Rohöl - WTI Future bestätigt Abwärtstrend
27.03.2023 | Björn Heidkamp
Der abgebildete Chart zeigt die langfristige Kursentwicklung des Rohöl-Futures von 2010 bis heute, bei Kursen von 69,26 USD/Barrel. Ein Notierungsstab bildet das Kursverhalten des Rohöl-Futures für jeden Monat ab.
Langfristiger Abwärtstrend intakt
Aus der Perspektive des langfristigen Monatscharts befindet sich Rohöl in einem übergeordneten Abwärtstrend. In der zweiten Märzwoche wurde das bisherige Bewegungstief aus dem Dezember 2022 bei 70,08 deutlich unterboten. Mit dem aktuellen Bewegungstief vom 17. März bei 65,38 ist der bestehende Abwärtstrend erneut bestätigt worden. Kurzfristig wurde der Unterstützungsbereich aus April 2019 erfolgreich getestet.
Mittelfristige Konsolidierung nach unten aufgelöst
Am 15. März hat der WTI Future die seit Dezember bestehende neutrale mittelfristige Konsolidierung zwischen 83 und 70 mit einer Abwärtsnotierungslücke dynamisch nach unten aufgelöst. Dabei hat Rohöl auf Basis eines Wochenschlusskurses erstmals unter dem zuvor viel zitierten Messtab von Anfang Dezember schließen können. Somit wurde wiederholt ein mittelfristiges Verkaufssignal ausgelöst und der primäre Abwärtstrend hat sich wieder durchgesetzt. Bei der seit Dezember laufenden neutralen mittelfristigen Seitwärtsbewegung hat es sich demnach um eine Trendbestätigungsformation und nicht um eine Bodenbildung gehandelt.
WTI Future vor weiteren Kursverlusten?
Fast immer, wenn es einem Chart gelingt, die starke Aufnahmebereitschaft rund um ein solch kritisches Niveau wie das der Konsolidierungstiefs komplett abzubauen, darf mit einer Anschlussbewegung in Richtung des Ausbruches und der Volatilität gerechnet werden. In mindestens 7 von 10 Fällen sind weitere Kursverluste wahrscheinlich.
Pull Back an die alten Unterstützungen
In der abgelaufenen Börsenwoche hat Rohöl weder ein neues Bewegungshoch noch ein neues Bewegungstief ausbilden können. Charttechnisch spricht man von einem sogenannten Innenstab. Dabei wurde ein erster Rücksetzer an die alten Unterstützungen und jetzigen Widerstände vollzogen.
"Pull Backs" haben in der Technischen Analyse eine starke Aussagekraft, da sie als eine Art Bestätigung für Ausbrüche angesehen werden und dadurch sehr oft als Trendbestätigung dienen.
MACD mit Verkaufssignal
Auch das mittelfristige technische Marktumfeld hat sich verschlechtert: MACD und Stochastik haben ihre Signallinien von oben durchstoßen und dadurch neue rein markttechnische Verkaufssignale geliefert. Im Gegensatz zu der Einzelbetrachtung der technischen Oszillatoren nimmt die analytische Bedeutung in Verbindung mit dem "realen" Kursgeschehen (Konsolidierungsausbruch) deutlich zu.
Hoffnungsschimmer für die Bullen?
Aufgrund historischer Erfahrungswerte lassen sich für Aktien, Rohstoffe und Währungen statistische Durchschnittswerte berechnen.
Typische Durchschnittsverläufe für den WTI Future zeigen von Mitte März bis Ende Juni einen deutlichen Kursanstieg. Diese saisonale Tendenz lässt sich jedoch aus dem aktuellen Kursgeschehen bis dato noch nicht ableiten.
Fazit:
Aus der Perspektive des langfristigen Monatscharts befindet sich Rohöl wieder in einem übergeordneten Abwärtstrend. Mit dem Unterschreiten des Dezembertiefs bei 70,08 in der zweiten Märzwoche wurde der primäre Haupttrend neu bestätigt. Am 17. März erreichte der WTI Future mit 65,38 das aktuelle Bewegungstief.
Aus der Sichtweise des mittelfristigen Wochencharts wurde die mittelfristig neutrale Konsolidierung deutlich mit Dynamik, sprich zunehmender Volatilität, unterschritten. Dadurch wurde ein mittelfristiges Verkaufssignal ausgelöst. Als erstes Etappenziel wurden die Unterstützungen aus April 2019 um 66 getestet.
Unterschreitet der WTI Future das Bewegungstief bei 65,38 ist mit einer Fortsetzung der Abwärtsbewegung zu rechnen. Abgeleitet aus der vorangegangenen Konsolidierung lassen sich Rohölpreise in Richtung 62 bis 57 als Kurszielkorridor ableiten.
Kurse über 75 und somit zurück in der neutralen Seitwärtsbewegung würden das mittelfristig negative Chartbild wieder neutralisieren.
Erst Kurse über 84 drehen das langfristige Chartbild wieder zugunsten der Bullen.
Bei diesem unwahrscheinlicheren Szenario ist ein weiterer Anstieg in Richtung 90 bis 93 als erstes Zwischenziel möglich.
© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de
Langfristiger Abwärtstrend intakt
Aus der Perspektive des langfristigen Monatscharts befindet sich Rohöl in einem übergeordneten Abwärtstrend. In der zweiten Märzwoche wurde das bisherige Bewegungstief aus dem Dezember 2022 bei 70,08 deutlich unterboten. Mit dem aktuellen Bewegungstief vom 17. März bei 65,38 ist der bestehende Abwärtstrend erneut bestätigt worden. Kurzfristig wurde der Unterstützungsbereich aus April 2019 erfolgreich getestet.
Mittelfristige Konsolidierung nach unten aufgelöst
Am 15. März hat der WTI Future die seit Dezember bestehende neutrale mittelfristige Konsolidierung zwischen 83 und 70 mit einer Abwärtsnotierungslücke dynamisch nach unten aufgelöst. Dabei hat Rohöl auf Basis eines Wochenschlusskurses erstmals unter dem zuvor viel zitierten Messtab von Anfang Dezember schließen können. Somit wurde wiederholt ein mittelfristiges Verkaufssignal ausgelöst und der primäre Abwärtstrend hat sich wieder durchgesetzt. Bei der seit Dezember laufenden neutralen mittelfristigen Seitwärtsbewegung hat es sich demnach um eine Trendbestätigungsformation und nicht um eine Bodenbildung gehandelt.
WTI Future vor weiteren Kursverlusten?
Fast immer, wenn es einem Chart gelingt, die starke Aufnahmebereitschaft rund um ein solch kritisches Niveau wie das der Konsolidierungstiefs komplett abzubauen, darf mit einer Anschlussbewegung in Richtung des Ausbruches und der Volatilität gerechnet werden. In mindestens 7 von 10 Fällen sind weitere Kursverluste wahrscheinlich.
Pull Back an die alten Unterstützungen
In der abgelaufenen Börsenwoche hat Rohöl weder ein neues Bewegungshoch noch ein neues Bewegungstief ausbilden können. Charttechnisch spricht man von einem sogenannten Innenstab. Dabei wurde ein erster Rücksetzer an die alten Unterstützungen und jetzigen Widerstände vollzogen.
"Pull Backs" haben in der Technischen Analyse eine starke Aussagekraft, da sie als eine Art Bestätigung für Ausbrüche angesehen werden und dadurch sehr oft als Trendbestätigung dienen.
MACD mit Verkaufssignal
Auch das mittelfristige technische Marktumfeld hat sich verschlechtert: MACD und Stochastik haben ihre Signallinien von oben durchstoßen und dadurch neue rein markttechnische Verkaufssignale geliefert. Im Gegensatz zu der Einzelbetrachtung der technischen Oszillatoren nimmt die analytische Bedeutung in Verbindung mit dem "realen" Kursgeschehen (Konsolidierungsausbruch) deutlich zu.
Hoffnungsschimmer für die Bullen?
Aufgrund historischer Erfahrungswerte lassen sich für Aktien, Rohstoffe und Währungen statistische Durchschnittswerte berechnen.
Typische Durchschnittsverläufe für den WTI Future zeigen von Mitte März bis Ende Juni einen deutlichen Kursanstieg. Diese saisonale Tendenz lässt sich jedoch aus dem aktuellen Kursgeschehen bis dato noch nicht ableiten.
Fazit:
Aus der Perspektive des langfristigen Monatscharts befindet sich Rohöl wieder in einem übergeordneten Abwärtstrend. Mit dem Unterschreiten des Dezembertiefs bei 70,08 in der zweiten Märzwoche wurde der primäre Haupttrend neu bestätigt. Am 17. März erreichte der WTI Future mit 65,38 das aktuelle Bewegungstief.
Aus der Sichtweise des mittelfristigen Wochencharts wurde die mittelfristig neutrale Konsolidierung deutlich mit Dynamik, sprich zunehmender Volatilität, unterschritten. Dadurch wurde ein mittelfristiges Verkaufssignal ausgelöst. Als erstes Etappenziel wurden die Unterstützungen aus April 2019 um 66 getestet.
Unterschreitet der WTI Future das Bewegungstief bei 65,38 ist mit einer Fortsetzung der Abwärtsbewegung zu rechnen. Abgeleitet aus der vorangegangenen Konsolidierung lassen sich Rohölpreise in Richtung 62 bis 57 als Kurszielkorridor ableiten.
Kurse über 75 und somit zurück in der neutralen Seitwärtsbewegung würden das mittelfristig negative Chartbild wieder neutralisieren.
Erst Kurse über 84 drehen das langfristige Chartbild wieder zugunsten der Bullen.
Bei diesem unwahrscheinlicheren Szenario ist ein weiterer Anstieg in Richtung 90 bis 93 als erstes Zwischenziel möglich.
© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de