Zinsentscheidung des FOMC im Fokus - ZEW-Index mit Überraschungspotential
11.12.2007 | Folker Hellmeyer
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Die Situation der Binnenwirtschaft Japans bleibt unbefriedigend. Die Revision der BIP-Daten per 3. Quartal 2007 führte zu einer Anpassung des Wachstums der Binnenwirtschaft von +0,2% auf -0,1%. Der weitere Verfall des japanischen Verbrauchervertrauens eröffnet Spielraum für eine Erörterung eines erhöhten Rezessionsrisikos im kommenden Jahr. Das japanische Verbrauchervertrauen sank per November von zuvor 42,8 auf 39,8 Punkte und hat damit das niedrigste Niveau seit 4 Jahren markiert. Der Index bewegt sich seit Mai 2006 unterhalb der kritischen Marke von 50 Punkten.
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Gestern überraschten die schwebenden Hausverkäufe in den USA per Oktober positiv mit einer Zunahme im Monatsvergleich um 0,58% im Hinblick auf die Konsensusprognose, die bei -1,0% angesiedelt war. Im Jahresvergleich ergab sich in der Folge ein Rückgang um nur“ 18,4% nach zuvor -19,4% per September und -21,5% per August. Diese Stabilisierung auf dem ermäßigten Niveau interpretieren wir nicht als Anzeichen einer Trendwende, da die Unternehmensdaten aus diesem Sektor unverändert keine Trendwende erkennen lassen. Der Chart verdeutlicht, dass im bisherigen Verlauf der Krise Stabilisierungen in eine weitere Abwärtsbewegung mündeten.
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Im Verlauf des Vormittags wird der deutsche ZEW-Index per Dezember veröffentlicht. Analysten erwarten einen erneuten Rückgang von -32,5 auf -34,0 Punkte. Negative Überraschungen sind hier möglich, da Finanzmarktteilnehmer befragt werden. Die sich weiter verschärfende globale Finanzkrise ist der wesentlichste Katalysator der Abschwächung des Index.
Der beigefügte Chart verdeutlicht, dass die Realwirtschaft gut beraten ist/wäre, die Virulenz der globalen Finanzkrise sehr ernst zu nehmen und beispielsweise die daraus resultierenden Folgen, wie die Ausweitung der Risikoaufschläge in der Mittelaufnahme, als dauerhaft zu interpretieren.
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Im Mittelpunkt des Interesses steht die heutige Sitzung des Offenmarktausschuss. Analysten erwarten mit großer Mehrheit eine Zinssenkung des Zielsatzes der Fed Funds von 4,50% auf 4,25%. Fakt ist, dass der Finanzmarkt ein Liquiditätsproblem und nicht vorrangig ein Preisproblem hat. Entsprechend ist es wesentlich, dass auch der Diskontsatz mindestens um 0,25% von 5,00% auf 4,75% nach unten angepasst wird, da über das Diskontfenster potentiell stärkere quantitative Wirkung ausgehen kann.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD unverändert aus technischen und politischen Gründen favorisiert. Erst ein Überwinden des Widerstands bei 1.4820-50 neutralisiert den positiven Bias des USD.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chef-Volkswirt der Bremer Landesbank
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