EUR-USD stabil - "Carry-Trades" kommen unter Druck!
03.06.2008 | Folker Hellmeyer
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Der Einkaufsmanagerindex der Eurozone für das produzierende und verarbeitende Gewerbe sank per Mai von zuvor 50,7 auf 50,6 Punkte. Die "Flash-Schätzung" und die aktuelle Konsensusprognose waren bei 50,5 Punkten angesiedelt.
Fakt ist, dass sich hier der vierte Rückgang in Folge ergeben hat. Diese Entwicklung ist Ausdruck eines Dynamikverlusts in diesem Sektor, der hinsichtlich des Niveaus des Index bei knapp mehr als 50 Punkten in Richtung Stagnation weist. Der Chart verdeutlicht die Dynamikverluste unter Schwankungen seit dem Erreichen der Spitzenwerte, die per Mitte 2006 markiert wurden.
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Das Pendant aus den USA, der ISM-Index, legte per Mai unerwartet von 48,6 auf 49,6 Punkte zu. Analysten hatten einen unwesentlichen Rückgang auf 50,5 Punkte erwartet. Die Subindices spiegelten diesen Anstieg weitestgehend. So legte der Produktionsindex von 49,1 auf 51,2 Punkte zu. Der Beschäftigungsindex verbesserte sich marginal von 45,4 auf 45,5 Zähler. Der Auftragsindex konnte sich deutlich von 46,5 auf 49,7 Punkte erhöhen. Losgelöst von diesen verbesserten Ständen ergab sich damit den vierten Monat in Folge ein Indexstand von weniger als 50 Punkten, der Kontraktion in diesem Feld der Wirtschaft signalisiert. Ergo findet sich auch hier Wasser im Wein! Naja, manche mögen halt den "Gespritzten".
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"Construction Spending" (Bauausgaben) sanken im Berichtsmonat April im Monatsvergleich um 0,4%. Analysten hatten einen Rückgang um -0,60% unterstellt. Der Vormonatswert wurde von -1,1% auf -0,6% revidiert. Mithin stellt sich die Lage unverändert negativ dar, das Niveau der Dramatik ist jedoch etwas gebremster. Der beigefügte Chart verdeutlicht die depressive Situation in diesem Sektor.
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Insgesamt hat der Devisenmarkt gestern nicht nachhaltig auf die Veröffentlichungen aus der Eurozone und den USA reagiert.
Heute erwarten wir die 1. Revision des BIP der Eurozone per 1. Quartal 2008. Analysten gehen davon aus, dass das Ergebnis der „Flash-Schätzung bestätigt wird. Das entspräche einem Wachstum auf Quartalsbasis um 0,7% und im Jahresvergleich um 2,2%.
Die Erzeugerpreise per April sollen im Monatsvergleich um 0,8% und im Jahresvergleich um 6,1% zulegen. Der Anstieg der Energiepreise bleibt der maßgebliche Katalysator dieser Entwicklung.
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Aus den USA stehen die Industrieaufträge per April auf der Agenda. nach dem deutlichen Anstieg um 1,3% per März unterstellen Marktbeobachter im Berichtsmonat einen Rückgang um 0,1%. Diese Zahlenreihe besticht regelmäßig durch Volatilität. Ergo sind hier Überraschungen nicht ausgeschlossen.
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Wesentliche Auswirkungen sollten die heutigen Veröffentlichungen, sofern sie im Rahmen der Erwartungen ausfallen, nicht mit sich bringen.
Der Fokus des Devisenmarkts liegt heute auf den "Carry-Trades" und damit indirekt auf den Entwicklungen am Aktienmarkt. Schwache Aktien forcieren Aufwertungen der "Carry"-Währungen JPY und CHF. Freundliche Aktienmärkte wirken sich dagegen belastend auf JPY und CHF aus. Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das zunächst eine neutrale Haltung in der Parität EURUSD favorisiert. Ein nachhaltiger Ausbruch aus der Bandbreite 1.5450 - 1.5750 eröffnet neue Opportunitäten.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
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