Gold - Aufwärtsbewegung verliert an Momentum
30.01.2023 | Florian Grummes
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Analog zur scharfen Erholung in den letzten drei Monaten hat sich natürlich auch die Stimmung am Goldmarkt deutlich aufgehellt. Mit einem Optix Wert von 54 ist das Sentiment derzeit neutral. Antizyklisch betrachtet wäre also noch genug Platz nach oben, bevor eine zu optimistische Stimmung für größere Rücksetzer sorgen dürfte.Insgesamt ist das Sentiment neutral.
5. Saisonalität Gold
Saisonalität für den Goldpreis über die letzten 54 Jahre vom 27. Januar 2023. Quelle: Sentimenttrader
Das saisonale Muster ist den Edelmetallpreisen noch bis Ende Februar bzw. Mitte März wohlgesonnen. Oft kam es in der Vergangenheit in diesem Zeitraum noch zu deutlichen Anstiegen. Spätestens ab Mitte Märtz dreht die Statistik dann jedoch und die Edelmetallpreise dürften bis zum Frühsommer eher unter Druck geraten und korrigieren.
Die Saisonalität für die Gold- und Silberpreise ist bis Ende Februar klar bullisch.
6. Makro-Update - Die Ruhe vor dem nächsten Sturm?
Volatilität an den Finanzmärkten fällt; vom 24. Januar 2023. Quelle: Sentimenttrader
Bis Mitte Oktober 2022 herrschten panikartige Zustände an den Finanzmärkten. Die Volatilität an den Aktien-, Anleihen-, Fremdwährungs- und Rohstoffmärkten war im August und September immer weiter in die Höhe geklettert. Mittlerweile hat sich die Lage jedoch deutlich beruhigt und die Schwankungsbreite bewegt sich bei vielen Vermögenswerten am unteren Ende der letzten 12 Monate. Statistisch betrachtet führte ein derartiges Verhalten zunächst meist zu moderat steigenden Preisen bei allen Vermögenswerten.
Gleichzeitig geht die restriktive Notenbankpolitik jedoch unvermindert weiter. Die Auswirkungen der aggressiven Zinserhöhungen sowie der Bilanzreduzierungen seitens der Fed und EZB dürften sich vermutlich erst mit einer Verzögerung von bis zu 12 Monaten in der Realwirtschaft bemerkbar machen. Die Massenentlassungen (Microsoft, Google, Amazon, Spotify, Salesforce, SAP, etc.) nehmen zuletzt bereits deutlich zu. Trotz der bislang relativ robusten wirtschaftlichen Lage sollten die USA daher in den kommenden Monaten in eine Rezession rutschen. Es ist davon auszugehen, dass es ab dem Sommer zunehmend zu Verwerfungen kommen wird, die die Finanzmärkte wie immer frühzeitig einpreisen werden.