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Deutschland: Laut Studie steigen Insolvenzen sprunghaft

08.11.2024  |  Folker Hellmeyer
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Zu den Fakten: Die Handelsbilanz wies einen Überschuss in Höhe von 95,72 Mrd. USD aus. Die Prognose lag bei 76,03 Mrd. USD. Der Vormonatswert stand bei 81,71 Mrd. USD. Besonders positiv ist die Entwicklung der Exporte im Jahresvergleich mit einer Zunahme um 12,7% (Prognose 5,2%, Vormonat 2,4%). Es war das höchste Exportwachstum seit März 2023. Importe sanken dagegen um 2,3% (Prognose -1,5%) nach zuvor +0,3%.

Kommentar: Das waren starke Daten. Es ist zu früh aus den gestiegenen Exporten auch eine stärkere Dynamik der Weltwirtschaft abzuleiten, aber der Datensatz ist diesbezüglich aufmunternd. Sollte sich diese Exporttendenz fortsetzen, ist Optimismus angesagt.


Deutschland: Laut Studie steigen Insolvenzen sprunghaft

Die Zahl der Firmenpleiten ist einer Studie des IWH Halle zufolge im Oktober sprunghaft gestiegen. 1.530 Personen- und Kapitalgesellschaften meldeten im vergangenen Monat Insolvenz an. Das seien 17% mehr als im Vormonat und 48% mehr als ein Jahr zuvor. Gleichzeitig sei es der höchste Oktoberwert seit 20 Jahren. Die Zahlen lägen 66% über dem durchschnittlichen Oktoberwert der Jahre 2016 bis 2019 (Zeit vor Corona).

Kommentar: Insolvenzzahlen sind den nachlaufenden Wirtschaftsindikatoren zuzurechnen. Diese aktuellen Daten sind eine Mahnung an alle politisch Verantwortlichen erstens zügig Handlungsfähigkeit (Neuwahlen) herzustellen und Deutschland fulminant neu auszurichten!


Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Eurozone: Starker Einzelhandel - D. verteidigt erfolgreich letzten Platz (Ironie!)

Die Einzelhandelsumsätze (Eurozone) nahmen per September im Monatsvergleich um 0,5% (Prognose 0,4%) zu, nachdem der Vormonat von 0,2% auf 1,1% revidiert wurde. Im Jahresvergleich ergab sich eine Zunahme um 2,9% (Prognose 1,3%) nach zuvor 2,4% (revidiert von 0,8%).

Die PMIs der Baubranche (Indexwert 50 neutral, über 50 Wachstum, unter 50 Kontraktion) fallen weiter prekär aus, allen voran in Deutschland! Deutschland und Frankreich, die Schwergewichte der Eurozone, ziehen die Eurozone nach unten!

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Deutschland: Die Industrieproduktion sank unerwartet per September im Monatsvergleich um 2,5% (Prognose -1,0%) nach zuvor +2,6% (revidiert von +2,9%). Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um 4,62% nach zuvor -2,82% (revidiert von 2,51%).

Deutschland: Die Handelsbilanz wies per September einen Überschuss in Höhe von 17,0 Mrd. EUR (Prognose 20,9 Mrd. EUR) nach zuvor 22,5 Mrd. EUR. Exporte sanken im Monatsvergleich um 1,7% (Prognose -1,4%) nach zuvor +1,3%. Importe legten um 2,1% (Prognose 0,5%, Vormonat -3,4%).

Spanien: Die Industrieproduktion verzeichnete per September im Jahresvergleich einen Anstieg um 0,6% (Prognose 0,2%) nach zuvor -0,1%.


UK: Zentralbank lieferte erwartete Zinssenkung um 0,25%

Die britische Notenbank senkte den Leitzins erwartungsgemäß von zuvor 5,00% auf 4,75%.


Schweden: Erwartete "sportliche" Zinssenkung um 0,50% auf 2,75%

Die Riksbank senkte den Leitzins erwartungsgemäß um 0,50% von zuvor 3,25% auf 2,75%.


USA: Fed liefert Senkung um 0,25% - Verbraucherkredite schwächer als erwartet

Die Federal Reserve senkte den Leitzins um 0,25% (jetzt 4,50% - 4,75%, Anlagezins 4,65%) Die Verbraucherkredite nahmen per September um 6,0 Mrd. USD (Prognose 14,5 Mrd.) nach zuvor 7,64 Mrd. USD (revidiert von 8,93 Mrd.) zu. Die Arbeitslosenerstanträge lagen per 2.11.2024 bei 221.000 (Prognose 221.0008, Vormonat revidiert von 216.000 auf 218.000). Gemäß vorläufiger Berechnung lag die Produktivität per 3. Quartal 2024 in der auf das Jahr hochgerechneten Fassung bei 2,2% (Prognose 2,3%, Vorquartal revidiert von 2,5% auf 2,1%).


China: Devisenreserven rückläufig

Die Devisenreserven stellten sich per Oktober auf 3.261 Mrd. USD nach zuvor 3.316 Mrd. USD.

Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine negative Tendenz. Ein Überschreiten der Widerstandszone bei 1.0990 – 1.1020 negiert dieses Szenario.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe



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