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Aktien und "Carry-Trade" wiederbelebt - "Pending Home Sales" entlasten!

14.11.2007  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute bei 1.4660 und hat im frühen europäischen Geschäft Höchstkurse knapp oberhalb von 1.4670 markiert. Der USD notiert gegenüber dem JPY aktuell bei 111.30.

Die Befestigung beider Paritäten hat mit der Wiederbelebung der "Carry-Trades" zu tun. Die "Carry-Trades" sind dank der freundlichen Verfassung an den Aktienmärkten umfänglich angesprungen. Nach Tiefstkursen im Bereich von 158.70 notiert der Euro heute morgen gegenüber dem JPY bei 163.10. Die Befestigung des Euros gegenüber dem CHF fällt moderater aus. Nach Tiefstkursen bei 1.6375 stellt sich der Euro aktuell auf 1.6470 CHF.

Die Daten aus der Eurozone enttäuschten gestern nachhaltig. Der deutsche ZEW-Index (Sentiment) sank per November von zuvor -18,1 auf -32,5 Punkte. Die Konsensusprognose war bei -20,0 Punkten angesiedelt. Die Bewertung der aktuellen Lage trübte sich jedoch lediglich unmaßgeblich um 0,2 auf 70,0 Punkte ein. der Chart signalisiert eine deutliche Stimmungseintrübung seit Mai 2007. Zunehmend wird diese Sentimenteintrübung auch von belastbaren Daten gespiegelt.

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Die Industrieproduktion der Eurozone sank per September um 0,7%. Analysten hatten lediglich einen Rückgang um 0,20% erwartet. Der Vormonatswert wurde bei einem Zuwachs um 1,2% bestätigt. Im Jahresvergleich ergab sich ein Rückgang des Wachstums von 4,5% auf 3,5%.

Die Daten aus den USA waren durchwachsen:

  • "Chain Store Sales" sanken in der Berichtswoche um 0,5%. Im Jahresvergleich stellt sich der nicht inflationsbereinigte Anstieg auf 2,7%.
  • Das "US-Federal Budget" (Teilmenge des gesamten öffentlichen Haushalts) wies per Oktober ein Defizit in Höhe von 55,56 Mrd. USD aus. Im Vorjahr lag der Fehlbetrag bei 49,32 Mrd. USD.
  • Der „ABC News Money Magazine Consumer Comfort Index“ sank in der Berichtswoche von -15 auf -17 Punkte.


"Pending Home Sales" legten per September im Monatsvergleich um 0,2% zu. Analysten hatten einen Rückgang um 2,8% erwartet. Im Jahresvergleich stellte sich der Rückgang auf -20,4% nach -21,5% per August.

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Im Hinblick auf die verfügbaren Daten von Seiten der Bauträger aber auch von Seiten der Immobilienmakler wissen wir, dass sich die Lage aktuell weiter zuspitzt. Ergo erscheint eine verbesserte Stimmungslage an den Finanzmärkten wegen dieser weit in der Vergangenheit liegenden Daten per September völlig unangebracht. Gleichwohl zeigt die gestrige Marktreaktion, dass der Markt jedwede kritische Distanz vermissen lässt. Wir nehmen dieses Charaktermerkmal des Finanzmarkts zur Kenntnis!

Aus der Eurozone folgt die erste Schätzung des BIP per 3. Quartal 2007. Hinsichtlich der Vorgaben aus Deutschland erscheint die bei +0,6% angesiedelte Konsensusprognose realistisch auszufallen.

Aus den USA folgen die Erzeugerpreise per Oktober. Analysten unterstellen einen Anstieg um 0,30%. Hohe Energiepreise sind auch per Oktober wesentlicher Katalysator der Entwicklung. Die Einzelhandelsumsätze werden in den USA per Oktober mit einem Anstieg um 0,2% prognostiziert. US-Lagerbestände werden von Marktbeobachtern mit einem Zuwachs in Höhe von 0,30% erwartet.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das im Hinblick auf die Reife der technischen Lage unverändert eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.4500 - 30 dreht den Bias zu Gunsten des USD.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chef-Volkswirt der Bremer Landesbank






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