Thomas Andrieu: Ein 16-Jahres-Zyklus am Goldmarkt?
25.07.2023
Dieser Artikel wird sich mit einer komplexen Eigenschaft des Goldmarktes auseinandersetzen: der zeitlichen Dimension. Tatsächlich kann es vorkommen, dass der Goldkurs mehr als ein Jahrzehnt lang stagniert, während andere Zeitabschnitte von beeindruckenden Aufwärtstrends geprägt sind. Trotz allem bleibt Gold ein Vermögenswert, der sich nur schwerlich durch präzise Finanzzyklen charakterisieren lässt. Doch seit mehr als einem halben Jahrhundert zeichnet sich möglicherweise ein 16-Jahres-Zyklus ab…
Diese Untersuchung legt nahe, dass 1 Dollar, der zum Beginn eines jeden 16-Jahres-Zyklus von Gold investiert wurde, auf dem Hoch des Zyklus 11 bis 12 Jahre später 5,2 Dollar wert ist. Am Ende der Baisse-Phase ist der 16 Jahre zuvor investierte Dollar im Schnitt 2,7 Dollar wert.
Der Goldkurs seit einem Jahrhundert
Die Geschichte des Goldpreises (zumindest in US-Dollar) lässt sich in zwei Phasen einteilen. Die erste Phase reicht vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis 1971, als der Goldstandard endgültig abgeschafft wurde. Diese erste Phase ist durch einen staatlich festgelegten Goldpreis gekennzeichnet: Das ist der Goldstandard. Die Existenz eines staatlich fixierten Kurses verhindert jedoch nicht, dass es zu Währungsabwertungen kommt (d. h. dass der Goldpreis steigt).
Die letzte große Abwertung des Dollars im Rahmen eines Goldstandards fand 1934 statt, als die Regierung den Goldpreis von 20,67 $ auf 35 $ je Unze anhob. Wenn die Goldmenge in den staatlichen Tresoren unverändert bleibt, kann eine Erhöhung der Geldmenge nur über eine Anhebung des Goldpreises erfolgen. Diese Episode wurde zudem von einer fehlgeschlagenen Goldkonfiszierung begleitet.
Die zweite untersuchte Phase des Goldpreises erstreckt sich folglich von 1971 bis heute. Sie ist durch die freie Preisbildung am Markt gekennzeichnet, welcher unabhängig vom internationalen Handel und von den Regierungen ist. Dennoch beobachten wir ein ähnliches Verhalten des Goldpreises. Nach einer manchmal jahrzehntelang währenden Stagnation kommt es regelmäßig zu einer rund zehn Jahre andauernden, starken Hausse. Es ist jedoch wahrscheinlicher, dass das Ende des Goldstandards 1971 nach und nach zu einem eher linearen langfristigen Trend am Goldmarkt führt.
Die großen Hausse-Phasen am Goldmarkt nach 1971 fanden 1971-1981 und anschließend 2000-2011 statt. Die Phasen der Stagnation oder Baisse waren folglich 1981-2001 und 2011-2016. Wir verstehen also, dass sich die Zyklizität von Gold stärker verändert als die anderer Finanzwerte, da der Goldkurs mehrere Jahrzehnte lang die unzureichenden Anpassungen während des Goldstandards in seine Entwicklung integrierte.
Der trendbereinigte Goldpreis
Das Ende des Goldstandards kann als Glücksfall für Goldinvestoren betrachtet werden. Der Umfang eventueller Investitionen in Gold ist seitdem jedem Einzelnen selbst überlassen und nicht mehr Angelegenheit des Staates. Die gesellschaftlichen und monetären Folgen stehen selbstverständlich auf einem anderen Blatt. In jedem Fall beobachten wir seit dem Ende des Goldstandards die Entstehung eines linearen Trends beim Goldpreis.
Ein erster Schritt in unserer Argumentation besteht also darin, die Kursentwicklung von Gold seit 2000 entsprechend dieses linearen Trends zu bereinigen. Auf diese Weise erhalten wir die folgende Grafik. Wenn der bereinigte Goldpreis unter der Nulllinie liegt, bedeutet das, dass das Edelmetall unter seinem langfristigen Aufwärtstrend notiert. Liegt der Preis umgekehrt dagegen über null, wird Gold oberhalb seiner langfristigen Trendlinie gehandelt.
Diese Untersuchung legt nahe, dass 1 Dollar, der zum Beginn eines jeden 16-Jahres-Zyklus von Gold investiert wurde, auf dem Hoch des Zyklus 11 bis 12 Jahre später 5,2 Dollar wert ist. Am Ende der Baisse-Phase ist der 16 Jahre zuvor investierte Dollar im Schnitt 2,7 Dollar wert.
Der Goldkurs seit einem Jahrhundert
Die Geschichte des Goldpreises (zumindest in US-Dollar) lässt sich in zwei Phasen einteilen. Die erste Phase reicht vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis 1971, als der Goldstandard endgültig abgeschafft wurde. Diese erste Phase ist durch einen staatlich festgelegten Goldpreis gekennzeichnet: Das ist der Goldstandard. Die Existenz eines staatlich fixierten Kurses verhindert jedoch nicht, dass es zu Währungsabwertungen kommt (d. h. dass der Goldpreis steigt).
Die letzte große Abwertung des Dollars im Rahmen eines Goldstandards fand 1934 statt, als die Regierung den Goldpreis von 20,67 $ auf 35 $ je Unze anhob. Wenn die Goldmenge in den staatlichen Tresoren unverändert bleibt, kann eine Erhöhung der Geldmenge nur über eine Anhebung des Goldpreises erfolgen. Diese Episode wurde zudem von einer fehlgeschlagenen Goldkonfiszierung begleitet.
Die zweite untersuchte Phase des Goldpreises erstreckt sich folglich von 1971 bis heute. Sie ist durch die freie Preisbildung am Markt gekennzeichnet, welcher unabhängig vom internationalen Handel und von den Regierungen ist. Dennoch beobachten wir ein ähnliches Verhalten des Goldpreises. Nach einer manchmal jahrzehntelang währenden Stagnation kommt es regelmäßig zu einer rund zehn Jahre andauernden, starken Hausse. Es ist jedoch wahrscheinlicher, dass das Ende des Goldstandards 1971 nach und nach zu einem eher linearen langfristigen Trend am Goldmarkt führt.
Die großen Hausse-Phasen am Goldmarkt nach 1971 fanden 1971-1981 und anschließend 2000-2011 statt. Die Phasen der Stagnation oder Baisse waren folglich 1981-2001 und 2011-2016. Wir verstehen also, dass sich die Zyklizität von Gold stärker verändert als die anderer Finanzwerte, da der Goldkurs mehrere Jahrzehnte lang die unzureichenden Anpassungen während des Goldstandards in seine Entwicklung integrierte.
Der trendbereinigte Goldpreis
Das Ende des Goldstandards kann als Glücksfall für Goldinvestoren betrachtet werden. Der Umfang eventueller Investitionen in Gold ist seitdem jedem Einzelnen selbst überlassen und nicht mehr Angelegenheit des Staates. Die gesellschaftlichen und monetären Folgen stehen selbstverständlich auf einem anderen Blatt. In jedem Fall beobachten wir seit dem Ende des Goldstandards die Entstehung eines linearen Trends beim Goldpreis.
Ein erster Schritt in unserer Argumentation besteht also darin, die Kursentwicklung von Gold seit 2000 entsprechend dieses linearen Trends zu bereinigen. Auf diese Weise erhalten wir die folgende Grafik. Wenn der bereinigte Goldpreis unter der Nulllinie liegt, bedeutet das, dass das Edelmetall unter seinem langfristigen Aufwärtstrend notiert. Liegt der Preis umgekehrt dagegen über null, wird Gold oberhalb seiner langfristigen Trendlinie gehandelt.