Showdown an den Märkten – in 5 Charts
14.04.2023 | Ronald Peter Stöferle
Es hat schon seinen guten Grund, warum die Chinesen die Redewendung "Mögest Du in spannenden Zeiten leben!" als Fluch verstehen. Spannend waren die wirtschaftlichen und (geo-)politischen Entwicklungen in den vergangenen Wochen und Monaten in der Tat. In vielen Bereichen steuern wir, wie es aussieht, auf einen Showdown zu, auf eine nachhaltig prägende Weichenstellung. Die folgenden fünf Charts präsentieren die facettenreichen Showdowns, die sich vor unser aller Augen gerade abspielen.
Dass die Zeiten aktuell so spannend sind, können wir uns nicht aussuchen. Aussuchen können wir uns allerdings, wie wir mit diesen spannenden Zeiten umgehen, damit sie uns nicht Fluch werden, sondern uns und möglichst vielen zum Vorteil gereichen.
1. Inflation: Die Geschichte reimt sich (noch)
Die Parallelen zwischen dem Inflationsverlauf in den 1960er-, 1970er- und frühen 1980er-Jahren und dem Inflationsverlauf seit 2013 ist fast schon beängstigend auffällig. Nur die Skalierung muss leicht um ein Viertel verringert werden, frei nach Mark Twain: "Die Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich."
Sollte sich die Parallelität so fortsetzen, ist bis Frühsommer 2024 mit einem disinflationären Umfeld zu rechnen, danach würde die zweite Inflationswelle einsetzen, die erst im Herbst 2027 brechen würde.
2. Die Inflation dürfte sich als hartnäckiger erweisen
Manche Preise werden rasch an die veränderte Marktlage angepasst. Dazu zählen beispielsweise die Benzinpreise, viele Lebensmittelpreise oder auch die Mietpreise für Autos. Andere Preise reagieren erst mit einer deutlichen Verzögerung, so zum Beispiel die Müllgebühren, die Kosten für einen Arztbesuch, die Preise im Bildungsbereich oder auch die Mieten.
Die unterschiedliche Preisentwicklung dieser beiden Preisgruppen wird von der Federal Reserve Bank of Atlanta in eigenen Indizes abgebildet. Die flexiblen Preise geben nach einem historischen Anstieg auf fast 20% mittlerweile kräftig nach. Ganz anders verhalten sich die "klebrigen Preise". Diese liegen mit knapp 7% in einer Höhe, die seit der Inflationswelle Ende der 1970er-/Anfang der 1980er-Jahre nicht mehr erreicht wurde. Sie steigen damit mittlerweile sogar kräftiger als die flexiblen Preise und verharren auf dem hohen Niveau.
3. Zinserhöhungszyklen
"This time is different" – vier Worte genügen, um eine der größten ökonomischen Illusionen zu beschreiben. Noch jede Investorengeneration ist dieser Illusion unterlegen, dass eine Entwicklung – in unserem Fall Zinserhöhungen –, die in der Vergangenheit (immer) zu ein und demselben Ergebnis geführt haben – in unserem Fall tiefe wirtschaftliche Verwerfungen – sich dieses Mal nicht einstellen wird. Im Alltag würden wir eine derartige Verhaltensweise als dumm bezeichnen.
Dass die Zeiten aktuell so spannend sind, können wir uns nicht aussuchen. Aussuchen können wir uns allerdings, wie wir mit diesen spannenden Zeiten umgehen, damit sie uns nicht Fluch werden, sondern uns und möglichst vielen zum Vorteil gereichen.
1. Inflation: Die Geschichte reimt sich (noch)
Die Parallelen zwischen dem Inflationsverlauf in den 1960er-, 1970er- und frühen 1980er-Jahren und dem Inflationsverlauf seit 2013 ist fast schon beängstigend auffällig. Nur die Skalierung muss leicht um ein Viertel verringert werden, frei nach Mark Twain: "Die Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich."
Sollte sich die Parallelität so fortsetzen, ist bis Frühsommer 2024 mit einem disinflationären Umfeld zu rechnen, danach würde die zweite Inflationswelle einsetzen, die erst im Herbst 2027 brechen würde.
2. Die Inflation dürfte sich als hartnäckiger erweisen
Manche Preise werden rasch an die veränderte Marktlage angepasst. Dazu zählen beispielsweise die Benzinpreise, viele Lebensmittelpreise oder auch die Mietpreise für Autos. Andere Preise reagieren erst mit einer deutlichen Verzögerung, so zum Beispiel die Müllgebühren, die Kosten für einen Arztbesuch, die Preise im Bildungsbereich oder auch die Mieten.
Die unterschiedliche Preisentwicklung dieser beiden Preisgruppen wird von der Federal Reserve Bank of Atlanta in eigenen Indizes abgebildet. Die flexiblen Preise geben nach einem historischen Anstieg auf fast 20% mittlerweile kräftig nach. Ganz anders verhalten sich die "klebrigen Preise". Diese liegen mit knapp 7% in einer Höhe, die seit der Inflationswelle Ende der 1970er-/Anfang der 1980er-Jahre nicht mehr erreicht wurde. Sie steigen damit mittlerweile sogar kräftiger als die flexiblen Preise und verharren auf dem hohen Niveau.
3. Zinserhöhungszyklen
"This time is different" – vier Worte genügen, um eine der größten ökonomischen Illusionen zu beschreiben. Noch jede Investorengeneration ist dieser Illusion unterlegen, dass eine Entwicklung – in unserem Fall Zinserhöhungen –, die in der Vergangenheit (immer) zu ein und demselben Ergebnis geführt haben – in unserem Fall tiefe wirtschaftliche Verwerfungen – sich dieses Mal nicht einstellen wird. Im Alltag würden wir eine derartige Verhaltensweise als dumm bezeichnen.