Bitcoin – Diese Korrektur ist vermutlich noch nicht zu Ende
13.08.2024 | Florian Grummes
- Seite 3 -
Während sich die Korrektur beim Bitcoin gegen den US-Dollar seit Mitte März keineswegs direkt und unmittelbar entpuppte, ergibt sich gegen den Goldpreis ein überraschend klares Bild. So fällt das Bitcoin/Gold-Ratio bereits seit dem 14. März in einem definierten Abwärtstrendkanal. Mit dem Crash zu Wochenbeginn hatte der Bitcoin bereits etwas als 50% seiner vorangegangenen Aufwärtsbewegung korrigiert. Dabei ist das Bitcoin/Gold-Ratio innerhalb von rund fünf Monaten von Werten um ca. 34,5 bis auf ca. 21,4 sehr deutlich zurückgekommen. Neben dem klassischen 61,8%-Retracement bei ca. 18,8 wartet um ca. 19 die im Januar 2023 gestartete Aufwärtstrendlinie als ultimative Unterstützung. Allerspätestens in diesem Bereich sollte das Bitcoin/Gold-Ratio wieder nach oben drehen können.
Insgesamt ist die Korrektur vom Bitcoin gegen den Goldpreis bereits recht weit vorangeschritten. Trotzdem wäre es denkbar, dass es in den saisonal schwachen Monaten September und Oktober noch zur finalen Übertreibung gen Süden kommen könnte. Im Bereich um ca. 19 sollte das Bitcoin/Gold-Ratio dann aber die Trendwende finden.
6. Makro-Update – Zinserhöhung in Japan triggert Stress im globalen Finanzcasino
Yen vs. MAG, vom 9. Augist 2024. Quelle: Holger Zschäpitz
Seit Ende Mai hatten wir zunehmend eine Korrektur an den Märkten antizipiert. Tatsächlich geriet das globale Finanzcasino schließlich ab Ende Juli deutlich unter Druck. Insbesondere die Auflösung von Yen-Carry-Trade-Positionen sorgte ab dem 23. Juli verstärkt für Stress. Wir hatten die ungünstige Ausgangslage für die Bank of Japan bereits im Mai analysiert und damals vor einer Zinserhöhung in Japan gewarnt.
Nachdem Anleger und Spekulanten über viele Jahre hinweg niedrig verzinste Kredite in japanischen Yen aufgenommen und in höher verzinsten Währungen und US-Anlagen investiert hatten, mussten diese ab Mitte Juli sehr plötzlich und zügig aufgelöst bzw. umgekehrt werden. Die Zinserhöhung der Bank of Japan am 31. Juli führte schließlich zu einem sprunghaften Anstieg des Yen, was die Gewinnprognosen für Exporteure belastete und zu Panikverkäufen an den Märkten führte. Dies betraf insbesondere den japanischen Markt, wo der Topix-Index seit seinem Rekordhoch um über 24% fiel.
VIX mit Rekord-Spike
Volatilität Spitzenwerte (VIX-Spikes), vom 10. August 2024. Quelle: Holger Zschäpitz
In der Konsequenz explodierte der Volatilitätsindex VIX am Montag, den 5. August, um 150% auf 59,2, was auf ein hohes Maß an Marktvolatilität hindeutet. Damit erreichte dieser Spike beim VIX den dritthöchsten Stand in den letzten 35 Jahren. Lediglich der Zusammenbruch von Lehman Brothers im Jahr 2008 sowie der Covid-Crash im Jahr 2020 sorgten für höhere Panik-Ausschläge. Die Aktien- und Krypto-Märkten rutschten dementsprechend zunächst tief in den Keller. Selbst der Goldpreis fiel innerhalb von nur 24 Stunden von 2.477 USD bis auf 2.366 USD.
Der scharfe Spike beim VIX ließ aber bereits am Montagmittag eine kurzfristig völlig übertriebene Panik erkennen. Nicht überraschend beruhigte sich die Lage in den folgenden Tagen recht schnell. Dabei stabilisierten sich die Märkte auch Dank der Ankündigung seitens der Bank of Japan, die Zinsen vorerst nicht weiter zu erhöhen.
Einen 20%igen Rücksetzer gibt es ungefähr alle vier Jahre
Häufigkeit von 10%igen und 20%igen Rücksetzern, vom 7. August 2024. Quelle: Bank of America
Die Analyse der Bank of America macht zudem folgendes klar:
- 5% Pullbacks gibt es ca. 3-mal pro Jahr
- 10% Pullback gibt es ca. einmal im Jahr
- 15% Pullback gibt es im Durchschnitt alle zwei Jahre
- 20% Pullback gibt es ca. alle 3 bis 4 Jahre