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Deutschland: Laut Studie steigen Insolvenzen sprunghaft

07:43 Uhr  |  Folker Hellmeyer
Der EUR eröffnet gegenüber dem USD bei 1,0781 (05:40 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0742 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 152,64. In der Folge notiert EUR-JPY bei 164,55. EUR-CHF oszilliert bei 0,9410.


Märkte: Zinssenkungen erwartungsgemäß – Trump-Wahl Momentum in Teilen korrigiert

Der Finanzmarkt korrigierte in Teilen die Resultate des Trump-Wahl Momentums des Vortages. So machten die europäischen Aktienmärkte Boden gut. Gestern fielen wieder Rekorde an US-Aktienmärkten an. Davon bleibt Europa ein Stück weit entfernt. Der EUR konnte Boden gewinnen. Gleiches gilt für Gold und Silber nach dem Einbruch zuvor.

Gestern war der Tag der Zinssenkungen. Die Riksbank in Schweden gab mit einer Senkung um 0,50% auf 2,75% Gas. Die Bank of England lieferte eine Senkung um 0,25%. Das war unterstellt worden. Die begleitende Verbalakrobatik fiel weniger "taubenhaft" aus. Auch die US-Notenbank entsprach den Marktwünschen mit einer Senkung um 0,25% (siehe unten).

Kommentar: Die Trump-Wahl (voraussichtliche Fiskalpolitik, Inflationsimpulse) wird Einfluss auf die Zinssenkungserwartungen am Markt und die Zinspolitik der bedeutenden Notenbanken haben (Kontext Stabilität des Devisenmarktes, Systemrelevanz). Die Zinssenkungserwartungen werden leicht rückläufig sein. Zentralbanken werden moderater agieren.

Das Datenpotpourri fiel ex Deutschland positiv aus. Die Handelsbilanz Chinas setzte positive Akzente. Gleiches gilt für die Einzelhandelsumsätze der Eurozone. Auch die PMIs der Baubranche zeigten ex Deutschland zarte Lebenszeichen. Unsere Industrieproduktion enttäuschte. Aktienmärkte: Late Dax +1,80%. EuroStoxx 50 +1,27%, S&P 500 +0,74%, Dow Jones +0,05%, US Tech 100 +1,63%.

Aktienmärkte in Fernost Stand 06:04 Uhr: Nikkei (Japan) +0,10%, CSI 300 (China) -0,53%, Hangseng (Hongkong) -0,75%, Sensex (Indien) -0,01% und Kospi (Südkorea) -0,08%. Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,44% (Vortag 2,39%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,33% (Vortag 4,44%) abwirft. Devisenmärkte: Der USD (EUR +0,0042) korrigierte gegenüber dem EUR nach der starken Initialreaktion zu Gunsten des USD auf die Trump-Wahl.

Gold (+39,30 USD) und Silber (+0,76 USD) konnten nach dem Einbruch zuvor ähnlich wie der EUR Boden gutmachen.


Federal Reserve: Zinssenkung um 0,25%, moderate Verbalakrobatik

Die Markterwartungen wurden erfüllt. Der Offenmarktausschuss der Federal Reserve senkte die Zielbandbreite der Federal Funds von 4,75% - 5,00% auf 4,50% - 4,75%. Der Anlagezins wurde ebenfalls um 0,25% von 4,90% auf 4,65% reduziert.

Kommentar: Die Verbalakrobatik des Offenmarktausschusses fällt bezüglich der zukünftigen Inflationsentwicklung weniger zuversichtlich und bezüglich der Zins- und Geldpolitik moderater aus. Das darf als Konsequenz aus den zu erwartenden Politikansätzen Trumps in der Fiskalpolitik und deren Inflationsfolgen interpretiert werden.

In der Pressekonferenz betonte der Chef der US-Notenbank Powell, dass die US-Wirtschaft stark sei. Ich nehme das zur Kenntnis und verweise auf die Rezession am US-Immobilienmarkt (u.a. Pending Home Sales Index nahe Allzeittief, NAHB Housing Market Index impliziert klare Kontraktion), die sinkende Industrieproduktion im Jahresvergleich und das Nullwachstum (inflationsbereinigt) im Einzelhandel. Der Arbeitsmarkt sei solide. Ja, zunächst kein Widerspruch, aber die Fissuren (JOLTS-Report, Revisionen der BLS Daten) sind erkennbar.

Powell spielte das Thema Divergenz bezüglich der Zinssenkungen der Fed einerseits und des historisch einmaligen gleichzeitigen Anstiegs der Kapitalmarktrenditen (10 Jahre Treasuries) herunter. Der Markt gab ihm gestern zunächst Recht. Die Rendite der US-Treasuries gab von 4,44% auf 4,33% nach.



China: Starke Handelsbilanz

Hintergrund: Das Thema, das China sich jetzt aber wirklich demnächst markant abschwächen würde, begleitet uns seit circa 10 Jahren, ohne dass sich dieses Resultat bisher einstellte. Mancher, der auf die sinkenden Wachstumsraten abhebt, beschäftigt sich wohl weniger mit der Methodik der Prozentrechnung. Vereinfacht ausgedrückt 5% Wachstum per 2024 sind in realen Gütern und Dienstleistungen nicht mit 5% Wachstum des Jahres 2014 vergleichbar, da dieBasis heute ungleich größer ist.

Je größer und etablierter eine Volkswirtschaft ist, desto geringer werden die Wachstumsraten. Im Hinblick auf die angekündigten Programme muss man sich auf kurze bis mittlere Sicht kaum Sorgen bezüglich der Konjunktur machen. Sorgen darf man sich hinsichtlich der Entwicklung der öffentlichen Haushalte machen.



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