Homeoffice: Schwierige Rückkehr zur Büro-Präsenzpflicht
22.01.2024 | Vertrauliche Mitteilungen
Nach dem offiziellen Ende der Corona-Pandemie bestehen in den USA immer mehr große Unternehmen darauf, daß ihre während der Pandemie massenhaft ins sogenannte "Homeoffice" geschickten Arbeitskräfte wieder ins Büro zurückkehren.
Bei Amazon müssen die Angestellten jetzt wieder an mindestens drei Tagen der Woche im Büro arbeiten und ähnlich handhabt man dies auch bei Meta (Facebook). Meta-Chef Mark Zuckerberg droht Angestellten, die sich nicht daranhalten, inzwischen sogar mit der Entlassung. Und das Bankhaus Goldman Sachs besteht wieder auf einer vollständigen Anwesenheit.
Sie alle berufen sich dabei u.a. auf eine wissenschaftliche Studie der Universität von Chicago, in der trivial anmutende Sachverhalte nunmehr wissenschaftlich belegt wurden: Es geht um die einfache Feststellung, daß im eigenen Heim arbeitende Angestellte grundsätzlich leichter von der Arbeit abgelenkt werden können (und mangels sozialer Kontrolle durch Kollegen auch auf diese Ablenkung eingehen), als dies im Büro der Fall ist.
Die Chicagoer Forscher befragten dazu während der Pandemiezeit über 10.000 qualifizierte Fachkräfte eines indischen IT-Unternehmens. Im Endergebnis kam heraus, daß die Produktivität im "Homeoffice“ um 8% bis 19% sank, während gleichzeitig die Zahl der dafür aufgewendeten Arbeitsstunden zunahm.
In der Studie wird deshalb von einem "dramatischen Produktivitätsrückgang“ gesprochen, und dies "nicht nur unmittelbar nach Ausbruch der Pandemie, sondern während des gesamten Zeitraums“. Insgesamt gesehen wurde festgestellt, daß die "Konzentrationsdauer" im "Homeoffice“ erheblich kürzer war als im Büro.
Daß nicht noch viel mehr Unternehmen eine Abkehr vom „Homeoffice“ anstreben, ist der gegenwärtigen Arbeitsmarktlage geschuldet. Nicht wenige Fachkräfte genießen die Möglichkeit, von zu Hause aus arbei ten zu können und in vielen Betrieben befürchtet man bei einer völligen Abkehr vom "Homeoffice“ regelrechte Kündigungswellen.
Vor allem in Deutschland richtet sich der Fokus vieler Unternehmen deshalb nur auf eine Schadensbegrenzung in Form der Verhinderung einer weiteren "Homeoffice“-Ausweitung. Denn insbesondere von der Arbeitnehmerseite wurde mehr als einmal der Ruf laut, einen gesetzlichen Anspruch auf "Homeoffice“ zu installieren.
Um diesen aus ihrer Sicht schlimmsten Fall zu verhindern, gingen und gehen immer mehr Unternehmen den Weg betrieblicher Vereinbarungen, die – wenn es davon nur genügend gibt – die Forderung nach einer gesetzlichen Regelung überflüssig machen könnten.
© Vertrauliche Mitteilungen
Auszug aus den "Vertrauliche Mitteilungen", Nr. 4572
Bei Amazon müssen die Angestellten jetzt wieder an mindestens drei Tagen der Woche im Büro arbeiten und ähnlich handhabt man dies auch bei Meta (Facebook). Meta-Chef Mark Zuckerberg droht Angestellten, die sich nicht daranhalten, inzwischen sogar mit der Entlassung. Und das Bankhaus Goldman Sachs besteht wieder auf einer vollständigen Anwesenheit.
Sie alle berufen sich dabei u.a. auf eine wissenschaftliche Studie der Universität von Chicago, in der trivial anmutende Sachverhalte nunmehr wissenschaftlich belegt wurden: Es geht um die einfache Feststellung, daß im eigenen Heim arbeitende Angestellte grundsätzlich leichter von der Arbeit abgelenkt werden können (und mangels sozialer Kontrolle durch Kollegen auch auf diese Ablenkung eingehen), als dies im Büro der Fall ist.
Die Chicagoer Forscher befragten dazu während der Pandemiezeit über 10.000 qualifizierte Fachkräfte eines indischen IT-Unternehmens. Im Endergebnis kam heraus, daß die Produktivität im "Homeoffice“ um 8% bis 19% sank, während gleichzeitig die Zahl der dafür aufgewendeten Arbeitsstunden zunahm.
In der Studie wird deshalb von einem "dramatischen Produktivitätsrückgang“ gesprochen, und dies "nicht nur unmittelbar nach Ausbruch der Pandemie, sondern während des gesamten Zeitraums“. Insgesamt gesehen wurde festgestellt, daß die "Konzentrationsdauer" im "Homeoffice“ erheblich kürzer war als im Büro.
Daß nicht noch viel mehr Unternehmen eine Abkehr vom „Homeoffice“ anstreben, ist der gegenwärtigen Arbeitsmarktlage geschuldet. Nicht wenige Fachkräfte genießen die Möglichkeit, von zu Hause aus arbei ten zu können und in vielen Betrieben befürchtet man bei einer völligen Abkehr vom "Homeoffice“ regelrechte Kündigungswellen.
Vor allem in Deutschland richtet sich der Fokus vieler Unternehmen deshalb nur auf eine Schadensbegrenzung in Form der Verhinderung einer weiteren "Homeoffice“-Ausweitung. Denn insbesondere von der Arbeitnehmerseite wurde mehr als einmal der Ruf laut, einen gesetzlichen Anspruch auf "Homeoffice“ zu installieren.
Um diesen aus ihrer Sicht schlimmsten Fall zu verhindern, gingen und gehen immer mehr Unternehmen den Weg betrieblicher Vereinbarungen, die – wenn es davon nur genügend gibt – die Forderung nach einer gesetzlichen Regelung überflüssig machen könnten.
© Vertrauliche Mitteilungen
Auszug aus den "Vertrauliche Mitteilungen", Nr. 4572