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Ansturm auf Goldlieferungen in die USA durch Zollbefreiung abrupt gestoppt

05.04.2025  |  Redaktion
Ein massiver Arbitragehandel, der Gold und Silber im Wert von Dutzenden Milliarden Dollar in die USA lockte, kam mit der Ankündigung am Mittwoch, dass Edelmetalle von Donald Trumps weitreichenden Zöllen ausgenommen werden, abrupt zum Erliegen, schreibt Bloomberg. Mehrere Monate lang wurden die Preise in New York mit großen und ungewöhnlichen Aufschlägen gegenüber den globalen Benchmarks gehandelt, da die Händler das Risiko abwägten, dass Edelmetalle von den Zöllen betroffen sein könnten. Diese Differenz veranlasste Banken und Händler, Flugzeuge und Schiffe mit so viel Edelmetall zu beladen, dass die US-Handelsdaten verzerrt wurden.

Am Donnerstag gingen die Edelmetallpreise in den USA zurück, nachdem eine Liste mit Ausnahmen von den Zöllen auch Gold, Silber, Platin und Palladium umfasste. Der Spread zwischen Gold an der Comex und Gold am Londoner Spotmarkt fiel von über 62 $ am Mittwoch auf 23 $ je Unze. Bei Silber fiel die Differenz – von Edelmetallhändlern als "exchange for physical" oder EFP bezeichnet – von über 1 $ pro Unze auf nur noch 24 Cent. "Die gestrige Ankündigung beendet den massiven Zufluss von Edelmetallen in die USA in den letzten Monaten, da die EFPs zusammenbrechen", erklärte Anant Jatia, Chief Investment Officer bei Greenland Investment Management, einem auf Rohstoffarbitrage spezialisierten Hedgefonds.

Die US-Edelmetallmärkte haben höhere Zölle nie vollständig eingepreist, aber das bloße Risiko ihrer Einführung veranlasste Händler, Short-Positionen auf den US-Märkten einzugehen, was zu einer anhaltenden Differenz führte, so Bloomberg. Dies wiederum schuf einen Anreiz, physisches Metall in die USA zu liefern. Die US-Edelmetallbestände stiegen auf den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen, wobei die Goldbestände seit Ende November um 26,5 Mio. Unzen und die Silberbestände um 174,6 Mio. Unzen zunahmen – Zuflüsse, die bei den aktuellen Preisen einen Gesamtwert von mehr als 80 Mrd. $ haben.

Die Goldimporte trugen dazu bei, dass das US-Handelsbilanzdefizit im Januar einen Rekordwert erreichte, was die Ökonomen dazu veranlasste, das Edelmetall aus ihren Berechnungen herauszunehmen, erklärt der Bericht weiter. Die Goldzuflüsse in die USA dürften auch im Februar und März hoch geblieben sein, und ein Teil davon könnte sich auch im April fortsetzen, da die Transaktionen zu einer Zeit getätigt wurden, als die Arbitrage noch offen war.


© Redaktion GoldSeiten.de



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