vorübergehende Ende der laufenden Rally bei den Edelmetallpreisen einläuten. Schließlich kommt es typischerweise ab Ende Februar bzw. Mitte März meist zu einem Zwischenhoch, auf welches eine mehrmonatige Korrektur oder zumindest ein Rücksetzer folgt. Und ebenso tendiert der Silberpreis dazu, meist erst kurz vor dem Ende einer Aufwärtsrally im Edelmetallsektor mit einem gewaltigen Schluss-Spurt aufzutauchen.
2. Chartanalyse Gold in US-Dollar
a. Wochenchart: Die Luft wird immer dünner
Die beeindruckende Erholung am Goldmarkt wird auf dem Wochenchart besonders deutlich. Ungewöhnlich steil schieben sich die Preise seit fast drei Monaten ohne größere Rücksetzer nach oben. Das obere Bollinger Band wurde schon Mitte November nach oben gebogen und liefert momentan noch Raum bis ca. 1.951 USD. Der Stochastik Oszillator bewegt sich mit 97 fast am Anschlag, hat aber gleichzeitig den Aufwärtstrend festgezurrt. Die nächste Widerstandszone wartet zwischen 1.950 und 1.975 USD. Außerdem wirkt die runde psychologische Marke von 2.000 USD als Magnet und Widerstand. Die im großen Bild entscheidende Hürde wartet jedoch erst um das Allzeithoch zwischen 2.050 und 2.075 USD.
Trotz der starken Erholung fehlt dem Goldpreis eigentlich noch die finale Übertreibung auf der Oberseite. Diese könnte passend zum saisonalen Muster in den kommenden Wochen erfolgen. Gleichzeitig ist die Luft jedoch immer dünner geworden und auch ein Scheitern um 1.950 USD kurz vor dem nächsten FOMC-Zinsentscheid wäre bereits denkbar.
Insgesamt ist der Wochenchart zwar noch immer bullisch, angesichts der heiß gelaufenen Lage empfehlen sich jetzt Geduld und Zurückhaltung. Bis zum Frühsommer wird es in jedem Fall mindestens einen deutlichen Rücksetzer geben, der dann ein wesentlich besseres Chancen/Risiko-Verhältnis liefern würde.
Der Goldpreis startet bislang stark in das neue Handelsjahr. Ausgehend vom Schlusskurs des alten Handelsjahres (1.824 USD) steht in der Spitze ein respektabler Anstieg von 125 USD bzw. rund 6,9% zu Buche. Seit dem dreifachen Boden um 1.615 USD Anfang November fällt die Bilanz mit einem Anstieg von über 330 USD bzw. 20,5% sogar noch beeindruckender aus.
Primär dürfte diese Rally vor allem der Tatsache geschuldet sein, dass der Goldpreis im November nach sieben roten Monatskerzen und einem Abschlag von 455 USD bzw. -22% einfach extrem überverkauft gewesen ist. Außerdem sorgten Leerverkaufseindeckungen sowie eine generelle Entspannung an den Finanzmärkten zusammen mit der Wiedereröffnung Chinas als auch die sich verschärfende geopolitische Lage mit dem voranschreitenden Trend zur Abkehr vom US-Petrodollar und das Erreichen der Schuldenobergrenze in den USA für die starke Erholung in den letzten drei Monaten.
Silber konsolidiert für den Schluss-Spurt
Während sich der Goldpreis von einem Hoch zum nächsten vorarbeitet, läuft der Silberpreis seit Mitte Dezember grob gesagt zwischen 23 und 24,20 USD seitwärts. Zuvor hatte Silber allerdings sein Tief bereits am 1.September mit 17,56 USD erreicht und sich fulminant innerhalb von drei Monaten um fast 40% erholen können.
Silber in US-Dollar, Tageschart vom 28. Januar 2023. Quelle: Tradingview
Die mehrwöchige Konsolidierung am Silbermarkt hinterlässt weiterhin einen bullischen Eindruck und könnte in den kommenden Wochen zu einem Ausbruch nach oben führen. Denkbare Kursziele wären dann ca. 27 USD und evtl. sogar 30 USD.
Sollte es dazu im Februar oder März kommen, würde ein deutlich anziehender Silberpreis wohl das vorübergehende Ende der laufenden Rally bei den Edelmetallpreisen einläuten. Schließlich kommt es typischerweise ab Ende Februar bzw. Mitte März meist zu einem Zwischenhoch, auf welches eine mehrmonatige Korrektur oder zumindest ein Rücksetzer folgt. Und ebenso tendiert der Silberpreis dazu, meist erst kurz vor dem Ende einer Aufwärtsrally im Edelmetallsektor mit einem gewaltigen Schluss-Spurt aufzutauchen.
2. Chartanalyse Gold in US-Dollar
a. Wochenchart: Die Luft wird immer dünner
Gold in US-Dollar, Wochenchart vom 28. Januar 2023. Quelle: Tradingview
Die beeindruckende Erholung am Goldmarkt wird auf dem Wochenchart besonders deutlich. Ungewöhnlich steil schieben sich die Preise seit fast drei Monaten ohne größere Rücksetzer nach oben. Das obere Bollinger Band wurde schon Mitte November nach oben gebogen und liefert momentan noch Raum bis ca. 1.951 USD. Der Stochastik Oszillator bewegt sich mit 97 fast am Anschlag, hat aber gleichzeitig den Aufwärtstrend festgezurrt. Die nächste Widerstandszone wartet zwischen 1.950 und 1.975 USD. Außerdem wirkt die runde psychologische Marke von 2.000 USD als Magnet und Widerstand. Die im großen Bild entscheidende Hürde wartet jedoch erst um das Allzeithoch zwischen 2.050 und 2.075 USD.
Trotz der starken Erholung fehlt dem Goldpreis eigentlich noch die finale Übertreibung auf der Oberseite. Diese könnte passend zum saisonalen Muster in den kommenden Wochen erfolgen. Gleichzeitig ist die Luft jedoch immer dünner geworden und auch ein Scheitern um 1.950 USD kurz vor dem nächsten FOMC-Zinsentscheid wäre bereits denkbar.
Insgesamt ist der Wochenchart zwar noch immer bullisch, angesichts der heiß gelaufenen Lage empfehlen sich jetzt Geduld und Zurückhaltung. Bis zum Frühsommer wird es in jedem Fall mindestens einen deutlichen Rücksetzer geben, der dann ein wesentlich besseres Chancen/Risiko-Verhältnis liefern würde.