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Ermüdungserscheinungen des Euros gegenüber USD und GBP technisch auffällig!

26.11.2007  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute bei 1.4805, nachdem am Freitag im Zuge von Anpassungen Tiefstkurse bei 1.4784 markiert wurden. Der USD notiert aktuell gegenüber dem JPY bei 108.45. Zwischenzeitlich wurden am Freitag Tiefstkurse bei 107.64 erreicht.

Am Freitag stand lediglich der RBS/NTC Einkaufsmanagerindex per November auf der Agenda. Das Ergebnis von 53,8 Punkte verfehlte die bei 54,1 angesiedelte Konsensusprognose. Im Vormonat Oktober stellte sich das Ergebnis noch auf 54,7 Punkte. Per November wurde damit das niedrigste Ergebnis seit August 2005 markiert. Die Anzeichen einer konjunkturellen Abkühlung in der Eurozone nehmen zu.

Neben vereinzelt enttäuschenden Konjunkturdaten aus der Eurozone und der verstärkten Verbalakrobatik der Politik zu Gunsten des USD, zuletzt tummelte sich Herr Bini Smaghi in diesem Feld (siehe letzte Nachrichten), ergeben sich in der Markttechnik auffällige Ermüdungserscheinungen des Euros gegenüber dem USD und dem GBP. Die Wahrscheinlichkeit einer technischen Korrektur zu Gunsten des Euros und des GBP nimmt von daher aus mehreren Blickrichtungen zu:
  • Eine Korrektur passt in das Stabilisierungskonzept der G-7 - G-10 Veranstaltung zu Gunsten des USD. In der aktuellen globalen Finanzkrise ist eine virulente und zunehmende USD-Krise, so sehr sie sachlich begründet sein mag, aus Sichtweise der amtierenden politischen Eliten wenig produktiv. Jüngste Äußerungen von chinesischer Seite deuten an, dass China die Agenda der G-7 in wesentlichen Punkten teilt.
  • Die verstärkte globale Verbalakrobatik zu Gunsten des USD ist Ausdruck einer homogenen internationalen Position. Diese Homogenität sollte als Machtfaktor nicht unterschätzt werden.
  • Die reife markttechnische Situation führt bei technisch operierenden Marktteilnehmern zu entsprechenden Positionsausrichtungen.
  • Zunehmend enttäuschen Veröffentlichungen aus der Eurozone und implizieren damit eine bislang nicht erwartete Abschwächung der Konjunkturdynamik in der Eurozone.

Die zuvor dargestellte Gemengelage sollte bei Neuengagements im USD wesentlich Berücksichtigung finden!

Heute steht der "Chicago Fad National Activity Index" per Oktober zur Veröffentlichung an. Per September ergab sich ein Anstieg von -0,68 auf -0,45 Punkte. Der wesentlich aussagefähigere 3-Monatsdurchschnitt sank dagegen von -0,20 auf -0,31 Zähler. Eine Konsensusprognose ist hier nicht erhältlich.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein nachhaltiges Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.4720 - 50 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chef-Volkswirt der Bremer Landesbank








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