Euro Future testet Unterstützungen höchster Qualität
02.10.2023 | Björn Heidkamp
Der abgebildete Chart zeigt die langfristige Kursentwicklung des Währungspaares EUR/USD von 2012 bis heute, bei Kursen von 1,0613 USD. Ein Notierungsstab bildet das Kursverhalten des Euro Futures für jeden Monat ab.
Langfristige Erholung beendet?
Im Zeitraum von Mai 2021 bis September 2022 ist die europäische Gemeinschaftswährung von 1,2270 bis auf 0,9627 gesunken. Damit wurde der tiefste Stand seit September 2002 erreicht. Ausgehend von diesem Marktwendepunkt erholten sich die Kurse der europäischen Gemeinschaftswährung bis zum 18. Juli auf 1,1305. Somit wurde das 61,8%ige Fibonacci Erholungslevel auf die o.a. Abwärtsbewegung nur minimal überschritten. Seit diesem Bewegungshoch setzten sich die Bären wieder durch, das aktuelle Bewegungstief befindet sich bei 1,0526.
Umkehr-Außenstab auf Quartalschart
Im gerade abgelaufenen dritten Quartal hat der Euro Future zuerst im Juli noch neue Bewegungshochs erreicht und somit das Vorquartalshoch überschritten. Durch die Abwärtsbewegung der letzten beiden Monate wurde nun aber erstmalig in der seit September 2022 bestehenden Erholungsbewegung das Vorquartalstief bei 1,0647 im September unterschritten. Charttechnisch spricht man bei dieser Konstellation von einem Umkehr-Außenstab (Outsidebar-reversal). Generell weisen derartige Stäbe aufgrund ihres verbrauchten Momentums eine etwas geringer Trefferwahrscheinlichkeit bei Ausbruchstrades auf als "normale" Stäbe.
Kurzfristiger Abwärtstrend trifft auf Unterstützungsbereich höchster Qualität
Aus der Perspektive des mittelfristigen Wochencharts pendelt die europäische Gemeinschaftswährung seit Anfang des Jahres in einer neutralen Seitwärtsbewegung zwischen 1,0530 und 1,1130 richtungslos hin und her. Der Ausbruch im Juli (Bullenfalle) aus dieser Zone nach oben ist gescheitert.
Aktuell ist der kurzfristige Abwärtstrend des Tagescharts (nicht eingezeichnet) auf die Tiefs der Seitwärtsbewegung des Wochencharts getroffen: Mit dem Bewegungstief der abgelaufenen Börsenwoche bei 1,0526 wurde das analytisch kaum zu überschätzende Unterstützungsbollwerk höchster Qualität zwischen 1,0550 und 1,0370 getestet. Dieser Bereich ist durch wichtige Marktwendepunkte aus März 2015, Ende 2016, dem ersten Quartal 2017, sowie mehreren Monatstiefs aus 2023 gekennzeichnet.
Unterschreitet der Euro diesen Bereich großer Aufnahmebereitschaft würde der oben angegebene Ausbruch des Außenstabs bestätigt werden. Dieses Szenario dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit weitere Kursverluste nach sich ziehen.
Saisonaler Rückenwind für die Bären?
Aufgrund historischer Erfahrungswerte lassen sich für Rohstoffe, Indizes und Währungen statistische Durchschnittswerte berechnen. Betrachtet man die historischen Daten der letzten 15 Jahre, so ist die Periode von Mitte Oktober (18.10) bis Mitte November (14.11) für den Euro Future statistisch gesehen ein schwacher Zeitraum, welcher durch eine unterdurchschnittliche Performance auffällig geworden ist. Dadurch dürften die Bären in dieser Phase "saisonalen Rückenwind" erhalten.
Fazit:
Durch das Kursverhalten der letzten Wochen hat sich die langfristige Ausgangsposition weiter verschlechtert. Aus der Perspektive des langfristigen Monatscharts hat sich das Chartbild mit den neuen Bewegungstiefs zusätzlich eingetrübt. Jedoch erst Kurse unterhalb des o.a. Unterstützungsbollwerks etablieren einen neuen langfristigen Abwärtstrend.
Aus der Sichtweise des mittelfristigen Wochencharts befinden sich die Kurse des Euro Futures weiter in der eingezeichneten neutralen Seitwärtsbewegung zwischen 1,0530 und 1,1130. Der seit Mitte Juli bestehende kurzfristige Abwärtstrend hat nun mit verbrauchtem Momentum den Bereich erhöhter Aufnahmebereitschaft erreicht. Ausgehend von diesen Unterstützungen werden die Bullen versuchen den kurzfristigen Abwärtstrend zu stoppen.
Bei Kursen über 1,0780 besteht berechtigte Hoffnung auf weitere Kursgewinne in Richtung 1,0950. Dabei wäre dann eine Fortsetzung der seit Januar bestehenden Seitwärtsbewegung anzunehmen.
Zeigt der Euro jedoch weiter Schwäche und unterschreitet das angegebene Unterstützungsbollwerk zwischen 1,0550 und 1,0370, ist mit einer Zunahme der Abwärtsdynamik zu rechnen. Bei diesem negativen Szenario wären durchaus wieder Kurse im Bereich der Parität in den nächsten Monaten vorstellbar.
© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de
Langfristige Erholung beendet?
Im Zeitraum von Mai 2021 bis September 2022 ist die europäische Gemeinschaftswährung von 1,2270 bis auf 0,9627 gesunken. Damit wurde der tiefste Stand seit September 2002 erreicht. Ausgehend von diesem Marktwendepunkt erholten sich die Kurse der europäischen Gemeinschaftswährung bis zum 18. Juli auf 1,1305. Somit wurde das 61,8%ige Fibonacci Erholungslevel auf die o.a. Abwärtsbewegung nur minimal überschritten. Seit diesem Bewegungshoch setzten sich die Bären wieder durch, das aktuelle Bewegungstief befindet sich bei 1,0526.
Umkehr-Außenstab auf Quartalschart
Im gerade abgelaufenen dritten Quartal hat der Euro Future zuerst im Juli noch neue Bewegungshochs erreicht und somit das Vorquartalshoch überschritten. Durch die Abwärtsbewegung der letzten beiden Monate wurde nun aber erstmalig in der seit September 2022 bestehenden Erholungsbewegung das Vorquartalstief bei 1,0647 im September unterschritten. Charttechnisch spricht man bei dieser Konstellation von einem Umkehr-Außenstab (Outsidebar-reversal). Generell weisen derartige Stäbe aufgrund ihres verbrauchten Momentums eine etwas geringer Trefferwahrscheinlichkeit bei Ausbruchstrades auf als "normale" Stäbe.
Kurzfristiger Abwärtstrend trifft auf Unterstützungsbereich höchster Qualität
Aus der Perspektive des mittelfristigen Wochencharts pendelt die europäische Gemeinschaftswährung seit Anfang des Jahres in einer neutralen Seitwärtsbewegung zwischen 1,0530 und 1,1130 richtungslos hin und her. Der Ausbruch im Juli (Bullenfalle) aus dieser Zone nach oben ist gescheitert.
Aktuell ist der kurzfristige Abwärtstrend des Tagescharts (nicht eingezeichnet) auf die Tiefs der Seitwärtsbewegung des Wochencharts getroffen: Mit dem Bewegungstief der abgelaufenen Börsenwoche bei 1,0526 wurde das analytisch kaum zu überschätzende Unterstützungsbollwerk höchster Qualität zwischen 1,0550 und 1,0370 getestet. Dieser Bereich ist durch wichtige Marktwendepunkte aus März 2015, Ende 2016, dem ersten Quartal 2017, sowie mehreren Monatstiefs aus 2023 gekennzeichnet.
Unterschreitet der Euro diesen Bereich großer Aufnahmebereitschaft würde der oben angegebene Ausbruch des Außenstabs bestätigt werden. Dieses Szenario dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit weitere Kursverluste nach sich ziehen.
Saisonaler Rückenwind für die Bären?
Aufgrund historischer Erfahrungswerte lassen sich für Rohstoffe, Indizes und Währungen statistische Durchschnittswerte berechnen. Betrachtet man die historischen Daten der letzten 15 Jahre, so ist die Periode von Mitte Oktober (18.10) bis Mitte November (14.11) für den Euro Future statistisch gesehen ein schwacher Zeitraum, welcher durch eine unterdurchschnittliche Performance auffällig geworden ist. Dadurch dürften die Bären in dieser Phase "saisonalen Rückenwind" erhalten.
Fazit:
Durch das Kursverhalten der letzten Wochen hat sich die langfristige Ausgangsposition weiter verschlechtert. Aus der Perspektive des langfristigen Monatscharts hat sich das Chartbild mit den neuen Bewegungstiefs zusätzlich eingetrübt. Jedoch erst Kurse unterhalb des o.a. Unterstützungsbollwerks etablieren einen neuen langfristigen Abwärtstrend.
Aus der Sichtweise des mittelfristigen Wochencharts befinden sich die Kurse des Euro Futures weiter in der eingezeichneten neutralen Seitwärtsbewegung zwischen 1,0530 und 1,1130. Der seit Mitte Juli bestehende kurzfristige Abwärtstrend hat nun mit verbrauchtem Momentum den Bereich erhöhter Aufnahmebereitschaft erreicht. Ausgehend von diesen Unterstützungen werden die Bullen versuchen den kurzfristigen Abwärtstrend zu stoppen.
Bei Kursen über 1,0780 besteht berechtigte Hoffnung auf weitere Kursgewinne in Richtung 1,0950. Dabei wäre dann eine Fortsetzung der seit Januar bestehenden Seitwärtsbewegung anzunehmen.
Zeigt der Euro jedoch weiter Schwäche und unterschreitet das angegebene Unterstützungsbollwerk zwischen 1,0550 und 1,0370, ist mit einer Zunahme der Abwärtsdynamik zu rechnen. Bei diesem negativen Szenario wären durchaus wieder Kurse im Bereich der Parität in den nächsten Monaten vorstellbar.
© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de