Showdown an den Märkten – in 5 Charts
14.04.2023 | Ronald Peter Stöferle
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4. Eine Rezession scheint unvermeidbar
Während die Börsen den Anschein vermitteln, dass das Gröbste bereits hinter uns liegt, zeigen viele klassische Vorlaufindikatoren das baldige Abgleiten in eine Rezession an, so auch der "Conference-Board-Leading-Economic-Index". Der "Conference Board Leading Economic Index" ist ein Vorlaufindikator, der Aufschluss über die zukünftige Entwicklung der US-Wirtschaft gibt. Der Index setzt sich aus 10 ökonomischen Indikatoren zusammen, die aufgrund ihrer Fähigkeit, Veränderungen in der Wirtschaftstätigkeit vorherzusagen, ausgewählt werden.
Die Indikatoren werden auf der Grundlage ihrer Empfindlichkeit gegenüber Veränderungen in der Wirtschaft, ihrer Aktualität und ihrer Fähigkeit zur Vorhersage künftiger Trends ausgewählt. Zu den Indikatoren zählen etwa die Geldmengenentwicklung, die Zinsspreads, das Konsumentenvertrauen oder auch die Erstanträge auf Arbeitslosenversicherung. Dieser Index hat noch jede Rezession in den vergangenen 5 Jahrzhenten richtig prognostiziert, sobald der Index deutlich ins negative Terrain gerrutscht ist.
5. Die Zentralbanken setzen auf Gold
2022 sah eine Rekordnachfrage der Zentralbanken nach Gold. Noch nie seit 1950 stockten die Zentralbanken mit Nettozukäufen im Umfang von 1.136 Tonnen ihre Goldreserven so stark auf wie 2022. Drei Aspekte verlangen besondere Aufmerksamkeit. Bei einer Aufsplittung der Goldkäufe nach Quartalen zeigt sich, dass drei Viertel der Goldkäufe durch Zentralbanken 2022 im zweiten Halbjahr vorgenommen wurde.
Da es wie schon in den vergangenen Jahren vor allem nicht-westliche Zentralbanken waren, die ihre Goldbestände aufstockten, kann dies als für Zentralbanken sehr schnelle Reaktion auf das Einfrieren der russischen US-Dollar- und Euro-Währungsreserven interpretiert werden. Zweitens zählt China überraschenderweise wieder zu den Käufern, und zwar seit November 2022 tätigt China offiziell Zukäufe. Und drittens können rund 50% der Goldkäufe können zudem (noch) keinem Land zugeordnet werden.
In diesem ökonomisch wie (geo-)politisch fragilen Umfeld mit ungewissem Ausgang hat sich Gold in den vergangenen Wochen einmal mehr als stabiler Anker erwiesen und kräftig zugelegt. Seit dem Zwischentief Anfang November 2022 beträgt das Plus 24,0%, seit Jahresbeginn 10,7% und seit Ausbruch der Bankenkrise 11,3%. Und es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass Gold diese Aufgabe in den kommenden spannenden Zeiten nicht weiterhin mit Bravour meistern wird.
Eine kurze Nachricht in eigener Sache: Das In Gold We Trust-Team arbeitet derzeit mit Feuereifer am In Gold We Trust-Report 2023, der am 24. Mai 2023 auf ingoldwetrust.report erscheint. Sie können sich auf der Webseite schon jetzt in die Mailingliste eintragen. Sie werden dann von uns über die Veröffentlichung des In Gold We Trust-Report 2023 pünktlich informiert!
© Ronni Stoeferle
Matterhorn Asset Management AG
Dieser Artikel wurde am 13. April 2023 auf www.goldswitzerland.com veröffentlicht.