Devisenmarkt in ruhiger Verfassung - IFO-Index im Fokus!
19.12.2007 | Folker Hellmeyer
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Die gestrigen Veröffentlichungen lieferten keine nachhaltig neuen Erkenntnisse. Vielmehr wurden bekannte Umstände oder Tendenzen bestätigt. Die Handelsbilanz der Eurozone per Oktober brillierte mit einem Überschuss in Höhe von 6,1 Mrd. Euro. Erwartet war ein Aktivsaldo in der Größenordnung von 4,1 Mrd. Euro. Der Vormonatswert wurde von 3,1 Mrd. auf 3,7 Mrd. Euro revidiert.
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Der Chart unterstreicht die solide Tendenz der Außenposition der Eurozone im laufenden Jahr 2007. Die Daten aus den USA bestätigten, dass sich die Situation am US-Wohnimmobilienmarkt weiter verschärft:
- Die Neubaubeginne sanken per November um 3,7% von revidiert 1.232.000 (annualisierte Basis) auf 1.187.000. Im Jahresvergleich ergibt sich damit ein Rückgang um 24,2% nach zuvor -16,2%.
- Die Baugenehmigungen per November fielen von annualisiert 1.170.000 per Oktober auf 1.152.000.
Der beigefügte Chart der Neubaubeginne verdeutlicht eindringlich die rezessive Entwicklung in diesem Sektor.
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Heute steht der deutsche IFO-Index per Dezember im Fokus des Finanzmarkts. Analysten unterstellen einen leichten insignifikanten Rückgang des Geschäftsklimas von zuvor 104,2 auf 103,8 Punkte nach dem Anstieg des Index in der Vorperiode von 103,9 auf 104,2 Zähler. Dieser Rückgang soll sich laut Konsensusprognose sowohl in der Bewertung der aktuellen Lage als auch der Erwartungskomponente spiegeln.
Im Hinblick auf die zunehmende globale Finanzkrise als auch der wachsenden Erkenntnis, dass diese Finanzkrise spürbare realwirtschaftliche Auswirkungen zeitigen wird und/oder bereits zeitigt (USA, Japan) ist ein stärkerer Rückgang des Geschäftsklimas wahrscheinlich, da insbesondere der Auslandsnachfrage bei uns als Exportweltmeister eine sensible Rolle zukommt. Der Chart verdeutlicht, dass das aktuelle Niveau des Geschäftsklimaindex unverändert solide Expansion impliziert.
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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD unverändert aus technischen und politischen Gründen favorisiert. Erst ein Überwinden des Widerstands bei 1.4670-00 neutralisiert den positiven Bias des USD.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chef-Volkswirt der Bremer Landesbank
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