Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Ruhiges Fahrwasser am Devisenmarkt zu Wochenbeginn!

05.02.2008  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.4810, nachdem in den letzten 24 Stunden in einer Bandbreite zwischen 1.4800 - 1.4850 gehandelt wurde. Der USD notiert gegenüber dem JPY aktuell bei 106.90. Die "Carry-Trades" EUR-JPY (158.35) und EUR-CHF (1.6155) zeichnen sich durch Stabilität aus. Das GBP konnte sich stabilisieren. Der Euro oszilliert gegenüber dem GBP aktuell bei 0.7510.

Der Budgetvorschlag der Bush-Administration für das Fiskaljahr 2009, beginnend am 1.10.2008, sieht Ausgaben in Höhe von 3,1 Billionen USD vor. Für das laufende Fiskaljahr erwartet die Administration ein Defizit in Höhe von 410 Mrd. USD nach 162 Mrd. per 2007 (Teilmenge der öffentlichen Neuverschuldung!). Per 2009 soll das Defizit bei 400 Mrd. USD oszillieren. In dem Budget kommt sowohl das geplante Konjunkturpaket als auch die einsetzende Konjunkturschwäche nebst den Kosten aus den internationalen Unternehmungen zum Ausdruck. Das verfassungsgemäße Defizit wird sich deutlich oberhalb der genannten Marken bewegen. Per Fiskaljahr 2007 lag das Defizit Washingtons dank partiell kreativer Darstellung bei 162 Mrd. USD, während das verfassungsgemäße Defizit sich auf 500 Mrd. USD stellte! Die Erzeugerpreise der Eurozone legten per Dezember um 0,1% im Monatsvergleich zu. Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg um 4,3% nach zuvor 4,2%. Marktwirkung ging von der Veröffentlichung nicht aus.

Das Volumen angekündigter Massenentlassungen nahm per Januar von 44.420 auf 74.990 betroffene Personen zu. Im Jahresvergleich kam es damit zu einer Steigerung um 19,1%. Im Vormonat ergab sich noch ein Rückgang um 18,7%. Im Berichtsmonat Januar zeichnete insbesondere das Finanzgewerbe für Massenentlassungen verantwortlich.

Open in new window


Der Auftragseingang (Factory Orders) per Dezember nahm um 2,3% zu. Im Vormonat ergab sich ein Anstieg um 1,3%. Damit lag das Ergebnis im Dunstkreis der Prognosen. Der Chart verdeutlicht die positive Tendenz seit September 2007.

Open in new window


In den USA kam es im ersten Quartal 2008 laut dem "Senior Loan Officer Opinion Survey" zu einer Verschärfung der Kreditvergabestandards. 32,2% der Institute haben die Standards für größere und mittlere Kreditnehmer erhöht. Bei kleineren Kreditnehmern lag der Prozentsatz bei 30,4%. Der Chart verdeutlicht die eindeutige Tendenz, die gesamtwirtschaftlich dämpfende Auswirkungen mit sich bringen wird.

Open in new window


Heute steht zunächst der Einkaufsmanagerindex der Eurozone für den Dienstleistungssektor per Januar auf der Agenda. Analysten unterstellen einen Rückgang von 53,1 auf 52,0 Punkte. Es ergeben sich zunehmend Signale einer Abschwächung der Konjunkturdynamik auch in der Eurozone. Die Einzelhandelsumsätze der Eurozone können in der Gesamtheit voraussichtlich auch per Dezember nicht überzeugen. Marktbeobachter erwarten im Jahresvergleich per Dezember einen Rückgang um 0,60% nach -1,40% im Vormonat. Mithin liefert die Eurozone voraussichtlich leichte Molltöne von der Konjunkturfront, die sich belastend auf den Euro auswirken können.

Im Mittelpunkt des Interesses steht der ISM-Dienstleistungsindex der USA per Januar. Analysten prognostizieren einen Rückgang des Index von 54,4 auf 53,0 Punkte. Wir werden uns morgen dezidiert mit diesem Index im Report beschäftigen. Der Index ist dafür bekannt, unerwartete Überraschungen parat zu halten.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das zunächst eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Erst ein nachhaltiger Ausbruch aus der Bandbreite 1.4750 - 1.5000 eröffnet neue Opportunitäten.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank






Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.






Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"