Euro Future an der 200 Tage Linie
21.08.2023 | Björn Heidkamp
Der abgebildete Chart zeigt die langfristige Kursentwicklung des Währungspaares EUR/USD von 2012 bis heute, bei Kursen von 1,0893 USD. Ein Notierungsstab bildet das Kursverhalten des Euro Futures für jeden Monat ab.
Aufwärtsdynamik bleibt aus
Mit dem Überschreiten des Bewegungshochs vom 26. April bei 1,1129 hat die europäische Gemeinschaftswährung Mitte Juli aus der Perspektive des Monatscharts eine untere Umkehrformation vollendet. Mit dem aktuellen Bewegungshoch bei 1,1305 konnten die Bullen durch das dadurch ausgelöste Kaufsignal das erwartete Aufwärtspotential bis dato bei weitem nicht ausschöpfen.
Große Abgabebereitschaft bei virtuellem Widerstandsbereich
Im Bereich des Bewegungshochs vom 23. Juli bei 1,1305 befindet sich der virtuelle Widerstandsbereich um das 61,8%ige Fibonacci-Erholungsniveau (goldener Schnitt) auf die Abwärtsbewegung von Mai 2021 bis September 2022. Die Abgabebereitschaft der Bären rund um dieses Niveau hat die Kaufbereitschaft der Bullen trotz Überschreiten der eingezeichneten Widerstände deutlich überwogen. Für ein sauberes idealtypisches Kaufsignal dieser Qualität hat sich der aktuell laufende Rücksetzer zu weit ausgedehnt.
Aufwärtstrendlinie unterschritten
Aus der Perspektive des mittelfristigen Wochencharts ist der Euro wieder deutlich in die große eingezeichnete Seitwärtsbewegung zurückgefallen. Durch diesen laufenden Rücksetzer hat sich das Chartbild verschlechtert. Der frisch aufgenommene vorherige Aufwärtstrend hat sich wieder neutralisiert. Zudem ist negativ anzumerken, dass die seit Mitte Oktober 2022 bestehende eingezeichnete Aufwärtstrendlinie in der abgelaufenen Börsenwoche erstmalig unterschritten wurde.
MACD negiert Kaufsignal und bildet Divergenz aus
Der MACD hat dabei zusätzlich ein bullisches Fehlsignal ("bullish failure") ausgebildet, indem ein kürzlich generiertes Kaufsignal sofort wieder negiert worden ist (siehe Wochenchart). Ein derartiges Fehlsignal nach einem „übergeordneten“ Chartausbruch ist nicht der Regelfall.
Ferner hat der MACD zudem eine negative Divergenz ausgebildet. Als Divergenz bezeichnet man eine Situation, in der ein Indikator eine tatsächliche Kursbewegung nicht mehr mitmacht. Im Normalfall erreichen Kurs und Indikator gleichzeitig neue Höchststände. Negative Divergenzen weisen zum Beispiel darauf hin, dass der Kaufdruck der Bullen nachlässt und der Markt anfälliger für Rücksetzer wird.
Insgesamt sind Divergenzen allerdings nur als Warnzeichen zu charakterisieren. Sie eignen sich schwer zum Timing von Korrekturen. Divergenzen könnten sich zum Beispiel durch längere Seitwärtsphasen abbauen oder durch einen neuen Aufschwung entkräftet/geheilt werden.
200 Tage Linie getestet
Bezogen auf den aktuellen September Kontrakt hat der Euro Future am Freitag mit dem aktuellen Bewegungstief bei 1,0860 das Vormonatstief knapp unterschritten. Parallel wurde erstmalig seit November 2022 der wohl populärste gleitende Durchschnitt, die 200 Tage Linie (nicht eingezeichnet) bei aktuell bei 1,0870 intraday unterschritten.
Fazit:
Durch das Kursverhalten der letzten Wochen hat sich die langfristige Ausgangsposition wieder etwas verschlechtert. Aus der Perspektive des langfristigen Monatscharts bleibt das Chartbild vorerst jedoch verhalten positiv.
Aus der Perspektive des mittelfristigen Wochencharts hat sich das Chartbild wieder neutralisiert. Die seit Oktober 2022 bestehende eingezeichnete Aufwärtstrendlinie wurde in der letzten Woche erstmalig unterschritten. Insgesamt befinden sich die Kurse wieder in der eingezeichneten neutralen Seitwärtsbewegung. Erst Kurse außerhalb dieser Begrenzungsmarken etablieren einen neuen mittelfristigen Trend.
Wichtig für ein langfristig ansteigendes Kursniveau des Euros wäre ein zügiger erneuter Anstieg zurück über den Widerstandsbereich der alten Konsolidierungshochs um 1,1180. Schaffen es die Bullen sogar die Kurse über das aktuelle Bewegungshoch bei 1,1305 und über das 61,8%ige Fibonacci-Niveau zu hieven eröffnet sich größerer Aufwärtsspielraum bis 1,16 und 1,1730.
Für dieses positive Szenario dürfen die Kurse des Euro Futures nicht mehr unter 1,06 fallen, da ansonsten mit einer langfristigen Zunahme der Abwärtsdynamik zu rechnen sein dürfte.
© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de
Aufwärtsdynamik bleibt aus
Mit dem Überschreiten des Bewegungshochs vom 26. April bei 1,1129 hat die europäische Gemeinschaftswährung Mitte Juli aus der Perspektive des Monatscharts eine untere Umkehrformation vollendet. Mit dem aktuellen Bewegungshoch bei 1,1305 konnten die Bullen durch das dadurch ausgelöste Kaufsignal das erwartete Aufwärtspotential bis dato bei weitem nicht ausschöpfen.
Große Abgabebereitschaft bei virtuellem Widerstandsbereich
Im Bereich des Bewegungshochs vom 23. Juli bei 1,1305 befindet sich der virtuelle Widerstandsbereich um das 61,8%ige Fibonacci-Erholungsniveau (goldener Schnitt) auf die Abwärtsbewegung von Mai 2021 bis September 2022. Die Abgabebereitschaft der Bären rund um dieses Niveau hat die Kaufbereitschaft der Bullen trotz Überschreiten der eingezeichneten Widerstände deutlich überwogen. Für ein sauberes idealtypisches Kaufsignal dieser Qualität hat sich der aktuell laufende Rücksetzer zu weit ausgedehnt.
Aufwärtstrendlinie unterschritten
Aus der Perspektive des mittelfristigen Wochencharts ist der Euro wieder deutlich in die große eingezeichnete Seitwärtsbewegung zurückgefallen. Durch diesen laufenden Rücksetzer hat sich das Chartbild verschlechtert. Der frisch aufgenommene vorherige Aufwärtstrend hat sich wieder neutralisiert. Zudem ist negativ anzumerken, dass die seit Mitte Oktober 2022 bestehende eingezeichnete Aufwärtstrendlinie in der abgelaufenen Börsenwoche erstmalig unterschritten wurde.
MACD negiert Kaufsignal und bildet Divergenz aus
Der MACD hat dabei zusätzlich ein bullisches Fehlsignal ("bullish failure") ausgebildet, indem ein kürzlich generiertes Kaufsignal sofort wieder negiert worden ist (siehe Wochenchart). Ein derartiges Fehlsignal nach einem „übergeordneten“ Chartausbruch ist nicht der Regelfall.
Ferner hat der MACD zudem eine negative Divergenz ausgebildet. Als Divergenz bezeichnet man eine Situation, in der ein Indikator eine tatsächliche Kursbewegung nicht mehr mitmacht. Im Normalfall erreichen Kurs und Indikator gleichzeitig neue Höchststände. Negative Divergenzen weisen zum Beispiel darauf hin, dass der Kaufdruck der Bullen nachlässt und der Markt anfälliger für Rücksetzer wird.
Insgesamt sind Divergenzen allerdings nur als Warnzeichen zu charakterisieren. Sie eignen sich schwer zum Timing von Korrekturen. Divergenzen könnten sich zum Beispiel durch längere Seitwärtsphasen abbauen oder durch einen neuen Aufschwung entkräftet/geheilt werden.
200 Tage Linie getestet
Bezogen auf den aktuellen September Kontrakt hat der Euro Future am Freitag mit dem aktuellen Bewegungstief bei 1,0860 das Vormonatstief knapp unterschritten. Parallel wurde erstmalig seit November 2022 der wohl populärste gleitende Durchschnitt, die 200 Tage Linie (nicht eingezeichnet) bei aktuell bei 1,0870 intraday unterschritten.
Fazit:
Durch das Kursverhalten der letzten Wochen hat sich die langfristige Ausgangsposition wieder etwas verschlechtert. Aus der Perspektive des langfristigen Monatscharts bleibt das Chartbild vorerst jedoch verhalten positiv.
Aus der Perspektive des mittelfristigen Wochencharts hat sich das Chartbild wieder neutralisiert. Die seit Oktober 2022 bestehende eingezeichnete Aufwärtstrendlinie wurde in der letzten Woche erstmalig unterschritten. Insgesamt befinden sich die Kurse wieder in der eingezeichneten neutralen Seitwärtsbewegung. Erst Kurse außerhalb dieser Begrenzungsmarken etablieren einen neuen mittelfristigen Trend.
Wichtig für ein langfristig ansteigendes Kursniveau des Euros wäre ein zügiger erneuter Anstieg zurück über den Widerstandsbereich der alten Konsolidierungshochs um 1,1180. Schaffen es die Bullen sogar die Kurse über das aktuelle Bewegungshoch bei 1,1305 und über das 61,8%ige Fibonacci-Niveau zu hieven eröffnet sich größerer Aufwärtsspielraum bis 1,16 und 1,1730.
Für dieses positive Szenario dürfen die Kurse des Euro Futures nicht mehr unter 1,06 fallen, da ansonsten mit einer langfristigen Zunahme der Abwärtsdynamik zu rechnen sein dürfte.
© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de