Ruhe an Devisenmärkten - Daten ohne nachhaltigen Einfluss!
04.12.2007 | Folker Hellmeyer
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Der Einkaufsmanagerindex der Eurozone für das verarbeitende und produzierende Gewerbe legte von zuvor 51,5 auf 52,8 Punkte zu. Damit wurde die bei 52,6 Punkten angesiedelte Konsensusprognose leicht übertroffen. Diese Entwicklung impliziert moderates Wachstum und Stabilität in diesem Segment der Wirtschaft der Eurozone trotz der Finanzkrise, trotz des hohen Ölpreises und trotz des schwachen USD. Die Arbeitslosenrate der Eurozone sank unerwartet per Berichtsmonat Oktober von zuvor 7,3% auf 7,2%.
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Insgesamt boten die Veröffentlichungen aus der Eurozone unterschwellig Unterstützung für den Euro.
Die Daten aus den USA lieferten ein ambivalentes Bild und konnten in der Gesamtheit nicht überzeugen. Der Absatz von Automobilen stellte sich saisonal bereinigt in den USA per November auf insgesamt 16,21 Mio. Fahrzeuge (Vormonat 16,05 Mio., Prognose 16,0 Mio.) auf annualisierter Basis. Für das Gesamtjahr 2007 ergibt sich nach elf Monaten ein voraussichtlicher Jahresabsatz von insgesamt 16,1 Mio. Kraftfahrzeugen. Das entspräche dem geringsten Absatz seit 1998.
Der ISM-Index sank von 50,9 auf 50,8 Punkte per November. Die Konsensusprognose war bei 50,5 Punkten angesiedelt.
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Der Chart verdeutlicht eindrucksvoll die tendenzielle Abschwächung in diesem Wirtschaftssektor seit der expansiven Phase von Herbst 2003 bis Sommer 2004. Der aktuelle Indexwert nahe der Marke von 50 Punkten, die zwischen Expansion und Kontraktion differenziert, kann nicht nachhaltig überzeugen. Auch der Blick auf die aktuelle Entwicklung der Subindices liefert keine virulenten Entspannungssignale. Im aktuellen Berichtsmonat ergab sich im Bereich des Produktionsindex ein Anstieg von 49,8 auf 51,9 Punkte. Der Auftragsindex verbesserte sich unwesentlich von 52,5 auf 52,6 Zähler. Dagegen sank der Beschäftigungsindex deutlich von 52,0 auf 47,8 Punkte.
Heute erwarten wir die Veröffentlichung der Erzeugerpreise der Eurozone per Oktober. Analysten unterstellen einen Anstieg im Jahresvergleich von 2,70% auf 3,10%. Die Taktung durch die Entwicklung der Energiepreise ist unverändert deutlich erkennbar.
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Diesem Index fehlt jedoch die zeitliche Nähe. Entsprechend gering ist der voraussichtliche Einfluss auf den Finanzmarkt. Die aktuelle Abschwächung der Energiepreise ist weitaus wesentlicher als die Vergangenheitsbewältigung per Oktober.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD favorisiert. Nächste Kursziele sind bei 1.4550 angesiedelt. Lediglich ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.4820-50 neutralisiert den positiven Bias des USD.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chef-Volkswirt der Bremer Landesbank
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